Der Bienenzüchter ist kein eigener Ausbildungsberuf
- Die offizielle Bezeichnung des Bienenzüchters ist der Imker, diese Bezeichnung wiederum leitet sich aus dem Niederdeutschen ab. Die "Imme" ist die Biene und der "Kar" der Korb, der Imker ist entsprechend der Mann mit dem Bienenkorb.
- Es gibt für den Beruf des Imkers keine spezielle Ausbildung. Prinzipiell kann ein jeder sich als Bienenzüchter betätigen. Allerdings gibt es eine Ausbildung zum Tierwirt mit der Fachrichtung Imkerei, diese sollten verantwortungsvolle zukünftige Bienenzüchter absolvieren. Während dieser Ausbildung lernt man alles Wichtige, was für die Zucht, Haltung und Honigproduktion relevant ist.
- Die Ausbildung dauert in der Regel 3 Jahre und erfolgt in einem staatlich anerkannten Ausbildungsbetrieb, kann sich aber unter Anerkennung bestimmter Voraussetzungen auf einen Zeitraum von zwei Jahren reduzieren. Die Ausbildung endet mit dem Abschluss zum Imkergesellen, jedoch unter der Bezeichnung Tierwirt. Wer möchte, kann sich noch weiter zum Tierwirtschaftsmeister fortbilden.
- Für diejenigen, die die Imkerei als Hobby betreiben möchten, erfolgt eine Anleitung durch Imkereivereine. Der Beitritt in einen solchen Verein ist eine Empfehlung, kein Muss. Jedoch ist jeder Bienenzüchter als Mitglied haftpflichtversichert, was immer dann sehr interessant wird, wenn Dritte zu Schaden kommen. Dies ist schnell der Fall, wenn die Bienen stechen und der Gestochene eine allergische Reaktion zeigt.
Das Aufgabenfeld des Bienenzüchters
- Zunächst einmal hat ein Bienenzüchter die Aufgabe, ein oder mehrere Bienenvölker zu halten, für die Sicherheit des Bienenstocks zu sorgen, sodass die Bienen gefahrlos ihrer Tätigkeit nachkommen können. Hierdurch trägt der Züchter eklatant zur Vermehrung und Bestäubung von Blüten und Pflanzen bei, denn diese benötigen hierfür häufig Bienen. Ohne diese würde die Vegetation verarmen. Im Rahmen dieses Aufgabenfeldes kann es notwendig werden, ein komplettes Bienenvolk in ein bestimmtes Gebiet umzusiedeln, in welchem die zu bestäubenden Blumen und Pflanzen wachsen. Hier ist es die Aufgabe des Imkers, den Umzug des Bienenvolkes vorzunehmen.
- Die Bienenzucht ist ebenfalls ein sehr wichtiger Aufgabenbereich. Allerdings übernehmen die Bienenzüchter die Zucht nicht im eigentlichen Sinne, da die Königinnen bei dem sogenannten Hochzeitsflug natürlich besamt werden. Der Mensch hat hier keinen Einfluss darauf, welche Drohnen letztendlich die Besamung vornehmen, denn es sind Drohnen von vielen Bienenvölkern an einem solchen Hochzeitsflug beteiligt, sie treffen unweigerlich rechtzeitig ein. Jedoch sorgt der Imker durch eine gezielte Bienenköniginnenvermehrung für einen gesunden Fortbestand.
- Um ein Bienenvolk kontrollieren zu können, muss ihm ein künstlicher Bienenstock angeboten werden, der es dem Imker erlaubt, einzelne Waben herauszuziehen. Diese Holzbienenstöcke werden dann immer dort aufgestellt, wo gerade die Vegetation in voller Blüte steht. Sind die Blüten verblüht, muss der Imker reagieren und sein Bienenvolk rechtzeitig umpositionieren, bevor es selbstständig zu schwärmen beginnt. Zudem kann er nur so einen reinen Honig ernten, dessen Nektar nur von einer Sorte Blüten stammt. Wartet er zu lange, wird der reine Geschmack verfälscht. Das Herausnehmen der Waben dient hier der Kontrolle des Volkes, ob es gesund ist, ob sich eventuell Schädlinge breitgemacht haben.
- Vor einem Umzug muss der Honig, den die Bienen produziert haben, geerntet werden. Hierbei muss der Bienenzüchter geschickt vorgehen, denn die kleinen Pelztierchen werden ihre Beute heftig verteidigen. Eine einzelne Biene muss für nur einen Tropfen Honig ungefähr 1.000 Blüten anfliegen und den Nektar aufsaugen. Der Honig entsteht erst durch den Aufenthalt im Bienenmagen, dem Herauswürgen, der Weitergabe an andere Bienen, die diesen ebenfalls wieder herauswürgen. Honig ist das Gemeinschaftsprodukt von vielen Bienen, die diesen geschluckt und wieder herausgewürgt haben, bis schließlich fast alles Wasser entzogen wurde und nur noch die klebrig-goldene Masse übrig bleibt. Der Bienenzüchter wird seine Bienen sanft mit einer Imkerpfeife, in der er Kräuter verbrennt, beruhigen und den Honig aus den Waben schleudern, bevor er sich wieder in den Stock zurückgibt.
- Nach der letzten Blüte muss er sein Bienenvolk füttern, da er diesem ja seine Nahrung, den Honig, entwendet hat. Die Bienen geben sich auch mit Zuckerwasser zufrieden, welches sie zudem leichter verdauen können.
- Die Kontrolle des Stockes, ob genügend Vorräte angelegt wurden, ob alle Bienen noch gesund und bereit für die Winterruhe sind, ist eine wichtige Pflicht. Dies ist besonders dann anstrengend, wenn ein Bienenzüchter seinen Beruf ernsthaft betreibt, denn dann verwaltet er bis an die 100 Bienenvölker.
- In der Ruhezeit kann der Imker die gewonnenen Produkte vertreiben, denn es ist nicht nur Honig, den er gewinnt. Das Bienenwachs, mit welchem die Bienen ihre Waben verschließen, erzeugt einen besonderen Geruch, wenn man Kerzen daraus herstellt.
Die Deutschen essen gerne Honig. Statistische Zahlen, nach denen jeder Deutsche etwa 1,4 Kilogramm …
Weiterlesen:
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?