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Was verdient ein Diplomat? - Wissenswertes zur Besoldung im diplomatischen Dienst

Botschaftspersonal sollte stressresistent sein.
Botschaftspersonal sollte stressresistent sein.
Fremde Länder und Kulturen kennenlernen, verschiedene Sprachen sprechen und sich auf der Welt zu Hause fühlen - das Diplomatenleben kann spannend sein. Was ein Diplomat im Endeffekt verdient, richtet sich nicht nur nach der Besoldungsstufe, sondern auch nach dem Auslandszuschlag, der für den Einsatzort gezahlt wird.

Auch der diplomatische Dienst zählt zum öffentlichen Dienst. Die Besoldungsstufen sind daher im mittleren, gehoben und höheren Dienst unterschiedlich ausgestaltet.

Was ein Diplomat im höheren Auswärtigen Dienst verdient

  • Wer in den Auswärtigen Dienst eingestellt und einst an einer deutschen Botschaft Dienst tun möchte, der muss zunächst ein Auswahlverfahren durchlaufen. Wer dies erfolgreich bestanden hat, kann in den Vorbereitungsdienst für den höheren Auswärtigen Dienst übernommen werden. Der Grundbetrag der Anwärterbezüge liegt bei etwa 1.200 Euro, hinzu kommen jedoch je nach Lebenssituation noch Verheirateten- oder Kinderzuschläge.
  • Wer nach dem Vorbereitungsdienst als Legationsrätin oder Legationsrat bzw. als Konsulin oder Konsul in das Eingangsamt des höheren Auswärtigen Dienstes aufgenommen wird, verdient vom Grundbetrag her ungefähr das, was auch ein Lehrer bekommt. Denn auch ein Diplomat im höheren Dienst fängt mit der Besoldungsstufe A 13 an. Dazu kommt jedoch in der Regel noch der Auslandszuschlag.
  • Wer im Ausland arbeitet, ist hierdurch oft besonderen Belastungen ausgesetzt. Der Auslandszuschlag dient insoweit einer Kompensation von materiellem und immateriellem Mehraufwand, seine Rechtsgrundlage ist in § 53 des Bundesbesoldungsgesetzes (Rechtsgrundlage) geregelt.
  • Wie hoch der Auslandszuschlag für einen Diplomaten ausfällt, richtet sich nach dem Einsatzort und dessen Zuordnung nach einer sogenannten "Zonenstufe". Die Höhe der jeweiligen Zuschläge ist in einer Anlage zum Bundesbesoldungsgesetz geregelt, die Zuordnung der einzelnen Länder zu den Zonenstufen richtet sich nach der Auslandszuschlagsverordnung. Warschau beispielsweise liegt in der Zonenstufe 3, der Auslandszuschlag kann hier - je nach Grundgehalt - bis über 2.000 Euro betragen.

Mittlerer und gehobener Auswärtiger Dienst

  • Auch im mittleren und im gehobenen Auswärtigen Dienst verdient ein Beamter nicht schlecht. Wer im gehobenen Dienst ein Eingangsamt bekleidet, steigt mit einer Besoldungsstufe von A 9 ein, bei einer Verwendung im Ausland kann auch damit - wegen des Auslandszuschlags - ein Verdienst um die 4.000 Euro erzielt werden.
  • Auch ein Regierungssekretär, der im mittleren Auswärtigen Dienst arbeitet, kann durch Zuschläge bei einem Grundgehalt der Besoldungsstufe A 6 auf ein Bruttogehalt um die 5.000 Euro kommen. Dies ist weit mehr, als ein Beamter beispielsweise in einem Finanzamt auf dieser Besoldungsstufe jemals verdienen kann.

Als Diplomat lässt es sich zumindest finanziell gut leben. Nicht nur der Verdienst sollte allerdings für die Berufswahl ausschlaggebend sein.  

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