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Buchsbaum-Schädling aus Asien - wie man ihn bekämpft

Was wird nicht alles aus aller Welt importiert? Leider ist auch vieles dabei, dessen Import nicht unbedingt wünschenswert ist. Abgesehen von Produkten, die durch Raubbau an der Natur, durch Kinderarbeit oder andere nicht zu akzeptierende Dinge entstehen und besser nicht importiert und gekauft werden sollten, schleichen sich auch manchmal ungebetene "Gäste" ein. So einer ist der so genannte Buchsbaumzünsler. In Deutschland nicht heimisch, hat er dennoch den Weg aus Ostasien gefunden und macht sich nun auch hierzulande gierig über den Buchsbaum her. Lesen Sie, was Sie tun können.

So sieht ein gesunder Buxus aus.
So sieht ein gesunder Buxus aus.

Buchsbaum (Buxus) ist eine sehr beliebte, vielseitige und weitverbreitete Pflanze, die im Prinzip sehr genügsam ist und oft über Jahrzehnte hinweg gesund und kräftig wächst, wenn man sie richtig pflegt. Düngung und Schnitt in richtigen Maßen und zur richtigen Zeit sind die eine Seite, die andere ist der Schutz vor Krankheiten und Schädlingen.

Bekannte Schädlinge und Krankheiten

  • Ein weitverbreiteter Buchsbaumschädling ist der Buchsbaumfloh, eigentlich eine Laus. Sie erkennen ihn an einem weißen Belag auf den Blättern des Buchsbaums. Leider ist das dann schon nicht mehr der Beginn des Befalls, denn ganz am Anfang sehen Sie die kleinen Läuse zunächst gar nicht, weil sie sich im dicken Blattwerk des Buchsbaums sehr gut verstecken können.
  • Brechen Sie die Triebe, die betroffen sind, zunächst einfach ab, manchmal genügt dies bereits. Wenn nicht, nutzen Sie Insektizide, die gegen Läuse wirken.
  • Ebenfalls mit Anti-Laus-Mitteln können Sie gegen Schildläuse und gegen Spinnmilben vorgehen, die auch gern mal den Buchsbaum befallen. Starker Spinnmilbenbefall führt leider dazu, dass das eigentlich dichte, grüne Blattwerk des Buchsbaums verkahlt. Also untersuchen Sie Ihre Pflanzen regelmäßig und gehen Sie bereits bei den ersten Anzeichen von Schädlingsbefall gegen diese vor.
  • Neben diesen bekannten Schädlingen kann Ihr Buchsbaum auch an speziellen Krankheiten leiden. Besonders verbreitet ist der Buchsbaumrost (oder Buchsbaum-Krebs). Das ist eine Pilzkrankheit, der besonders nach dem Schnitt an den frisch geschnittenen Stellen auftaucht und zunächst einzelne Blätter, später ganze Äste befallen kann. Den Befall mit diesem Pilz erkennen Sie an gelb/orangefarbenen Verfärbungen der Blätter. Starker Befall kann dazu führen, dass Äste komplett absterben.
  • Entfernen Sie diese daher großzügig und beachten Sie, die befallenen Äste nicht auf den Kompost zu bringen, damit der Pilz nicht weiter verbreitet wird. Da der Pilz weit in den Buchsbaum hinein wachsen kann, muss manchmal sogar der Mutterboden ausgetauscht werden.

Als seien dies noch nicht genug Schädlinge und Krankheiten, die den Buchsbaum speziell heimsuchen können, ist vor einigen Jahren ein weiterer Schädling aufgetaucht, dem nicht leicht beizukommen ist. Es handelt sich um den Buchsbaumzünsler, einem Kleinschmetterling, der in Asien heimisch ist und offensichtlich mit Warentransporten nach Europa eingeschleppt wurde.

Der Buchsbaumzünsler - ein ungebetener Gast aus Ostasien

  • Die Schäden am Buchsbaum werden durch Fraß hervorgerufen, und zwar durch die Raupen dieses kleinen Schmetterlings. Wenn Ihr Buchsbaum sich also hellbeige verfärbt und Sie Blattrippen entdecken oder verbliebene Stiele, bzw. wenn sogar bereits die grüne Rinde bis auf das Holz herab abgefressen ist und die darüber liegenden Pflanzenteile abzusterben drohen, dann kann es sich um Diaphania perspektalis handeln - und das ist nicht gut.
  • Der Buchsbaumzünsler spinnt die ganze Pflanze ein, in diesen Gespinsten überwintern die Larven, beginnen ab März mit dem Fraß, durchlaufen dann mehrere Larvenstadien und leben als erwachsene Falter dann noch ca. acht Tage, in denen sie wiederum Eier ablegen. Es können sich bis zu drei Generationen dieses Schädlings pro Jahr entwickeln.
  • Das bedeutet für Sie - im Kleingarten -, dass Sie den Zünsler am besten bekämpfen, indem Sie regelmäßig das ganze Jahr über Raupen absammeln und die Gespinste entfernen. Die Raupen sind schwarz/weiß gestreift und haben schwarze Punkte und weiße Borsten. Suchen Sie auch in unmittelbarer Nähe Ihrer Buchsbaumpflanzen nach dem Schädling und seinen Gespinsten, denn auch dort können sie überwintern. Lediglich die Eiablage erfolgt tatsächlich bevorzugt direkt auf dem Buchsbaum.
  • Mit Insektiziden kommen Sie dem Buchsbaumzünsler nur begrenzt bei. Im ersten Larvenstadium, wenn er also die Blätter innerhalb der Gespinste frisst, geht es chemisch gar nicht. Erst später können Sie Ihr Glück z.B. mit dem Wirkstoff Azadirachtin versuchen ( z.B. in Schädligsfrei Neem ). Beachten Sie dabei, Ihren Buchsbaum unbedingt vollständig, also besonders auch im Inneren des Buschs zu benetzen.
  • Da die genaue Verbreitung und das Potenzial der Schädigungen, die der Buchsbaumzünsler verursacht, immer noch nicht genau bekannt sind, sollten Sie einen vermuteten Befall unbedingt entsprechende landwirtschaftlich/ gartenbautechnischen Fachberatern melden, damit die Verbreitung großflächig eingedämmt werden kann.
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