Altsteinzeit - zeitlicher Abgrenzung und Unterteilung
- Die Altsteinzeit, auch bekannt als Paläolithikum, bezeichnet den ersten Abschnitt der Steinzeit, der vor ungefähr 2,5 Millionen Jahren in Afrika begann.
- Die Abgrenzung zur zweiten geschichtlichen Epoche der Steinzeit ist der Übergang in der Bearbeitung der Steinwerkzeuge und -waffen. Wurden diese in der Altsteinzeit aus Steinen geschlagen, erfolgte mit dem Beginn der Jungsteinzeit um 12.000 v. Chr. ein Wechsel in der Bearbeitungsweise, Steine wurden jetzt geschliffen.
- Zeitgleich gab es außerdem umfassende soziale Umwälzungen; aus Nomadenstämmen wurden sesshafte Völker, aus Jäger und Sammlern hingegen Bauern.
- Innerhalb der Altsteinzeit werden die Phasen Altpaläolithikum, Mittelpaläolithikum und das Jungpaläolithikum unterschieden. Während dieser einzelnen Epochen gab es verschiedene Kulturen, die Abgrenzung erfolgt jedoch hauptsächlich über die genutzten Steinwerkzeuge.
Das Altpaläolithikum
- Der früheste Abschnitt der Altsteinzeit wird als Altpaläolithikum bezeichnet. Er stellt den Beginn der Menschheitsgeschichte dar. Die Definition erfolgt dabei nach den ersten gefundenen Steinwerkzeugen.
Jeder hat schon von dieser Epoche in der Entwicklung der Menschheit gehört - der Steinzeit. Doch …
- Je nach Region variiert der Beginn zwischen ca. 2,5 Millionen Jahren bis hin zu weniger als eine Million Jahren in Mitteleuropa. Beendet wird diese Epoche durch die Einführung einer neuen Steinbearbeitungsmethode, der Levalloistechnik. Sie wurde vor etwa 200.000 bis 300.000 Jahren eingeführt. Das Altpaläolithikum ist somit der am längsten andauernde Zeitabschnitt in der gesamten Menschheitsgeschichte.
- Die Wissenschaft streitet jedoch darüber, ob die Erfinder der ersten Steinwerkzeuge dem Homo rudolfensis, dem Homo habilis oder bereits dem Homo erectus zuzuordnen sind. Die ersten datierten Funde stammen in Afrika aus der sogenannten Oldowan-Kultur.
- In Europa können die ersten nicht umstrittenen Funde erst auf die Zeit von 1,2 Millionen Jahren festgesetzt werden. Die Ausbreitung erfolgte von dem Gebiet des heutigen Italiens aus über Frankreich, Spanien bis hin nach England, dort wurden Faustkeile mit einem Alter von mehr als 500.000 Jahren gefunden.
Das Mittelpaläolithikum
- Die Entdeckung der Levalloistechnik, einer anderen Abschlagtechnik für die Bearbeitung von Feuersteinen, markiert den Beginn der mittleren Altsteinzeit.
- Diese wurde in Europa hauptsächlich vom Neandertaler genutzt, aber auch in Afrika und dem Vorderen Orient fand die Technik Anwendung. Der Abschnitt endet vor ca. 40.000 Jahren mit der Einwanderung des Cro-Magnon-Menschen, die gleichzusetzen ist mit dem Beginn des Jungpaläolithikums.
- Die Steinwerkzeuge dieser Zeit sind, durch die verbesserten Bearbeitungsmethoden, wesentlich ausgefeilter und weiterentwickelter als im Altpaläolithikum.
- Auch setzt sich zu dieser Zeit immer mehr die Verbreitung von kombinierten Waffen durch, wie beispielsweise einem Speer aus Holz, der eine Klinge aus Stein hat. Diese ersten Lanzen verbesserten die Ernährungssituation entscheidend, da jetzt die Jagd auf größere und gefährlichere Tiere einfacher war.
Das Jungpaläolithikum
- Der letzte Abschnitt der Altsteinzeit wird Jungpaläolithikum genannt. Vor ungefähr 40.000 Jahren wanderten aus Afrika die ersten anatomisch modernen Menschen, Homo sapiens, nach Europa ein.
- Die Einwanderung des modernen Menschen erfolgte über den Kaukasus, Rumänien über das heutige Mitteleuropa bis nach England. Gerade im Gebiet des heutigen Deutschlands kam es hierbei zu Kämpfen mit den Neandertalern, die dann ausstarben.
- Die Steinbearbeitung wurde zu diesem Zeitpunkt nochmals verbessert, sodass es erstmalig auch möglich war, die ersten Klingen herzustellen. So konnte sich die Schneidetechnik enorm verbessern. Ebenfalls wurden nun zunehmend Klingen aus Material wie Knochen, Geweih oder Elfenbein hergestellt, die einen weiteren Fortschritt bedeuteten.
Weiterlesen:
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?