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Was ist Barock? – Definition und Beispiele

Reiche Verzierungen sind typisch für das Barockzeitalter.
Reiche Verzierungen sind typisch für das Barockzeitalter.
Der Begriff Barock - und barock als adjektivische Form - wird in verschiedenen Bereichen angewendet. Vor allem ist er gebräuchlich, um einen bestimmten (Kunst-)Stil zu beschreiben.

Barock und barock - Stil und Eigenschaft

  • Barock wurde im 18. Jahrhundert aus dem Französischen in den deutschen Sprachgebrauch übernommen. Die ursprüngliche Bedeutung des Adjektivs ist „schief, unregelmäßig“ und bezeichnete zunächst die Unregelmäßigkeit einer Perlenoberfläche. Seit dem 19. Jahrhundert wird Barock auch substantivisch gebraucht.
  • Das Fremdwort Barock ist am ehesten bekannt im Zusammenhang mit einem Kunststil, der sich zwischen 1600 und 1750 in Europa etabliert hat. Seine hervorstechendste Eigenschaft in allen Kunstbereichen ist sein Formenreichtum, der vor allem durch Üppigkeit und Verschnörkelungen zum Ausdruck kommt.
  • Gleichzeitig wird barock verwendet, um allgemein den eigenartigen oder auch seltsam-grotesken Charakter von etwas zu beschreiben.

Barock ist verschwenderisch und gegensätzlich

Barock als Kunststil ist sowohl in der Malerei, der Baukunst, der Musik als auch in der Literatur gebräuchlich, um die jeweiligen Werke einzuordnen und zu charakterisieren. Hier einige Beispiele:

  • In der Literatur bezeichnet das Barockzeitalter Werke, die im 17. Jahrhundert entstanden sind und zeitlich zwischen den Epochen der Renaissance und der Aufklärung liegen. Kennzeichnend ist das Schwanken zwischen z. T. düsterer Gottesfurcht und überschwänglicher Lebenslust. Autoren dieser Zeit sind u. a. Paul Gerhardt, Paul Fleming, Angelus Silesius und Andreas Gryphius.
  • In der Musik reicht das Barock bis etwa zur Mitte des 18. Jahrhunderts. Auch hier sind als Thema deutlich die oben genannten Gegensätze zu erkennen, Stilmittel ist typischerweise die Ausschmückung der Musikstücke durch reiche Verzierungen. Bekannte Komponisten sind bspw. Johann Sebastian Bach, Johann Pachelbel und Henry Purcell.
  • In der Baukunst schlugen sich die stilistischen Merkmale am ehesten in Kirchen, aber auch in fürstlichen Residenzen nieder. Viele bekannte Beispiele üppiger, schnörkelreicher Ausstattung lassen sich noch heute besichtigen. Diese Form der Architektur entstand zunächst in Italien und breitete sich von dort in andere Länder aus, wo sie sich unter den jeweils typischen Bedingungen individuell entwickelte. Berühmte Bauwerke in Deutschland sind u. a. das Schloss Augustusburg in Brühl, die Würzburger Residenz und der Dresdner Zwinger.
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