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Bauanleitung für eine Terrassenüberdachung

Kennen Sie das? Sie haben eine Gartenparty geplant und hoffen bis zum Beginn, dass das Wetter auch mitspielt. Mit einer Terrassenüberdachung lässt sich eine Party völlig unabhängig vom Wetter planen. Dabei können Sie die Terrasse mit einem Bausatz überdachen oder Sie bauen die Überdachung selbst mit einer Bauanleitung

Eine überdachte Terrasse schützt vor Regen und spendet Schatten
Eine überdachte Terrasse schützt vor Regen und spendet Schatten

Was Sie benötigen:

  • Bohrmaschine
  • Akkuschrauber
  • Wasserwaage
  • Meterstab
  • Pfostenträger
  • Schwerlastdübel
  • Konstruktionsholz (160 x 160 mm und 100 x 160 mm)
  • evtl. Dachlatten
  • Abdeckplatten für die Überdachung
  • Montagewinkel

Eine Terrassenüberdachung bietet nicht nur Schutz vor Wind und Wetter, sondern kann auch die Optik Ihres Hauses aufwerten. Bevor Sie aber beginnen das Projekt zu verwirklichen, stehen erst mal Planungen an.

Planungen für eine Terrassenüberdachung

Neben den baulichen Planungen, müssen Sie auch gegebenenfalls bürokratische Hürden bewältigen.

  • In einigen Bundesländern ist eine Baugenehmigung für eine Terrassenüberdachung vorgeschrieben. Die örtlichen Landesbauordnungen und Gemeindeverordnungen geben darüber Auskunft.
  • Ist eine Baugenehmigung notwendig, benötigen Sie eine Baubeschreibung, eine Bauzeichnung 1:100, einen Statiknachweis, einen Lageplan, eine Flurkarte und ein Antragsformular.
  • Überlegen Sie anschließend, ob Sie auf einen Bausatz zurückgreifen oder die Überdachung mittels einer Bauanleitung selbst verwirklichen wollen. Der Vorteil eines Bausatzes ist, dass alle wichtigen Dokumente, Materialien sowie Statikberechnungen abgeschlossen sind oder beiliegen. Nachteil ist, dass unter Umständen die Terrassenüberdachung nicht eingepasst werden kann.
  • Während bei einem Bausatz Heimwerkerkenntnisse in den meisten Fällen ausreichend sind, müssen bei einem Eigenbau Statikberechnungen und Kenntnisse über sichere Befestigungsmethoden vorhanden sein oder vom Fachmann eingeholt werden.
  • Bei der Materialauswahl haben Sie ebenfalls mehrere Möglichkeiten. Üblich sind Holz- oder Metallkonstruktionen. Wobei bei Letzterem eine größere Auswahl an Werkzeug von Nöten ist. Holz lässt sich hingegen leicht bearbeiten. Sie können witterungsbeständiges Holz wie Lärche, Eiche oder Douglasie dafür benutzen. Günstiger sind aber Konstruktionsbalken aus Kiefer oder Fichte.
  • Der Kostenfaktor einer Überdachung ist sehr individuell. Das verwendete Material, die Höhe und Breite der Überdachung, sowie ob Sie Fachpersonal engagieren müssen, sind hierfür ausschlaggebend. Erstellen Sie in jedem Fall vorher einen sauber kalkulierten Kostenplan, falls das Budget begrenzt ist.

Eine Bauanleitung für den Eigenbau

Sind die Planungen abgeschlossen und Sie haben sich für einen Eigenbau entschieden, können Sie mit folgender Bauanleitung Ihre Terrasse überdachen.

  1. Im ersten Schritt verankern Sie die Pfostenträger im Boden. Sitzen die Träger auf einem Fundament, werden diese lediglich auf den Terrassenboden gedübelt. Liegen die Pfostenträger außerhalb der Terrasse oder es ist kein Fundament vorhanden, dann müssen Sie die Träger in circa 80 Zentimeter tiefe Löcher einbetonieren.
  2. Während die Fundamente trocknen, streichen Sie die Balken mit Lasuren oder Ölen ein. Lassen Sie sich für die beste Wahl der Lasur im Fachmarkt beraten. Nur hier bekommen Sie verlässliche Auskunft darüber, welche Produkte für Ihre Region und Konstruktion am Besten geeignet sind.
  3. Anschließend schrauben Sie einen Querbalken (160 x 160 mm) an die Hauswand. Zusätzlich können Sie mehrere Stützbalken unter den Querbalken an die Wand schrauben. Hierfür bohren Sie Löcher für die Dübel in Holz und Wand. Achten Sie aber darauf, dass die fertige Überdachung später ein Gefälle von 15 - 20 % erhält. Deshalb den Querbalken höher montieren, als die vorderen Stützpfosten.
  4. Im nächsten Schritt richten Sie die vorderen Pfosten (160 x 160 mm) mit der Wasserwaage in den Pfostenträgern aus und schrauben Sie fest.
  5. Über diese Balken montieren Sie ebenfalls einen Querbalken (160 x 160 mm) und sichern ihn mit Montagewinkeln und großen Schrauben.
  6. Nun können Sie längs auf die Konstruktion die Dachbalken (100 x 160 mm) auflegen und mit Montagewinkeln oder langen Schrauben befestigen. Der Abstand zwischen den Balken beträgt dabei circa 50 bis 60 cm. Um eine größere Auflagefläche zu erhalten, können Sie mit einem Stemmeisen Kerben an den Kreuzungspunkten ausstemmen. Achten Sie jedoch darauf, dass später die Platten der Dachabdeckung immer auf einen Balken montiert werden können.
  7. An den vorderen Stützen können Sie noch jeweils Verstrebungen im 45°-Winkel zwischen Querbalken und Stützpfosten für eine höhere Stabilität einbauen.
  8. Danach können Sie das Dach eindecken. Hierfür eignen sich Plexi- oder Milchglasplatten. Für eine lichtundurchlässige Abdeckung eignen sich Holzplatten oder sogar eine Photovoltaikanlage. Wollen Sie ein Ziegeldach verwirklichen, dann müssen Sie mit Dachlatten noch eine geeignete Unterkonstruktion bauen.

Abschließende Arbeiten an der Terrassenüberdachung

Ist die Terrassenüberdachung soweit montiert, können Sie noch Feinheiten, wie elektrisches Licht, Sichtschutzwände oder ein Sonnenrollo montieren. Die obige Bauanleitung kann übrigens ebenfalls für ein Carport verwendet werden - insofern es an der Hauswand montiert wird.

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