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Wie funktioniert ein Fernrohr?

Mit dem Fernrohr in die Weite sehen
Mit dem Fernrohr in die Weite sehen
Das menschliche Auge hat eine beschränkte Sehkraft. Daher funktioniert der Blick in die Ferne beim Mensch nicht annähernd so gut wie bei einem Adler oder anderen Tieren. Doch durch seinen Erfindungsreichtum gleicht er das aus. Der Blick durch ein Fernrohr macht auch Distanzen hinfällig.

Das Modell nach Kepler

  • Dieses optische Instrument arbeitet grob gesagt mit einer ausgewählten Kombination von unterschiedlichen Linsen.
  • Die Grundidee stammt aus dem frühen 17. Jahrhundert und ist nach ihrem "Vater" Johannes Kepler benannt.
  • Eine Sammellinse wird als Okular (hier sehen Sie hindurch) benutzt und besitzt eine geringe Brennweite.
  • Damit ein vergrößertes Bild entstehen kann, muss nun eine lange Brennweite zwischen dem Okular und dem am anderen Ende befindlichen Objektiv entstehen. Dafür muss das Fernrohr entsprechend lang sein.
  • In heutigen Modellen funktioniert das Vergrößerung auch bei kurzen Fernrohren, und zwar durch interne Spiegel. Das Licht wird hierbei so geleitet, dass durch die Umwege im Inneren eine lange Brennweite erzielt wird.
  • Wird die Vergrößerung durch die Lichtbrechung via Linsen erreicht, spricht man genauer auch von einem Refraktor.
  • Arbeitet man dagegen mit den Spiegeln, so sagt man auch Reflektor. Diese Weiterentwicklung geht auf Isaac Newton zurück, weshalb in Fachkreisen dann auch korrekter vom Newton-Reflektor die Rede ist.

Wie funktioniert das Galilei-Fernrohr?

  • Ein zweiter gut bekannter Fernrohrtyp wurde ebenfalls am Anfang des 17. Jahrhunderts konstruiert, und zwar von Hans Lipperhey, einem Brillenhersteller.
  • Galileo Galilei nahm dessen Vorlage und entwickelte daraus den heute bekannten Galilei-Refraktor. Da hier erneut mit Linsen und nicht mit Spiegel gearbeitet wird, ist es ein Refraktor und kein Reflektor!
  • In diesem Modell nimmt eine Sammellinse die Funktion des Objektivs ein und eine Zerstreuungslinse dient als Okular.
  • Das Gerät funktioniert so, dass die Brennpunkte beider Linsen beim Betrachter zusammenfallen.
  • Die Zerstreuungslinse bewirkt, dass anders als beim Kepler-Modell kein Zwischenbild im Inneren entsteht, sondern sofort ein aufrechtes und auch seitenrichtiges Bild.
  • Diese Art des Refraktors wird selten wirklich Fernrohr genannt, da die Technik eher in Operngläsern zum Einsatz kommt. Aufgrund der Bauart entsteht nur ein kleines Gesichtsfeld und daher lohnt die Verwendung nur in Brillenform.
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