Alle Kategorien
Suche

Die richtige Schweifpflege

Ein schöner und voller Schweif ist der Stolz eines jeden Pferdebesitzers. Um ihn zu erhalten, ist eine besondere Pflegetechnik notwendig, denn bei unüberlegtem Handeln dünnt ein voller Schweif schnell aus. Gerade bei Pferden mit nur wenig Langhaar ist hier besondere Vorsicht von Nöten, die korrekte Pflege an sich ist jedoch gar nicht so schwer.

Unbeschnitten ist der Schweif am schönsten.
Unbeschnitten ist der Schweif am schönsten.

Was Sie benötigen:

  • weiche Naturhaarbürste
  • Pferdeshampoo
  • evtl. Plastikstriegel
  • evtl. Mähnen- und Schweifspray

Wissenswertes über das Schweifhaar von Pferden

  • Das Langhaar der Pferde, zu welchem auch der Pferdeschweif zählt, dient in erster Linie dem Schutz vor lästigen Insekten. Diese werden so in die Flucht geschlagen. Entsprechend lang werden die Haare und sollten es auch bleiben. Pferde mit kurz geschnittenem Schweif sind den Insekten auf der Weide hilflos ausgesetzt und darauf angewiesen, dass ihre Artgenossen ihnen helfen.
  • Pony- und Pferderassen aus kälteren Regionen haben meist sehr dichtes Langhaar, da dieses auch als Schutz vor der Kälte dient. Dicht aneinandergedrängt schützen sich die Tiere in freier Natur gegenseitig, der Schweif des einen Tieres wärmt den Kopfbereich des anderen Tieres und hält Wind und Kälte fern.
  • Schweifhaare sind generell deutlich dicker als das Fell, welches den Körper bedeckt. Es kommen alle pferdetypischen Farben vor.

Die tägliche Schweifpflege

Wenn Sie den Schweif Ihres Pferdes täglich pflegen, werden Sie mit einem prächtigen Ergebnis belohnt. Man sieht es einem Schweif an, wie intensiv er gepflegt wird. Hierbei spielt es keine Rolle, ob Ihr Pferd in der Box oder auf der Weide steht.

  1. Befreien Sie den Schweif zunächst von allen Fremdkörpern wie Strohhalmen, Grasresten oder kleinen Zweigen und Ästen. Ziehen Sie diese vorsichtig mit den Fingern heraus und achten Sie dabei darauf, kein Haar mit herauszuziehen.
  2. Nehmen Sie nun den Schweif in die Hände und verlesen Sie ihn. Je nachdem, wie viel Zeit Sie aufbringen können, fällt das Verlesen mehr oder weniger gründlich aus. Dabei lösen Sie jedes Haar einzeln aus dem Strang und ziehen es von der einen Seite auf die andere, ohne es dabei auszurupfen. So lösen Sie Verwirrungen oder Verknotungen ohne Haarverlust, was äußerst wichtig ist, denn ein Schweifhaar benötigt sehr lange, um wieder auf die entsprechende Länge nachzuwachsen.
  3. Mit einer weichen Naturhaarbürste bringen Sie nun Glanz in das Langhaar. Bürsten Sie jedoch niemals die Haare, ohne sie am Ansatz festzuhalten, um Haarverlust zu vermeiden. Je feiner sie verlesen haben, desto leichter gleitet die Bürste durch den Schweif.

Groben Schmutz richtig entfernen

Ist der Schweif stark verschmutzt, etwa weil sich Ihr Pferd ausgiebig im Lehm auf der Weide gewälzt hat, reicht die normale, alltägliche Pflege nicht mehr aus. Der Gang zum Waschplatz ist unumgänglich.

  1. Lassen Sie im Sommer Wasser aus dem Schlauch von der Schweifrübe an abwärts durch das Langhaar laufen, bis dieses ganz durchfeuchtet ist. Im Winter sollten Sie sich mit einem Eimer warmen Wassers begnügen und das Langhaar dort eintauchen.
  2. Shampoonieren Sie nun den Schweif mit einem speziellen Pferdeshampoo gründlich ein und bearbeiten Sie mit besonderer Aufmerksamkeit die stark verschmutzten Bereiche. Verwenden Sie kein normales Shampoo, da die Inhaltsstoffe die empfindliche Pferdehaut reizen können. Pferdeshampoos hingegen sind an die Eigenschaften von Pferdehaut angepasst.
  3. Im Anschluss spülen Sie den Schweif gründlich aus, es darf kein Shampoorest zurückbleiben, da dieser Juckreiz auslösen würde. Das Ergebnis wäre verheerend, denn Pferden bleibt dann nichts anderes übrig, als sich die Schweifrübe gründlich an der Stallwand oder dem Futtertrog zu scheuern. Dabei reißen Haare aus oder brechen ab.
  4. Nun verlesen Sie die noch feuchten Haare wieder, hierdurch trocknen diese schneller und werden wunderbar seidig glatt.
  5. Den Glanz zaubern sie nun wieder mit der Naturhaarbürste ins Langhaar.

Kleine Tipps für die Schweifpflege

  • Sie können das Verlesen deutlich vereinfachen, wenn Sie ein sogenanntes Schweif- und Mähnenspray verwenden. Dieses sprühen Sie gründlich in den Schweif, bis dieser leicht feucht ist, und lassen es trocknen. Das Spray legt sich wie ein Film um die einzelnen Haare und macht diese glatt und geschmeidig. Das Verlesen fällt Ihnen hierdurch deutlich leichter. Allerdings fühlen sich die Haare dann nicht mehr natürlich an, weshalb Sie dieses Hilfsmittel nur einsetzen sollten, wenn für ein ausgiebiges Verlesen oder Waschen die Zeit fehlt.
  • Schneiden Sie den Schweif rechtzeitig, denn ist er zu lang, ziehen sich Pferde die Haare selber aus, indem sie auf die zu lang gewordenen Haare auftreten. Sie sollten den Schweif jedoch nicht einfach gerade abschneiden, sondern zunächst Ihren Arm unter die Schweifrübe legen, um die Schweifhaltung in der Bewegung zu simulieren. Wenn Sie nun die Haare nach untern zusammenführen und dann den Schnitt setzen, sieht der Schweif in der Bewegung ordentlicher aus.
  • Schauen Sie sich auch stets den Zustand der Schweifrübe an. Sollten Sie erste Anzeichen eines Scheuern erkennen, lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt eine Tinktur verschreiben, die die Haut beruhigt, damit Ihr Pferd sich nicht seinen Schweif am Ansatz ruiniert. Gerade im Sommer leiden viele Pferde unter den kleinen Mücken und Fliegen, die sich gerne an der Schweifrübe niederlassen.
Teilen: