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"Warum kreuzen sich die Sehnerven?" - Das menschliche Auge einfach erklärt

Die Sehnerven leiten optische Informationen an die Sehrinde weiter.
Die Sehnerven leiten optische Informationen an die Sehrinde weiter.
In welcher Gehirnhälfte kommen eigentlich die optischen Eindrücke von rechtem und linkem Auge an? Tatsächlich lässt sich diese Frage nicht so pauschal beantworten, da nicht alle Sehnerven zur Gegenseite kreuzen.

Grobaufbau des Auges

  • Der Augapfel liegt in der Augenhöhle, der Orbita. Diese wird aus Anteilen von sieben verschiedenen Gesichtsknochen gebildet, dem Gaumenbein, dem Tränenbein, dem Siebbein, dem Stirnbein, dem Jochbein, dem Oberkiefer und dem Keilbein.
  • Das Auge besteht aus dem Glaskörper, der von der Lederhaut, der Aderhaut und der Netzhaut umgeben ist. Im vorderen Bereich besteht eine stärkere Krümmung der äußersten Augenhaut, welche hier Hornhaut genannt wird.
  • Die Linse ist für die Akkommodation zuständig. Sie kann durch den Ziliarmuskel flach gezogen werden. Entspannt sich der Ziliarmuskel, nimmt sie eine rundere Form an.
  • Die Sinneszellen des Auges sind die Stäbchen und die Zapfen der Netzhaut. Erstere sind für verschiedene Helligkeitsstufen und das Sehen in der Dämmerung zuständig, letztere für das Farbensehen und das scharfe Sehen.
  • Die Sinneszellen haben Kontakt zu Nervenzellen, die sich im sogenannten blinden Fleck zum Sehnerv vereinigen.

Wie die Sehnerven kreuzen

Tatsächlich landen nicht alle optischen Informationen des linken Auges in der linken Gehirnhälfte und nicht alle Informationen des rechten Auges in der rechten Gehirnhälfte, denn die Sehnerven kreuzen im sogenannten Chiasma opticum.

  • Das Chiasma opticum bezeichnet die Stelle, in der sich die beiden Sehnerven zuerst einmal vereinigen.
  • Nun kreuzen die Anteile der beiden Sehnerven, welche vom nasalen Anteil der Netzhaut kommen. Diese geben das äußere Sichtfeld des jeweiligen Auges wieder, da das Licht durch die Pupille fällt und so das seitliche Gesichtsfeld auf der nasalen Netzhaut und das nasale Gesichtsfeld auf der äußeren Netzhaut landet. Die Nerven, die vom äußeren Netzhautanteil kommen, kreuzen nicht. So landet das linke Gesichtsfeld in der rechten Hirnhälfte und das rechte Gesichtsfeld in der linken. Der Anteil der kreuzenden Nerven macht beim Menschen etwa 50 Prozent aus, wodurch ein optimiertes räumliches Sehen erreicht wird.
  • Die Informationen werden anschließend im Thalamus gefiltert und an die Sehrinde der beiden Großhirnhälften weitergegeben.
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