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Die eigene Körpersprache beim Hund zur Erziehung einsetzen - so geht's

Im Hundesport wird oft nur Körpersprache eingesetzt.
Im Hundesport wird oft nur Körpersprache eingesetzt. © Karl-Heinz_Laube / Pixelio
Hunde untereinander verständigen sich überwiegend über ihre Körpersprache. Wenn Sie also richtig mit Ihrem Vierbeiner kommunizieren möchten, sollten Sie auf Ihre Haltung achten.

Der Hund ist ein guter Beobachter

  • Hunde untereinander setzen fast nur ihre eigene Körpersprache zur Kommunikation ein. Verbale Äußerungen wie Bellen oder Knurren werden nur zur Verstärkung benutzt. Mit ihren Körperteilen Ohren, Rute, Rücken und Gangwerk teilen sie ihrem Gegenüber ihre Absichten mit.
  • Daher ist es nur normal, dass Ihr Vierbeiner seine angeborene Verhaltensweise auch bei Ihnen einsetzt. Er wird Sie immer beobachten, wie Sie sich darstellen und wie Ihre Körperhaltung ist. 
  • In erster Linie schaut Ihr Tier auf Ihre Hände. Wenn Sie Ihrem Liebling die Kommandos "Sitz" und "Platz" mit Hilfe von Leckerchen beigebracht haben, werden Sie ihn mit den Händen in die richtige Position gelockt haben. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass Ihr Hund immer dann, wenn Sie den Zeigefinger nach oben strecken, sich hinsetzt oder bei Zeigen mit der flachen Hand nach unten "Platz" macht.
  • Sie können Ihren Vierbeiner ganz einfach testen, ob er auf Ihre Körpersprache achtet oder sich an Ihren verbalen Kommandos orientiert: Stellen Sie sich mit dem Rücken zu ihm und verschränken die Arme vor der Brust. Dann sagen Sie laut und deutlich "Sitz". Drehen Sie sich um und betrachten Sie das Resultat: Wenn er tatsächlich sitzt, prima, dann hat er das Wort verstanden. Wenn nicht, hat er das Kommando mit irgendeiner Körperhaltung von Ihnen verknüpft.

Die Körpersprache bewusst bei der Erziehung einsetzen

  • Grundsätzlich ist es nicht verkehrt, mit Ihrem Haustier nur über Körpersprache zu kommunizieren. Sie sollten nur daran denken, wenn Ihr Hund ein Kommando nicht oder nicht richtig ausführt, ob Sie an Ihrer Körperhaltung etwas verändert haben und Ihr Vierbeiner Sie nicht verstanden hat.
  • Ein Vorteil ist auch, dass Sie ohne verbale Kommandos weniger Emotionen übermitteln. Ihre Stimme kann aufgeregt oder ungeduldig klingen, wenn Sie für ein "Sitz" nur stoisch den Finger nach oben heben, ist es für den Vierbeiner immer gleich und verlässlich.
  • Denken Sie aber daran, dass Sie mit Ihrer Körperhaltung auch bedrohlich für das Tier wirken können und es verunsichert wird. Das ist immer der Fall, wenn Sie forsch und geradlinig im Militärschritt auf Ihren Vierbeiner zugehen. Beugen Sie sich dann noch mit einem grimmigen Gesichtsausdruck über ihn, wird er gar nichts mehr machen.
  • Die nonverbale Kommunikation hat aber auch ihre Grenzen. Nämlich dann, wenn Ihr Tier Sie nicht mehr sieht. Dann können Sie alle möglichen Körperhaltungen einnehmen, Ihr Liebling wird nicht "gehorchen". Das ist dann der Fall, wenn der Hund weggelaufen ist und zurück kommen soll. Hier bietet sich die emotionslose Pfeife als Rückrufkommando an. Aber auch, wenn Ihr Tier wie wild an der Leine zieht und zum Artgenossen vorpreschen will, wird er weniger auf Ihre Körpersprache achten als auf die des entgegenkommenden Tieres. Hier hilft oft nur einfach ein kommentarloses Umdrehen.
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