Ein kleiner Unfall oder eine Krankheit kann ausreichen, die eigene wirtschaftliche Existenz zu gefährden. Gegen unvorhergesehene Ereignisse, die Ihre Einkommensverhältnisse negativ beeinflussen, können Sie sich absichern. Mit welcher Versicherungsform Berufsunfähigkeit- oder Unfallversicherung gelingt Ihnen das am besten? Aufgrund der Abdeckung unterschiedlicher Risiken ist ein direkter Vergleich etwa schwierig. Die Betrachtung einiger Details soll eine Entscheidung erleichtern.
Risikoabdeckung durch private Unfallversicherung
Wie aus dem Namen abzulesen ist, bietet diese Versicherung Schutz bei Unfällen. Risiken deckt sie im Gegensatz zur gesetzlichen Unfallversicherung sowohl in der Freizeit als auch während der Berufsausübung ab.
- Die gesetzliche Unfallversicherung leistet räumlich und zeitlich begrenzt. Ihr Schutz gilt nur für den jeweiligen Arbeitnehmer im Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit. Der Versicherungsschutz der privaten Unfallversicherung erstreckt sich häufig weltweit und rund um die Uhr. Zudem kann so gestaltet werden, dass Ihre gesamte Familie oder eine Gruppe von Personen (Schulklasse, Sportverein) abgesichert wird.
- Die Leistungszusagen der privaten Unfallversicherung umfassen Fälle von Invalidität. Abgedeckt werden alle bleibenden körperlichen Schäden. Leistungsangebote der Unfallversicherer lauten beispielsweise: Bei unfallbedingter Gebrauchsunfähigkeit eines Daumens werden 20 Prozent der Invaliditätssumme gezahlt, einer Hand 55 Prozent.
- Tarifangebote gibt es unzählige. Enthalten sein können die Rente ab 50 Prozent Invalidität, Todesfallabsicherung, kosmetische Operationen, Krankentagegeld oder Bergungskosten. Einige bieten sogar die Beitragsrückgewähr an. Je mehr Schutz Sie wünschen, desto mehr kostet die Versicherung.
- Leistungen beginnen bei zwei Prozent. Durch eine progressive Invaliditätsstaffel können Sie sich die doppelte oder dreifache Leistung sichern. Für eine sinnvolle Absicherung sollten Sie eine Versicherungssumme von wenigstens 100.000 Euro mit einer Progression von 350 Prozent vereinbaren.
- Wer nicht den richtigen Tarif abschließt, ist im Falle eines Unfalls nicht versichert. Das gilt vor allem bei Ausübung von Risikosportarten und Risikoberufen.
- Für eine Leistungspflicht muss ein Unfall nicht eine Berufsunfähigkeit zur Folge haben. In jedem Fall wären Sie dann als behindert einzustufen.
- Die Unfallstatistiken verweisen darauf, dass weniger als drei Prozent der Schwerbehinderten ihre Behinderung durch einen Unfall erlitten haben, die Hälfte durch einen Arbeitsunfall. Das Unfallrisiko, zu Hause und in der Freizeit schwere bleibende Schäden zu erleiden, ist vorhanden, doch statistisch betrachtet nicht ungewöhnlich hoch.
- Bei Reisen in das Ausland biete eine Unfallversicherung keinen Schutz im Falle einer Erkrankung. Auch nach einem Unfall übernimmt sie die Behandlungskosten nicht. Diese Absicherung erreichen Sie mit einer entsprechenden Krankenversicherung. Eine Reisekrankenversicherung bietet den Schutz eines Privatversicherten in Europa und weiteren jeweils vereinbarten Ländern.
Zu den privaten Versicherungen, die sehr oft von Experten empfohlen werden, gehört die private …
Leistungen der privaten Berufsunfähigkeitsversicherung
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist in den Bereich Invaliditätsversicherungen einzuordnen.
- Allerdings leistet sie nur im Fall einer ärztlich attestierten Berufsunfähigkeit. Sie sollten in jedem Fall vor dem Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung den Versicherungsvertrag studieren. Denn es ist wichtig, unter welchen Umständen Sie berufsunfähig sind.
- Bei vielen Verträgen wird eine Berufsunfähigkeit angenommen, wenn Sie als Versicherte aus gesundheitlichen Gründen wie Erkrankung, Körperverletzung oder Kräfteverfall wenigstens ein halbes Jahr lang Ihren Beruf nicht ausüben können.
- Enthält Ihr Vertrag den Zusatz: Nach sechsmonatiger ununterbrochener Berufsunfähigkeit gilt auf unbestimmte Zeit dieser Zustand, erhalten Sie Leistungen rückwirkend für die vergangenen sechs Monate. Es gibt einige Versicherungen, die eine Berufsunfähigkeit erst nach mehreren Jahren anerkennen.Die Gestaltung der Verträge ist unterschiedlich. Die Versicherer sehen wenigstens drei Modelle vor, ab welchem Grad der Berufsunfähigkeit Ihnen eine Rente gezahlt wird. Bei Vertragsabschluss können Sie unter anderen wählen: volle Rente ab 50 Prozent, erste Teilrente bei 33 Prozent, ab 66 Prozent Vollrente und Teilrente ab 25 Prozent, Vollrente ab 75 Prozent. Weist der Versicherer keine Besonderheiten aus, legt er die 50-Prozent-Regelung zugrunde.
- Die Statistik besagt, dass etwa jeder Vierte Berufstätige vorzeitig seinen Beruf aufgeben muss. Häufige Ursachen sind starke Einschränkungen des Bewegungsapparates, psychische Erkrankungen, Herz- und Rückenbeschwerden oder Krebs. Daher ist der Abschluss einer Berufsunfähigkeit vor allem jungen Berufstätigen zu empfehlen
- Die Laufzeit sollten Sie bis zum Eintritt ins Rentenalter wählen. Achten Sie auf den Ausschluss der abstrakten Verweisung. Fehlt diese Klause, kann der Versicherer Leistungen mit der Begründung verweigern. Sie können trotz gesundheitlicher Einschränkungen noch einen Beruf im Büro ausüben.
Berufsunfähigkeits- und Unfallversicherungen bieten keinen gleichwertigen Versicherungsschutz, um sich gegenseitig ersetzen zu können. Unfälle passieren recht häufig, was die Wahrscheinlichkeit Leistungen von einem Unfallversicherer in Anspruch zu nehmen, vergrößert. Im Falle einer Berufsunfähigkeit spielt die Berufsunfähigkeitsversicherung ihre Vorteile aus, denn sie zahlt Ihnen bereits früher eine Rente bis zum Eintritt in das Rentenalter. Beide Versicherungsformen können sich gut miteinander ergänzen.
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