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Wie bindet man ein Buch selber? - So geht's

Wichtige Zeitschriften praktisch als Bücher binden, schont diese für lange Zeit.
Wichtige Zeitschriften praktisch als Bücher binden, schont diese für lange Zeit.
Alte Zeitschriften stapeln sich. So stellt sich die Frage: Wie bindet man ein Buch für den Hausgebrauch? Geordnet werden diese irgendwann zu einer amüsanten Reise in die Vergangenheit. Das trifft auf die Vergänglichkeit der Mode zu. Comic-Hefte erfreuen als gebundenes Buch viele Generationen. Ordentlich in Regalen gestellt laden diese Eltern, Kinder und Enkelkinder zum Blättern ein.

Was Sie benötigen:

  • feste Pappe
  • Schere, Cutter-Messer
  • Leim passend zu den Materialien (z. B. Tapetenleim, Bastelleim, Holzleim)
  • Markisenstoff oder festes Leinen
  • je nach Wahl Tapetenreste, Leder, Dekostoffe
  • weißer Zeichenkarton
  • Nadel, Sternzwirn
  • eventuell Ahle und Zange

Wie bindet man ein Buch ohne handwerkliche Spezialausrüstungen?

  1. Wenn man ein Buch mit Zeitschriften bindet, werden beim Zuschnitt (Buchoberdeckel, Buchunterdeckel) bei allen Außenseiten (oben, unten, eine Längsseite) ca. 5 mm Überstand zu den Zeitschriftenmaßen (Länge und Breite) hinzugerechnet. 
  2. Nun schneiden Sie den Buchrücken entsprechend der Höhe Ihres Zeitschriftenstapels zu und beachten dabei oben und unten ebenfalls die Maßangaben. 
  3. Vor dem Zusammenleimen muss unbedingt auf die Materialeignung der verwendeten Leimsorte geachtet werden.
  4. Zuerst schneiden Sie aus Stoff oder Leder einen Streifen für den Buchrücken zu. Dieser ist oben und unten ca. 5 cm länger als der schmale Pappestreifen. Diese 5 cm werden nach dem Aufleimen des Buchrückens und der Buchdeckel nach innen geschlagen. So entstehen oben und unten saubere Kanten, die nicht fransen können.
  5. Vor dem Umschlagen werden jedoch auf diesen Stoffstreifen der Buchrücken und die beiden Buchdeckel aus Pappe geleimt. Dazu muss zwischen den einzelnen Teilen je nach Materialstärke der Pappe ein vertikaler Abstand von einigen Millimetern bleiben. Nur so kann die Buchhülle ohne Spannung zugeklappt werden.
  6. Stoffstreifenbreite = Stärke des Zeitschriftenstapels + 2 x ca. 5 mm Spannungsabstand + 2 x 3 cm Klebebereiche auf dem jeweiligen Buchdeckel, Stoffstreifenlänge = Zeitschriftenlänge + 2 x ca. 5 mm Überstand + 2 x 5 cm zum Umschlagen.
  7. Ein weiterer Streifen aus festem Stoff (z. B. Markise) wird zugeschnitten. Dieser ist in der Länge kürzer als die Zeitschrift (ca. 2 cm oben und ebenso unten) und in der Breite reichlicher als die Stärke des Zeitschriftenstapels plus Bereiche zum Verleimen. Die endgültige Breite wird nach dem Aufnähen ermittelt. Reichlich Stoff ist günstiger als zu wenig.
  8. Sie nähen jetzt jede mittig aufgeklappte Zeitschrift mit Zwirn auf diesen Stoffstreifen. Bei festen Hochglanzjournalen helfen Ahle und Zange. Setzen Sie die Stiche nicht zu eng, um ein Ausreißen des Papiers zu verhindern. Bitte beachten Sie, dass die Zeitschriften nicht zu dicht aneinandergereiht werden oder zu weit auseinander sind. Da gehört etwas Augenmaß dazu. 
  9. Der Stoffstreifen mit den aufgenähten Zeitschriften kann nun seitlich zugeschnitten werden. Je nach Stärke des Zeitschriftenstapels und Gewicht des Papiers muss die Breite des Bereiches zum Verleimen im Innenbereich der Buchhülle jeweils 3 - 5 cm betragen.
  10. Für die Außengestaltung des Buches wird das Material Ihrer Wahl an den drei freien Seiten reichlicher je Buchdeckel zugeschnitten. Es kann Stoff verwendet werden, vielleicht sogar mit einer Stickerei. Oder Sie wählen zwischen Tapetenresten. Schlichtes Leinen wirkt ebenso dekorativ.
  11. Jetzt streichen Sie die Außenseite der Buchhülle mit Leim ein. Bitte achten Sie darauf, dass die fertige Rückengestaltung nicht verschmutzt wird. Nun legen Sie das zugeschnittene Material auf diese Flächen, glätten vorsichtig alles mit einem Tuch. Der Überstand wird umgeschlagen und von innen angeleimt. Das erinnert etwas an Schulhefte einschlagen.
  12. Wenn man ein Buch bindet, sollten die freien Ecken geschützt werden. So können Sie aus dem Material der Rückenverkleidung abgeschrägte Streifen schneiden, diese aufleimen, umschlagen und innen verkleben. Hier ist eine Papierschablone zum Ermitteln der optimalen Abmessungen hilfreich.
  13. Wenn man ein Buch bindet, muss zwischendurch alles gut trocknen. 
  14. Nun klappen Sie die Hülle auf. Die fertig gestaltete Oberfläche liegt auf der Arbeitsplatte. Legen Sie zum Schutz ein Tuch oder Folie darunter. Jetzt wird der aufgenähte Zeitschriftenstapel horizontal und vertikal mittig ausgerichtet. Schützen Sie Ihre Zeitschriftenoberseite und -Unterseite ebenfalls mit Folien. 
  15. Der Stoffstreifen mit den aufgenähten Journalen wird jeweils mit dem Buchoberdeckel und Buchunterdeckel verleimt. Hier kann eine zweite Person die Arbeit erleichtern. Ansonsten hilft nur, geschickt eine Seite zu leimen und zuzuklappen. Später diesen Arbeitsschritt auf der anderen Seite wiederholen. Anschließend wird das Buch zusammengeklappt und unter Druck getrocknet. 
  16. Wenn man ein Buch bindet, müssen die Innenseiten mit weißem Zeichenkarton oder einem anderen Material beklebt werden. 

Fühlen Sie sich unsicher, versuchen Sie es zuerst mit einer einfachen Mappe. Hier können Sie in Ruhe alle Schritte ohne Nähen ausführen, Ihrer Kreativität bei der Gestaltung freien Lauf lassen und stilvoll Unterlagen ordnen.

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