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Warum fotografieren so viele Leute ihr Essen?

Zeigt her Eure Speisen - ein neuer Trend: "Food-Porn".
Zeigt her Eure Speisen - ein neuer Trend: "Food-Porn".
Für viele ist ein Leben ohne Smartphone, Twitter, Facebook und Co kaum noch vorstellbar. Es gibt auch immer wieder neue Trends, die sich über diese Portale weltweit verbreiten. Kennen Sie schon "Food Porn"? Das beschreibt ein immer beliebter werdendes Hobby: Das Fotografieren vom Essen und Teilen mit Fotos mit Freunden. Aber warum tun Menschen das?

Essen fotografieren und Fotos teilen - Gründe

  • Immer wieder gibt es neue Trends, die sich in Windeseile international verbreiten. Derzeit (Stand: April 2013) wird es immer beliebter, den eigenen Teller voller Köstlichkeiten zu fotografieren und diese Fotos im Internet mit Freunden oder auch der Öffentlichkeit zu teilen.
  • Sie fragen sich, warum die Leute das tun? Der Grund ist in der heutigen Gesellschaft leicht zu erklären: Es gehört mittlerweile für viele zum "guten Ton", seine Freunde am Leben teilhaben zu lassen. Ob Urlaub, Musik, die gerade gehört wird, neue Klamotten oder die letzte Party - alles wird mit dem Smartphone festgehalten und online verbreitet.
  • Mit dem Essen fotografieren ist es so eine Sache: Die eigenen Kochkünste zeigen, besonders leckere Speisen aus dem Lieblingsrestaurant posten oder auch skurrile Speisen im Urlaub festhalten - so sind die Freunde immer dabei und man hat wieder ein Thema, über das sich ausgetauscht werden kann.
  • Das eigene Privatleben in die Öffentlichkeit rücken und jeden daran teilhaben lassen. Psychologen deuten es als gelebten Exhibitionismus oder auch Möglichkeit, sich zu profilieren, wenn man sich regelmäßig besondere Köstlichkeiten leisten kann.
  • Oft ist es aber nicht mehr, als ein netter Zeitvertreib, der immer mehr Freunde (und Feinde) findet. (Fast) nichts ist privat, und da Essen zum Leben gehört, wie schlafen oder feiern, darf auch hier eine regelmäßige "Dokumentation" nicht fehlen.

Aus diesem Grund polarisiert dieser neue Online-Trend so sehr

  • Was die einen freut, geht den anderen gehörig gegen den Strich. Hier kann man die Fotos noch problemlos ignorieren. Anders sieht es aus, wenn im Restaurant ständig Smartphones gezückt werden, um von jeder einzelnen Speise fleißig zu fotografieren und das am besten noch vor dem ersten Bissen direkt zu posten. Immerhin ist es wenigstens lautlos - im Gegensatz zum mittlerweile nachlassendem Telefongeklingel am Nachbartisch.
  • Neue Rezeptideen, Möglichkeiten entdecken, das Essen für den Besuch toll zu arrangieren oder Appetit beim Hinschauen bekommen - auch das ist eine Seite des Food-Porn. Alternativ kann man so auch seine Standhaftigkeit bei seiner Diät beweisen. Denn immerhin gibt es einen positiven Nebeneffekt: "Gefällt mir" gibt weiteren Antrieb, durchzuhalten. Immerhin sehen die Freunde ja, wie stark Ihr Durchhaltewillen ist.
  • Aber nicht nur Datenschützer sind erschüttert, wie auch die letzten Kleinigkeiten des Privatlebens in die Öffentlichkeit geschoben werden. Manch einer ist auch nur noch genervt, wirklich jeden kleinsten Schritt verfolgen zu dürfen.

Es gibt auch passende Youtube Channel für Interessierte. Skurril aber lustig war folgende Aktion des "Hungry"-Channels: Stellen Sie sich vor, Sie sitzen im Restaurant und ein anderer Gast kommt auf Sie zu, um Ihren gefüllten Teller zu fotografieren. Würden Sie das zulassen? Einige Gäste waren nicht einmal aus der Ruhe zu bringen, als der Assistent dazu kam, um das Bild ins rechte Licht zu rücken. Fakt ist: Die Welt verändert sich. Zum Glück hat jeder die Chance, seine eigene Meinung kundzutun - oder die Food-Porn-Bilder einfach zu ignorieren.

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