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Brokkoli - Anbau & Pflege

Der Anbau von leckerem Brokkoli im heimischen Garten ist unproblematisch, auch wenn er etwas anspruchsvoller in der Pflege ist als andere Gemüsearten.

Der Anbau von Brokkoli ist bei entsprechender Pflege relativ unproblematisch.
Der Anbau von Brokkoli ist bei entsprechender Pflege relativ unproblematisch.

Brokkoli, ein sortenreiches Gemüse

Bekannt ist dieses mit dem Blumenkohl verwandte Gemüse auch als Sprossenkohl, Spargelkohl oder Bröckelkohl. Vielen ist Brokkoli jedoch nur als tiefgrüner bis blaugrüner Kohlkopf vertraut. Doch die Sortenvielfalt ist wesentlich größer. So gibt es neben den grünen Sorten auch welche mit gelben, violetten oder weißen Köpfen. Allerdings sind diese eher selten.

Sorte Eigenschaften
 Sorten im Überblick

Calabrese

bekannteste grüne Sorte

mittelfrüh

ertragreich

bildet viele Seitentriebe

sehr guter Geschmack

Ernte zwischen Juni und September

Marathon

feste, blaugrüne, große, feinknospige Köpfe

mittelspät

ertragreich

Mehltau tolerant

delikater Geschmack

für Sommer- und Herbsternte geeignet

Purple Sprouting

kleine rötliche bis violette Brokkolirose mit vielen Seitentrieben

mehrjährige

extra frühe

winterharte Sorte

zarter Geschmack

Ernte von März bis Mai

Brokkoli liebt Sonne und Wärme

Brokkoli (oleracea) gehört zu den Kreuzblütengewächsen und lässt sich abhängig von der Sorte ein- oder mehrjährig anbauen. Der einjährige Anbau ist am verbreitetsten. Im Vergleich zu anderen Gemüsearten stellt er hohe Ansprüche an Standort und Bodenbeschaffenheit. Wichtig ist die Einhaltung der Fruchtfolge, um Pflanzenkrankheiten und einen Schädlingsbefall zu vermeiden.

  • Warmen, windgeschützten und vollsonnigen Standort wählen.
  • Humos, lockere, nährstoffreiche, feuchte und neutrale Böden bevorzugen.
  • Bei einem pH-Wert unter sieben Kalk einarbeiten.
  • Auf den Anbau in verdichteten Böden verzichten.
  • Brokkoli frühestens nach drei Jahren erneut an denselben Standort pflanzen.
  • Zur Einhaltung der Fruchtfolge nicht nach anderen Kreuzblütlern wie Rettich, Radieschen oder Kohlarten pflanzen.

Anbau im Garten

Vorgezogene Jungpflanzen können Sie ab einem Alter von vier bis sechs Wochen in den Garten auspflanzen. Pflanzzeit ist je nach Sorte von Ende April bis Anfang August, das gilt auch für Jungpflanzen aus dem Gartenfachhandel. Zum Schutz vor Nachtfrösten decken Sie die jungen Pflänzchen nachts mit einem Vlies ab. Sind keine Nachtfröste mehr zu erwarten, entfernen Sie das Vlies.

Für eine längerfristige Ernte pflanzen Sie dieses Gemüse zeitlich versetzt. Empfehlenswert ist eine Pflanzung in Reihen mit Reihenabständen von 40 bis 50 Zentimetern. Auch der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen sollte zwischen 40 und 50 Zentimetern betragen. Vergessen Sie nach dem Pflanzen das Wässern nicht.

Direkt aussäen oder vorziehen

Der Zeitpunkt der Aussaat hängt davon ab, wann Sie ernten wollen. Je später Sie aussäen, desto später können Sie ernten. Dabei ist zwischen Sommer- und Winterbrokkoli zu unterscheiden. Ziehen Sie Sommerbrokkoli von Ende Januar bis Anfang März im Gewächshaus oder einem warmen Frühbeet vor, säen Sie Winterbrokkoli von April bis Mai direkt im Garten aus.

Wenn Sie Pflanzen im Haus vorziehen, verteilen Sie die Samen in Anzuchterde und bedecken sie minimal mit Substrat. Halten Sie das Substrat leicht feucht und stellen Sie das Ganze an einen warmen und hellen Platz. Sobald die Sämlinge vier bis sechs Blätter gebildet haben, vereinzeln Sie sie in kleine Töpfe.

Vor der Direktaussaat ist es ratsam, Kompost und Kalk in den Boden einzuarbeiten. Bedecken Sie auch bei der Direktaussaat die Samen leicht mit Erde und halten diese gleichmäßig feucht. Sind die jungen Pflanzen acht bis zehn Zentimeter groß, vereinzeln Sie diese auf 50 Zentimeter. Verpflanzen Sie nur die gesündesten und kräftigsten Pflanzen.

