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Wem gehört die IP? - unbekannte E-Mail-Absender lokalisieren

Es ist nur möglich den Eigentümer einer IP-Adresse zu ermitteln, nicht den einzelnen User.
Es ist nur möglich den Eigentümer einer IP-Adresse zu ermitteln, nicht den einzelnen User.
Wer im Internet unterwegs ist, wird früher oder später in einer E-Mail, auf einer Webseite oder einer sozialen Plattform auf suspekte Inhalte stoßen. Die IP-Adresse ist ein wichtiger Ansatz, um sich gegen Belästigungen oder kriminelle Handlungen zu wehren. Es gibt Dienste, die Ihnen helfen herauszufinden, wem die IP gehört.

Welche Informationen die IP liefert

Jedes Gerät, das mit dem Internet verbunden ist, benötigt eine Nummer, die als Adresse dient. Über diese Nummer ist es eindeutig im Netz zu identifizieren. Diese Nummer heißt IP-Adresse. Obwohl jedes Gerät eine IP-Nummer hat, können Sie dieser keiner konkreten Person zuordnen. Gehen Sie zur Verdeutlichung von der IP-Adresse Ihres eigenen Routers aus.

  • Sie wählen sich mit der IP-Adresse bei Ihrem Provider ein. Sie sind damit zunächst im internen Netzwerk Ihres Providers. Diesem stehen eine bestimmte Anzahl von IP-Nummern zur Verfügung, um über seinen Einwahlknoten ins Internet zu gelangen. Er teilt Ihnen eine dieser Nummern zu.
  • Sie sind im Netz nicht mit der IP des Routers unterwegs, sondern mit einer der Nummern des Providers. Andere Benutzer sehen nur diese Nummer, nicht die Ihres Routers. Sie können Ihre Spur bis zum Provider und dem Einwahlknoten zurückverfolgen.
  • Wenn Sie Ihre Identität im Internet verschleiern wollen, können Sie sich mit der Nummer des Providers bei einem Dienst im Netz anmelden, der Ihnen eine andere IP zuweist. Die Spur endet bei einem dieser Dienste, die in der Regel keine Daten speichern. Sobald Sie die Verbindung beenden, gibt es keine Daten darüber, wer die entsprechende IP genutzt hat.
  • Fremde können Ihre Identität nie feststellen. Sie erfahren lediglich die IP-Adresse, mit der Sie zu einem bestimmten Zeitpunkt im Netz unterwegs waren, den Einwahlknoten und den Provider. Der Fremde kann herausfinden, wem die Adresse gehört, also den Provider. Dieser speichert die Verbindungsdaten für eine bestimmte Zeit. Die Gesetzeslage ist in der EU noch nicht abschließend geklärt. Die sogenannte Vorratsdatenspeicherung hat der Europäische Gerichtshof am 8. April 2014 für unzulässig erklärt. Deutsche Provider dürfen die Daten bis zu sieben Tagen für interne Zwecke speichern.
  • Je nach Land, in welchem der Provider seine Dienste anbietet, werden die Daten mehrere Monate gespeichert. Keiner der Anbieter gibt die Daten an Fremde auf Anfrage heraus. Lediglich bei Verdacht auf Terrorismus oder schweren Straftaten bekommen Behörden, in der Regel nach einem Gerichtsbeschluss, diese Auskunft.

Herausfinden, wem die Adresse gehört

Wie Sie an den bisherigen Ausführungen sehen, ist es möglich herauszufinden, wem eine IP-gehört. Sie erfahren aber nicht, welche Person diese nutzt. Angenommen Sie sind in einem Forum. Die IP-Adressen der User sind zumindest dem Betreiber der Plattform bekannt. In E-Mails ist diese manchmal im Header zu sehen, also in der Kopfzeile.

  1. Ein sogenannter "Whois-Dienst" hilft Ihnen, mehr herauszufinden. Gehen Sie auf die Webseiten ip-info oder Utrace. Auf diesen Seiten ist ein Eingabefeld. Tippen Sie in dieses die IP-Nummer ein und klicken sie auf "suchen" beziehungsweise "Informationen anfordern".
  2. Bei ip-info erfahren Sie, welche regionale Registrierungsstelle für die Vergabe der Nummer zuständig ist. Auf jedem Kontinent der Welt gibt es eine solche. Klicken Sie auf den angezeigten Link. Utrace zeigt Ihnen ohne Umwege den Provider und den Einwahlknoten an.
  3. Auf beiden Wegen bekommen Sie eine Infoseite über den Provider angezeigt. Suchen Sie nach einem Eintrag der mit "Abuse@" beginnt. Dies ist die Mailadresse des Providers.

Tipps zum Umgang mit suspekten Inhalten

Wenn Sie in einer Mail oder auf einer sozialen Plattform bedroht oder zu Straftaten aufgefordert werden, wehren Sie sich. Gleiches gilt für Belästigungen durch unerwünschte Kontakte.

  1. Wenn Ihnen die IP des Absenders der Nachrichten bekannt ist, ermitteln Sie den zugehörigen Provider.
  2. Schreiben Sie dem Provider eine E-Mail, um sich über den Benutzer der Adresse zu beschweren. Geben Sie das Datum und die Uhrzeit an, an dem der Absender diese genutzt hat. Der Provider kann den User nur finden, wenn er diese Daten kennt.
  3. Sie sind auf das Wohlwollen des Providers angewiesen. Er wird Ihnen nicht die Identität des Users verraten, aber unter Umständen helfen. Wenn Sie eine schwere Straftat melden oder einen Spam-Angriff, beenden die meisten Provider den Vertrag mit dem User.
  4. Schalten Sie bei Straftaten zusätzlich die Polizei ein. Übergeben Sie dieser die ermittelten Daten und eine Kopie der Mail an den Provider.

Die Dienste geben Auskunft, wem eine IP-Adresse gehört, nicht wer diese zu einem bestimmten Zeitpunkt nutzt. Einen direkten Kontakt mit dem Absender kann keiner der Whois-Anbieter herstellen.

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