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Was ist eine Deutungshypothese und wie stellt man sie auf?

Lesen ist für das Aufstellen einer Deutungshypothese das A und O.
Lesen ist für das Aufstellen einer Deutungshypothese das A und O. © Rike / Pixelio
Das Aufstellen einer Deutungshypothese ist ein grundlegender Arbeitsschritt bei der Textinterpretation. Da die eigentliche Analyse dabei auf der Deutungshypothese aufbaut, sollten Sie genau verstehen, was letztere bezweckt und wie sie formuliert werden kann, sodass Sie später beim Interpretieren des Textes weniger Arbeit haben.

Was ist eine Deutungshypothese?

Die Deutungshypothese steht am Beginn einer Textinterpretation und bildet die Basis für diese. In ihr stellen Sie eine Vermutung über die Bedeutung bzw. die wichtigsten Aussagen des Textes auf, ohne dass Sie ihn vorher bereits systematisch betrachtet oder analysiert haben.

Ihre Deutungshypothese sollte zwar plausibel sein, Belege für Ihre Vermutung müssen Sie aber nicht aufführen. Es ist auch nicht schlimm, wenn Sie die Bedeutung des Textes hier nicht vollständig korrekt erfassen. Es ist durchaus möglich, dass Sie Ihre Deutungshypothese im Rahmen Ihrer Textinterpretation (in Teilen) widerlegen.

Beim Verfassen der Interpretation überprüfen Sie dann Ihre Vermutungen. Dafür suchen Sie beispielsweise nach Aussagen oder anderen Faktoren wie die Textatmosphäre oder der Verlauf, die Ihre Hypothese be- oder widerlegen.

Wie gelingt das Aufstellen einer Deutungshypothese?

Da es sich bei der Deutungshypothese nur um eine Vermutung handelt, ist das Aufstellen dergleichen im Grunde nicht besonders schwierig.

Lesen Sie den Text aufmerksam durch. Besonders bei umfangreichen Texten kann es sinnvoll sein, sich kurze Notizen zu machen oder Textstellen zu markieren, die Ihrer Meinung nach besonders relevant sind. Gehen Sie hier aber nicht zu sehr ins Detail. Sie sollen bei der Deutungshypothese Ihren ersten Leseeindruck formulieren und damit lediglich eine Grundlage für die folgende Analyse schaffen.

Formulieren Sie Ihre Hypothese in zwei bis fünf Sätzen. Halten Sie sich dabei nicht an einzelnen Textstellen auf, sondern beschreiben Sie, was Ihnen besonders aufgefallen ist, was besonders hervorsticht und was Sie glauben, was der Autor dem Leser damit sagen will.

Wenn Sie die Deutungshypothese so aufstellen, ergibt sich die Fragestellung für die anschließende Analyse wie von selbst, da Sie Ihre eigens aufgestellte Hypothese im Folgenden nun entweder beweisen oder widerlegen müssen.

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