Mademoiselle - die junge Dame?
Wird eine Frau mit "Mademoiselle" angesprochen, so ist es grundsätzlich nicht gänzlich abwegig, anzunehmen, dass es sich dabei um eine junge Dame handelt. Oftmals heißt dies auch, oder deutet es zumindest an, dass diejenige Frau unverheiratet, folglich ein "Fräulein" ist. Warum aber diese Entscheidung - sowohl im Französischen, aus dem das Wort stammt, als auch im Deutschen - zwischen Mademoiselle und Madame bzw. zwischen Fräulein und Frau zu unterscheiden?
Mademoiselle heißt sinngemäß "mein Fräulein"
- Das Wort Mademoiselle ist eine Anrede im Französischen und richtet sich grundsätzlich an unverheiratete bzw. junge Frauen, bei denen man annimmt, sie seien noch ledig. "Fräulein" bildet dazu das deutsche Pendant. Dies kann durchaus als Kompliment aufgefasst werden, doch hinterlässt dies bei nicht wenigen einen bitteren Beigeschmack, zumal diese Unterscheidung in ledig und nicht ledig bei Männern nicht getroffen wird.
- Es steht dem Begriff der Madame entgegen, der wiederum dem deutschen "Frau" entspricht und verheiratete Damen bezeichnen kann bzw. jene, bei denen angenommen wird, dass sie bereits den ehelichen Bund geschlossen haben.
- Einst beinhaltete diese Unterscheidung ebenfalls eine sozial-hierarchische Dimension, das heißt, sie positionierte eine Mademoiselle gesellschaftlich unter einer Madame. Erstere erschien in ihrem Status folglich benachteiligt.
- Aktuellere feministische Strömungen in Frankreich haben allerdings bewirkt, dass die offizielle Anrede des Fräuleins verschwindet. Vielmehr wird dazu übergegangen, bei Frauen universell den Begriff der Madame einzuführen. Mann und Frau werden fortan also mit jeweils einer Anrede (Monsieur und Madame) bedacht.
Dame ist ein vornehm oder elegant anmutendes Wort, das heute im deutschen Sprachalltag kaum noch …
Weiterlesen:
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?
