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Was ist PU-Leder?

Ledersofas sind oft aus PU-Leder.
Ledersofas sind oft aus PU-Leder.
Wer sich ein Ledermöbel kaufen möchte, wird häufig mit der Bezeichnung PU-Leder konfrontiert. Doch was ist das eigentlich?

PU-Leder ist echtes Leder mit Polyurethan-Beschichtung

Das auch unter der Bezeichnung "Bycast Leder“ oder "Leder Fräsig“ angebotene PU-Leder, ist echtes Leder mit einer Polyurethan-Beschichtung. Teils ist das Produkt auch unter dem Namen Leder mit "Pull-Up-Optik“ oder "Pull-Up-Leder" im Handel.

Zum besseren Verständnis: Leder ist eine gegerbte Tierhaut. Es hat eine Fleischseite (die Unterseite der Haut) und eine Narbenseite (die Oberseite). Die Narbe ist stabiler als die Fleischseite und weist die typische Prägung der Haut auf. Die Dicke von Vollrindleder beträgt bis zu 4,5 Millimeter.

Leder dieser Dicke ist kaum zu verarbeiten, aus diesem Grund ist das Spalten der Haut üblich. Der Narbenspalt, welcher aus der Oberseite der Haut besteht, ist hochwertig und kommt als Narbenspaltleder in den Handel.

Der Fleischspalt ist wenig stabil. PU-Leder besteht aus diesem Spaltleder und ist mit Kunststoff beschichtet, der für das gute Aussehen und für die Haltbarkeit sorgt. Sie können sich das Material als echtes Leder mit einer aufgeschweißten Schutzhülle als PU vorstellen.

PU-Leder gilt als Kunstleder

Es ist nicht ganz eindeutig, was PU-Leder genau ist: Kunstleder oder Leder? Es kommt auf das Land an, in dem das Material zum Verkauf steht und auf die Dicke der Folie. In Neuseeland und Dänemark gilt das Produkt nicht als Leder.

Laut den Vorschriften in Deutschland ist Leder mit einer Beschichtung, die dicker als 0,15 Millimeter ist, kein echtes Leder. Gleiches gilt, wenn die Dicke der Beschichtung mehr als ein Drittel der Gesamtstärke ausmacht. Solche Materialien sind als beschichtetes Leder beziehungsweise beschichtetes Spaltleder zu bezeichnen.

Die Folie auf PU-Leder hat in der Regel eine geringere Schichtdicke. Daher zählt das Material in Deutschland zu den echten Ledern.

Vor- und Nachteile des Materials

Technisch gesehen kaufen Sie minderwertiges Fleischspaltleder mit einer dünnen Folie in Lederoptik. Das Material kommt in der Regel bei Möbeln zum Einsatz. Die Sitzflächen und die Lehnen belastet das Sitzen auf Sessel und Sofas erheblich. Hier löst die die Folie häufig vom Leder ab.

Außerdem ist das beschichtete Leder kühler als natürliches Leder. Es kann auch keine Feuchtigkeit aufnehmen. Sie schwitzen stärker auf PU-Leder als auf Naturleder.

Das Material ist pflegeleichter als Leder und lässt sich mit einem feuchten Tuch reinigen. Schmutz kann die Folien nicht durchdringen. Aber Hautfette greifen die Folie an. Es ist daher wichtig, die Möbel alle drei bis sechs Monate mit  PU-Protector zu reinigen und zu pflegen.

Der größte Vorteil von PU-Leder ist der günstige Preis. Es kostet lediglich ein Drittel bis die Hälfte von Vollleder. Artikel aus dem Material sind meist 60 Prozent günstiger als solche aus Leder.

Vollleder und PU-Leder im Vergleich

Vollleder

PU-Leder

atmungsaktiv

lässt keine Feuchtigkeit durch

warm

kühl

strapazierfähig

Folienbeschichtung kann sich ablösen

Schmutz dringt tief ein

Schmutz bleibt an der Oberfläche. Reinigen ist einfach

Lederpflege erforderlich

PU-Pflegemittel erforderlich, keine Lederpflege einsetzen

teuer

preisgünstig

Was PU-Leder auf jeden Fall ist: Es ist eine preisgünstige Alternative zu echten Ledermöbeln. Seine Qualität reicht aber nicht an die von Vollleder heran. 

helpster.de Autor:in
Anna Adamsberg
Anna Adamsberg Als Lokaljournalistin mit einem tiefen Interesse an Büchern und Literaturwissenschaft widmet sich Anna gerne Themen rund um Schule, Kultur sowie Hobby & Freizeit
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