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Was ist hospitieren?

Als Hospitant sind Sie stiller Beobachter.
Als Hospitant sind Sie stiller Beobachter.
Wenn Sie ein Lehramtsstudium absolvieren, haben Sie in Ihrem Studienplan sicherlich schon einmal etwas von einer Hospitation gelesen, die Sie während Ihres Studiums zu absolvieren haben. Auch in anderen Berufsbereichen kann Ihnen dieser Begriff begegnen. Aber was genau ist eigentlich gemeint, wenn vom Hospitieren die Rede ist?

Das versteht man unter dem Begriff "hospitieren"

Bei der Vokabel "hospitieren" handelt es sich um ein Verb, dessen Substantiv dementsprechend die "Hospitation" ist.

  • Um die Begriffsbedeutung herauszufinden, lohnt sich - wie so oft in der deutschen Sprache - ein Blick in ein lateinisches Wörterbuch. Den lateinischen Ursprung finden Sie beim Verb "hospitare". Dies bedeutet übersetzt soviel wie "(jemanden) beherbergen". 
  • Wörter lateinischer Herkunft können Sie oft nicht wortwörtlich, sondern nur sinngemäß in die deutsche Sprache übernehmen. Wenn Sie sich jedoch näher mit dem Sinngehalt des Begriffes "beherbergen" beschäftigen, werden Sie feststellen, dass es sich hierbei um eine Beziehung zwischen Gast - welcher beherbergt wird - und Gastgeber handelt. Als Gast haben Sie zumeist keine Verpflichtungen, sondern werden vom Gastgeber umsorgt.
  • Ganz ähnlich stellt es sich beim Begriff "hospitieren" dar. Verwendung findet er vorwiegend in der Lehrerausbildung. Hier ist im Studienplan vorgesehen, dass die Lehramtsstudenten in ihren zukünftigen Beruf hineinschnuppern. Dies geschieht durch eine Hospitation, in der die angehenden Lehrer während des regulären Unterrichtes in den Klassen sitzen und das Geschehen einfach nur beobachten. Sie sind also Gast in der Klasse - die sinngemäß den Gastgeber darstellt -, übernehmen während dieser Unterrichtsbesuche aber keinerlei eigene Aufgaben.
  • Das Ziel einer Hospitation besteht darin, dem anderen bei seiner Arbeit zuzuschauen und durch das Zuschauen etwas über dessen Arbeitsweise und Berufsfeld zu erfahren und zu erlernen.
  • Hospitationen finden zum Beispiel auch in Krankenhäusern statt, wo angehende Ärzte sich die verschiedenen Bereiche anschauen, um festzustellen, ob dieser Fachbereich für sie selber infrage kommt.

Das ist der Unterschied zwischen Praktikum und Hospitation

Oftmals werden die beiden Begriffe "Praktikum" und "Hospitation" miteinander verwechselt. Sie können beide jedoch anhand typischer Merkmale unterscheiden

  • Eine Hospitation ist eher passiver Natur. Als Hospitant beobachten Sie das Geschehen vom Hintergrund aus, machen sich gegebenenfalls eigene Notizen und schauen sich an, wie die Arbeitsabläufe der jeweiligen Tätigkeit aussehen.
  • Als Praktikant dagegen arbeiten Sie - wie der Begriff schon vermittelt - sehr praktisch. Sie sind hier nicht nur stummer Beobachter, sondern aktives Mitglied Ihres Arbeitsbereiches. Als Praktikant werden Ihnen praktische Aufgaben übertragen und Sie bekommen durch Ihre eigene Mitarbeit einen Einblick in das jeweilige Berufsfeld. 

Hospitationen sind zudem im Vergleich zu einem Praktikum in der Regel zeitlich kürzer angesetzt und finden oft nur wenige Tage statt. Ein Praktikum kann mehrere Wochen bis mehrere Monate dauern und integriert Sie somit fest ins Team und die Arbeitsabläufe. 

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