Wasser- und Nährstoffversorgung - Hauptbestandteil der Pflege

Was die Pflege betrifft, sollten Sie darauf achten, dass der Boden gleichmäßig feucht ist. Versorgen Sie die Pflanzen regelmäßig mit Wasser, besonders bei anhaltender Trockenheit. Gießen Sie auf den Wurzelbereich und nicht über die Blätter und vermeiden Sie Staunässe.

Eine Mulchschicht aus Rasenschnitt oder Brennnesselblättern um die Pflanzen herum hält die Feuchtigkeit länger im Boden. Ein weiterer Vorteil dieser Mulchschicht ist die Abgabe von Stickstoff in den Boden. Um den Pflanzbereich weitestgehend frei von Unkräutern zu halten, ist häufiges Hacken empfehlenswert. Das hat außerdem den Vorteil, dass der Boden locker bleibt, was Erdflöhen entgegenwirkt.

Brokkoli gehört zu den Starkzehrern und benötigt reichlich Nährstoffe. Ratsam ist eine Grunddüngung mit organischem Dünger vor der Pflanzung. Hierfür eignen sich Stallmist, Kompost und Hornspäne. Während des Wachstums benötigt dieses Gemüse drei bis vier weitere kleine Stickstoffgaben.

Diese können Sie beispielsweise mit einer entsprechenden Mulchschicht abdecken. Um zu verhindern, dass sich zu viel Nitrat im Brokkoli anreichert, sollten Sie das Düngen ein paar Wochen vor der Ernte einstellen.

Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Wie die meisten Kohlarten ist auch Brokkoli anfällig für unterschiedliche Pflanzenkrankheiten und Schädlinge. An Krankheiten kommen Kohlhernie und Falscher Mehltau vor. Zu den häufigsten Schädlingen gehören die Kohlfliege, der Kohlweißling und Erdflöhe.

  

Krankheit/Schädling Symptome Gegenmaßnahmen
Krankheiten und Schädlinge im Überblick
Kohlhernie

Befall vorwiegend im Sommer

Vergilbungen der Blätter und Welkeerscheinungen

bei starkem Befall Kümmerwuchs und Wurzelverdickungen

chemische Bekämpfung nicht möglich

vorbeugend Fruchtfolge beachten

zu niedrigen pH-Wert und Wasserstau vermeiden

 

Falscher Mehltau

Befall im Frühjahr und Herbst

heller Pilzrasen an Blattunterseiten

gelbliche Flecken auf Blattoberseiten

grau durchwachsene Brokkoliröschen

Bekämpfung mit niem- und kieselsäurehaltigen Mitteln

befallene Pflanzenteile entfernen

zusätzlich mit Pflanzensuden besprühen

Kohlfliege

Frühpflanzungen besonders gefährdet

befallene Pflanzen welken schneller

später Kümmerwuchs bis zum Absterben

chemische Bekämpfung vermeiden

befallene Pflanzen besser entfernen

Vorbeugend Fruchtfolge beachten

Mischkultur mit Tomaten ratsam

Holzasche ins Pflanzloch geben

mit Pflanzenjauche gießen

Gemüsenetze verwenden

Kohlweißling

weiße Schmetterlinge können auf Befall hindeuten

Eigelege an den Blattunterseiten

später grüne Raupen an den Pflanzen

Eier und Raupen absammeln

mit Pflanzenschutzmitteln die das Bakterium bacillus thuringiensis enthalten, behandeln

Blattober- und unterseite damit besprühen

Vögel und Schlupfwespen einsetzen

Erdflöhe

Befall in sehr frühem Stadium bei Direktsaaten

Pflanzen welken und verkümmern

starker Lochfraß an bodennahen Blättern

Boden regelmäßig auflockern

für gleichmäßige Feuchtigkeit sorgen

resistente Sorten kaufen

Richtig ernten und lagern

Erntereif ist dieses vitaminreiche Gemüse je nach Anbaubeginn vom Sommer bis in den Herbst hinein. Man erntet die noch geschlossenen Blütenknospen. Sobald der Brokkoli in voller Blüte steht, ist er kaum noch genießbar. Achten Sie bei Sommersorten auf den richtigen Erntezeitpunkt, zu dieser Zeit neigen die Pflanzen schneller zur Blüte.

Schneiden Sie die Blütenknospen samt Stiel inklusive Haupttrieb ab. Dadurch entwickeln sich aus den Seitenknospen neue Blütenköpfe, die zu einem späteren Zeitpunkt erntereif sind. Für eine mehrmalige Ernte ist es ratsam, den Brokkoli zeitversetzt zu pflanzen.

Im Kühlschrank bleibt Brokkoli zwei bis drei Tage frisch. Bei längerer Lagerung gehen Vitamine verloren. Sie können die frischen Röschen auch unmittelbar nach der Ernte portionsweise einfrieren, um sie länger haltbar zu machen.

 

Brokkoli ist mit seinem spargelähnlichen Geschmack der Star und den Kohlgemüsen. Zudem besitzt er ausgezeichnete gesundheitsfördernde Eigenschaften.

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