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Was ist die Schuldenspirale?

Schuldenspirale - Schulden steigen unaufhörlich.
Schuldenspirale - Schulden steigen unaufhörlich.
Schulden machen ist nicht verwerflich. Die Aufnahme von Krediten zur Finanzierung von Konsumwünschen oder Immobilien ist normal. Doch es kommt nicht selten vor, dass Schulden unkontrolliert anwachsen. Schnell ist dann die Rede von der Schuldenspirale.

Wenn Sie einen Kredit aufnehmen, verpflichten Sie sich dem Gläubiger gegenüber, bestimmte Zinszahlungen zu leisten. Sind Sie dazu nicht mehr in der Lage, sind Lösungen gefragt. Mitunter sind Sie in der Schuldenspirale gefangen.

Private Schulden außer Kontrolle

Wenn Sie das Wachsen Ihrer Schulden nicht mehr kontrollieren können, befinden Sie sich in der Schuldenspirale.

  • Alles beginnt eigentlich harmlos mit einfachen Schulden. Es folgen die Verschuldung und im schlimmsten Fall eine Überschuldung. Viele Verbraucher werden meist zu spät damit konfrontiert, dass sich ihre Schulden zu einer nicht überschauenden Überschuldung entwickelt haben.
  • Einfache Schulden, wie einen Dispokredit oder einen Ratenkredit für den neuen Fernseher, können Sie mit Zahlungsvereinbarungen oder durch einen Haushaltsplan loswerden. Schwieriger ist jedoch der Abbau einer Verschuldung. Immerhin nähern sich Schulden dem Einkommen. Hier heißt es für Sie, die Kosten zu reduzieren und für Mehreinnahmen zu sorgen.
  • Der Weg zur Schuldnerberatungsstelle ist in dieser Situation sicherlich ratsam. Wenn Sie sich der Überschuldung bewusst werden, ist es fast immer für eine effektive Schuldnerberatung ohne nachfolgende Privatinsolvenz zu spät.

Wann Sie sich in der Schuldenspirale befinden

Einen allgemeinen Wert, wann Sie als Schuldner die Überschuldung erreichen, gibt es nicht. Solange Ihre Kreditverpflichtungen oder Verbindlichkeiten nicht Ihr monatliches Einkommen übersteigen, sind Sie in der Phase der Verschuldung.

  • Experten sprechen von einer Überschuldung, wenn Sie längere Zeit Ihren Kreditverpflichtungen nicht nachkommen können, weil Sie dadurch Zahlungen für Miete, Strom und den Lebensunterhalt gefährden würden. Wenn Sie Ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen, erhöht sich die Schuldenlast beispielsweise durch Strafzinsen, Mahn- oder Gerichtsgebühren. 
  • Die Schulden werden mit der Zeit unkontrollierbar. Sie befinden sich in einer Schuldenspirale. Sie geraten zwangsweise in die finanzielle Handlungsunfähigkeit.

Raus aus den Schulden - Lösungsmöglickeiten

Solange Sie ein festes regelmäßiges Einkommen haben, scheint die Schuldentilgung abgesichert, die Schuldenspirale in weiter Ferne. Doch dann gibt es viele Situationen, in die Sie ohne Schuld geraten können. Sie können den Job verlieren oder Sie können krank werden. Plötzlich werden alle Finanzplanungen hinfällig.

  • Die weggebrochenen Einnahmen können Sie unter Umständen ersetzen. Sie können ein Grundstück verkaufen oder anderes Vermögen verwerten. Sie können die Rückzahlungsdauer Ihres Kredits verlängern oder einen Zahlungsaufschub erwirken. Versuchen Sie persönlich oder mit Hilfe einer Schuldnerberatung, eine Einigung mit den Gläubigern herbeizuführen.
  • Klappt das nicht, bleibt Ihnen für ein Entkommen aus Schuldenspirale das Privatinsolvenzverfahren. Auch hier wird Ihnen die Schuldnerberatung helfen. Nach etwa drei Jahren sind Sie im günstigsten Fall schuldenfrei. Dazu müssen Sie wenigstens ein Drittel der Schulden getilgt haben. Die allgemeine Dauer des Verfahrens ohne Bindung an eine Schuldenrückzahlung, liegt bei sechs Jahren.

Staaten in der Schuldenfalle

So wie ganz normalen Menschen geht es auch den Staaten: Leiht sich ein Staat Geld, muss er dafür Zinsen bezahlen. Probleme gibt es dann, wenn eine bestimmte Schuldensumme erreicht wird. 

  • In die Schuldenspirale gerät der staatliche Schuldner unwillkürlich, wenn er neue Schulden aufnehmen muss, weil er nur damit die Zinsen alter Schulden bezahlen kann. Die Schuldenspirale dreht sich, weil sich wegen ausbleibender Tilgung die Gesamtverschuldung nicht verringert. Zudem erhöhen sich die Zinsbelastungen.
  • Der Weg aus der Schuldenspirale ist für einen Staat im Vergleich mit einem privaten Schuldner weitaus schwieriger. Als privater Schuldner können Sie die Privatinsolvenz beanspruchen. Nach sechs Jahren wären Sie alle Schulden los. Dem Staat droht im schlimmsten Fall der Staatsbankrott.

Helfen kann dem Staat dabei ein echter Schuldenabbau und ein starkes Wachstum. Das Wirtschaftswachstum eines Staates muss größer als der Zinssatz auf die Staatsschulden sein. Alternativ kann der Staat Neuverschuldung abbauen und Überschüsse erwirtschaften. In der Realität werden für wirtschaftliches Wachstum Konjunkturprogramme aufgelegt. Das geht kaum ohne neue Schulden.

helpster.de Autor:in
Thomas Detlef Bär
Thomas Detlef BärAls Ökonom ist Thomas ein Experte für Geld und Finanzen. Durch seine berufliche Erfahrung und seine gründlichen Recherchen ist er auch im Bereich Beruf & Karriere ein wahrer Kenner.
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