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Wie lange tragen Hasen ihre Jungen aus?

Ein echter Hase - unter anderem erkennbar an den langen "Löffeln".
Ein echter Hase - unter anderem erkennbar an den langen "Löffeln".
Die Vermehrungsrate der Hasen ist wie die Fruchtbarkeit der Kaninchen in so manches menschliche Sprichwort übergegangen: "Die vermehren sich wie die Karnickel". Ist das berechtigt und wie lange tragen eigentlich Hasen?

Sind Hasen gleich Kaninchen?

  • Eindeutig nein: Der Hase gehört zu den Nagetieren, das Kaninchen wird als "Hasenartiger" eingestuft.
  • Hasen sind Nestflüchter, d.h. die Jungen kommen fertig ausgebildet auf die Welt: Sie können laufen, sehen und hören, haben Fell, können feste Nahrung fressen, werden aber eine Zeitlang noch von der Mutter zusätzlich gesäugt.
  • Kaninchen sind Nesthocker: Sie kommen, nackt, blind und taub auf die Welt. Sie können noch nicht laufen und sind erstmal voll und ganz auf die Fürsorge der Mutter angewiesen.
  • Kaninchen haben im Unterschied zu Hasen zwei Schneidezahnreihen hintereinander, außerdem leben und vermehren sie sich in Höhlen, der Hase lebt in Sassen - wer kennt nicht das Lied "Häschen in der Grube"?

Tragen Hasen lange Zeit?

  • Nach der Begattung trägt das Hasenweibchen je nach Hasenart 25 bis 50 Tage.
  • Die Wurfgröße beträgt 2 bis 8 Jungtiere, manchmal auch bis zu 15.
  • Es können mehrere Würfe pro Jahr erfolgen. Hasen sind also schon fruchtbarer als Pferd und Rind, aber es gibt viele Tierarten, die genauso fruchtbar oder sogar fruchtbarer sind.  

Die wichtigen Besonderheiten

  • Hasen wiegen bei ihrer Geburt 100 bis 150 Gramm. Sie werden, wie bereits beschrieben, als Nestflüchter geboren.
  • Die Jungtiere sitzen in ihrer Sasse (diese muss man sich wie eine Mulde vorstellen) und warten auf ihre Mutter. Diese kommt nur ein- bis zweimal täglich vorbei, um die Kleinen zu säugen.  Daher kann vielleicht der Eindruck entstehen, dass die Tiere von ihren Eltern verlassen worden wären. Viele Tierfreunde möchten daher helfen und die Hasen mitnehmen. Das wäre oft ein Fehler. Im Zweifel lieber die Sasse beobachten und nur einschreiten, wenn Gefahr droht,  z. B. durch Krähen, Hund und Katze oder offensichtlicher Erkrankung. Sollten Sie die Kleinen anfassen, wird das Muttertier diese nicht mehr annehmen, da die Junghasen, sonst geruchsneutral, dann nach Mensch riechen. 
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