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Eine Interpretationshypothese aufstellen - so geht's richtig

Bei der Interpretationshypothese zählt Ihr Leseeindruck.
Bei der Interpretationshypothese zählt Ihr Leseeindruck.
Das Wort "Interpretationshypothese" schnell und fehlerfrei auszusprechen häufig schwieriger als eine solche aufzustellen. Wenn Sie erst einmal richtig verstanden haben, welchen Sinn und Zweck das Verfassen einer Interpretationshypothese erfüllt, werden Sie sehen, wie leicht diese Aufgabe bewältigt werden kann.

So stellen Sie eine Interpretationshypothese auf

Bei einer Textinterpretation kommt die Interpretationshypothese in der Regel als dritter Teil nach der Einleitung und der Inhaltsangabe. Beim Verfassen dieser sollten Sie die folgenden Hinweise unbedingt beachten.

  • Um eine Interpretationshypothese verfassen zu können, müssen Sie eigentlich nur eine einzige Voraussetzung erfüllen: Sie müssen den zu interpretierenden Text von vorne bis hinten gelesen haben.
  • Entscheidend ist es, die Interpretationshypothese nicht mit der Interpretation selbst zu verwechseln! Während Sie den Text bei der Letzteren in umfassender und systematischer Weise analysieren, geht es beim Aufstellen der Interpretationshypothese lediglich darum, Ihren ersten Leseeindruck und Ihr eigenes Textverständnis in wenigen Sätzen kurz wiederzugeben.
  • Damit dies ohne Schwierigkeiten gelingt, sollten Sie sich vorstellen, dass Sie die Interpretationshypothese nicht für die Schule schreiben, sondern dass Sie einem guten Freund oder einem Familienmitglied erklären, was der Autor Ihrem Verständnis nach eigentlich mit dem Text sagen möchte.
  • Dabei ist es wichtig, die Interpretationshypothese möglichst gut in Worte zu fassen und auf den Punkt zu bringen. Die Formel "Nach meinem ersten Leseeindruck will der Autor des Textes in erster Linie damit sagen, dass ..." ist dabei in der Regel sehr hilfreich.

Die Hypothese ist die Basis für die Textinterpretation

  • Bei der Interpretationshypothese geht es zunächst in keinster Weise darum, ob diese tatsächlich zutreffend ist. Insofern ist es auch überhaupt kein Problem, wenn Sie im Verlaufe der eigentlichen Textinterpretation von Ihrer Hypothese abweichen oder diese sogar widerlegen.
  • Wichtig ist es allerdings, die aufgestellte Hypothese im Schlussteil der Interpretation noch einmal aufzugreifen und anhand der durchgeführten Analyse des Textes zu bewerten.
  • Halten Sie Ihre Hypothese noch immer für zutreffend, können Sie sie anhand der gewonnenen Erkenntnisse nochmals bekräftigen. Erscheint die Interpretationshypothese falsch, können Sie sie stattdessen unter Angabe der jeweiligen Gründe verwerfen oder modifizieren. 

Die Interpretationshypothese ist ein wichtiger Bestandteil der Textinterpretation, da Sie Fragen und Vermutungen aufwirft, an denen man sich während der Analyse orientieren kann. Wenn es Ihnen gelingt, Ihre Interpretationshypothese gut auf den Punkt zu bringen, wird Ihnen die übrige Interpretation viel leicht fallen. 

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