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Wasseruhren - Wissenswertes zur Entstehung und Funktion

Sanduhren kamen erst lange nach den Wasseruhren.
Sanduhren kamen erst lange nach den Wasseruhren.
Der Wasserverbrauch wird mit einer Wasseruhr gemessen. In dieser Funktion sind Ihnen die Wasseruhren heute bekannt. Es steckt aber viel mehr in ihnen. Sie haben ihre Karriere schon in der Antike als Zeitmesser begonnen und eigentlich mit dem Messen von Wasser gar nichts zu tun.

Wasseruhren als frühe Zeitmesser

  • Das Bedürfnis, irgendwie die Zeit zuverlässig zu messen, ist wahrscheinlich fast so alt wie die Menschheit selbst. Zu den ersten Uhren gehörten die Sonnenuhren. Ihr Vorteil ist, dass niemand auf sie achtgeben muss. Ihr Nachteil besteht darin, dass sich die Uhrzeit spätestens nach Sonnenuntergang nicht mehr feststellen lässt.
  • Schon die Ägypter nutzten deswegen Wasseruhren. Sie bestanden aus zwei Gefäßen, die jeweils am oberen und am unteren Rand einen Auslass haben und im Inneren eine Skala für die Stunden.
  • Das obere Gefäß wird mit Wasser gefüllt. Das untere Gefäß wird so aufgestellt, dass das Wasser aus dem oberen Gefäß durch den Auslass im unteren Bereich hineintröpfeln kann. Erreicht das Wasser eine der Messlinien, ist wieder eine Zeiteinheit vergangen. Ist das untere Gefäß vollgelaufen, tauscht es seinen Platz mit dem oberen. Die Löcher werden im Wechsel verstopft und die Zeit verrinnt erneut.
  • Der Nachteil dieser alten Wasseruhren bestand natürlich darin, dass sie ständig einen Aufpasser brauchten, der sie umstellte oder auch Wasser nachfüllte. Außerdem verrinnen die ersten Stunden durch den noch höheren Wasserdruck etwas schneller. Den antiken Griechen war das nach den Ägyptern nicht so wichtig. Sie nutzten diese von ihnen Klepsydra genannten Wasseruhren gerne dazu, die Redezeit ihrer Politiker zu begrenzen.
  • Später wurden diese Zeitmesser modernisiert und arbeiteten mit einem Schwimmer, der einen Zeiger auf einer Skala anhob. Außerdem wurde ein dauerhafter Wasserzulauf konstruiert, der sie auch ohne einen Aufpasser durchgehend laufen ließ. Damit wurden sie zu den frühen Vorläufern der mechanischen Uhren.

Wasserzähler sind keine Uhren

  • Heutzutage werden ganz andere Messgeräte als Wasseruhren bezeichnet. Die Wasserzähler in den Haushalten sind allerdings keine Uhren im eigentlichen Sinne. Zeit messen sie schon gar nicht. Ihre Aufgabe besteht darin, den Wasserlieferanten eine Möglichkeit zu geben, die Menge zu berechnen, die Sie im Jahr verbrauchen und natürlich auch bezahlen müssen.
  • Nötig wurden diese Wasserzähler erst, als mehr und mehr Haushalte ab dem 19. Jahrhundert über Rohre mit Wasser versorgt wurden. Die Wasserbeschaffung war zuvor eine mühselige Arbeit mit Eimern und Fässern an öffentlichen Pumpen. Erst durch die Rohrleitungen kam das Wasser in die Haushalte. Die Versorger wollten sich diesen Service ebenso wie heute natürlich bezahlen lassen.
  • Der in Deutschland geborene Erfinder Carl Wilhelm Siemens entwickelte das Prinzip der Wasserzähler mit einem in ein Gehäuse eingebauten Flügelrad. Dieses Flügelrad bewegt sich, wenn die Wasserleitungen geöffnet werden und das Wasser durch den Zähler strömt. Über einen Mechanismus wird ein Zählwerk in Gang gesetzt, das dann die verbrauchte Menge für alle sichtbar unter einem Glasdeckel anzeigt.
  • Diese inzwischen als Wasseruhren bezeichneten Wasserzähler sind heutzutage geeicht und sie werden regelmäßig von den Wasserversorgern ausgetauscht. Sie können also sicher sein, dass Sie nur das Wasser bezahlen, das Sie auch verbraucht haben.

Ihre heutige Wasseruhr hat mit den Wasseruhren der Antike also nur noch den Namen gemeinsam.

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