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Werkbetrachtung in der Malerei - so analysieren Sie als Laie ein Gemälde

Jeder Interessierte kann eine Werkbetrachtung durchführen.
Jeder Interessierte kann eine Werkbetrachtung durchführen.
Ein Gemälde wird von jedem Betrachter unterschiedlich aufgenommen. Natürlich gibt es über das individuelle Gefallen hinaus in der Malerei Kriterien, nach der auch ein Laie eine Werkbetrachtung vornehmen kann.

Erste Schritte der Werkbetrachtung

Wenn Sie sich für die Analyse von Gemälden interessieren, können Sie bei Ihrem nächsten Museumsbesuch einmal eine Werkbetrachtung vornehmen, welche die Malerei in einem wissenschaftlichen Licht erscheinen lässt. Hier einige Hinweise, wie Sie dabei vorgehen können:

  1. Als Erstes beschäftigen Sie sich mit den äußeren Kriterien, wenn Sie eine Werkbetrachtung durchführen möchten. Dazu gehören die Angaben, die Sie auf den Beschreibungen neben den Gemälden sehen, also Titel, Jahr, Künstler, Maße und Material.
  2. Nun wenden Sie sich Ihrem spontanen individuellen Eindruck zu. Anfangs kann es sinnvoll sein, Malerei einer solchen Werkbetrachtung zu unterziehen, wenn Sie alleine unterwegs sind. Ihre ersten Eindrücke bewerten Sie nicht, notieren Sie Ihre spontanen Assoziationen, verschaffen sich einen Überblick über die Verteilung der dargestellten Elemente und beobachten, wie Ihr Blick über das Bild wandert und wie lange er wo verweilt.
  3. Nun beschreiben Sie, was Sie sehen. Unterscheiden Sie dabei nach einzelnen Aspekten, bspw. nach Menschen, Handlungen, Orten, Landschaften, Lichtstimmung, Wetter etc.

Die bildnerische Gestaltung in der Malerei

Anschließend wenden Sie sich der bildnerischen Gestaltung des Gemäldes zu. Auch wenn Sie sich als Kunstlaie betrachten, scheuen Sie sich nicht, das, was Sie wahrnehmen, zu benennen. Im Laufe der Zeit werden Sie sich auf diese Weise viele Kenntnisse aneignen.

  1. Beschreiben Sie zunächst die Farben, die Kontraste und den Auftrag der Farbe. Fassen Sie Ihre Wahrnehmung anfangs in Ihre eigenen Worte.
  2. Nun können Sie die Perspektive schildern: Aus welcher Sicht präsentiert sich Ihnen das Motiv? Mit welchen Mitteln wurde dieser Blick erreicht?
  3. Nun widmen Sie sich der Verteilung der Bildelemente und der Aufteilung der Grundfläche. Schreiben Sie alles auf, was Ihnen zu den unterschiedlichen Formen auffällt.
  4. Wie stellt sich Ihnen der Stil dar? Empfinden Sie ihn bspw. als naiv, abstrakt, realistisch...?
  5. Zuletzt kommt  Ihre Interpretation des Gemäldes an die Reihe. Dazu gibt es unterschiedliche Ansätze, wie die Absicht des Künstlers, die Einordnung des Bildes in die Malerei seiner Zeit, der Vergleich mit anderen Werken. Richten Sie sich dabei nach Ihren Bedürfnissen und ergänzen Ihr Wissen anschließend bspw. durch einen Ausstellungskatalog oder ein Kunstlexikon.
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