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Warum feiern wir Fasching? - Wissenswertes zu diesem Brauch

Wo liegen die Ursprünge des Faschings?
Wo liegen die Ursprünge des Faschings?
Feste, Bräuche und Traditionen spielten früher im Leben der Menschen eine bedeutende Rolle, denn sie unterbrachen den harten Arbeitsalltag und boten eine willkommene Abwechslung. Die Feste gaben dem Leben auch einen tieferen Sinn und stellten das Leben des Einzelnen in einen größeren Zusammenhang. Heute suchen immer mehr Menschen nach einem Sinn in ihrem Leben und beleben die alten Bräuche und Traditionen. Vielen Menschen genügt es allerdings nicht mehr, nur ein Fest zu feiern, sie möchten wissen, warum dies getan wird, welche Gedanken dahinter stehen. Hier erfahren Sie, warum wir Fasching feiern.

Für manche ist es der Fasching, für andere die Fastnacht und in Köln kennt man den Karneval. Doch egal wie diese Zeit benannt wird, sie gilt vielen als die fünfte und wichtigste Jahreszeit.

Wann feiern wir Fasching?

  • Früher feierte man die Fasnacht in der Nacht oder am Vorabend des Aschermittwochs. Denn man wollte noch einmal das Leben in vollen Zügen genießen, bevor der Alltag von den strengen Regeln der Kirche zur Fastenzeit geprägt wurde.
  • Im Laufe der Jahrhunderte dehnte sich die Zeitspanne des Faschings aus. Mittlerweile läutet der 11. November die Faschingszeit ein, doch sie endet immer noch in der Nacht vor dem Aschermittwoch. Der Tag vor Aschermittwoch, der Faschingsdienstag, gilt als einer der Höhepunkte in der Faschingszeit.
  • Als närrische Tage im Jahr gelten besonders der Donnerstag vor dem Aschermittwoch, auch Altweiberfasching genannt, und die Tage bis zum Faschingsdienstag. Ein Höhepunkt an diesen Tagen ist auch der Rosenmontag. 

Warum feiern wir Fasching?

  • Über die Herkünfte der Faschingsbräuche existieren verschiedene Theorien. Ob die Ursprünge unserer Faschingszeit mehr heidnischer oder kirchlicher Natur sind oder eher im aufstrebenden Bürgertum zu suchen sind, darüber besteht noch keine eindeutige Klarheit. Unsere heutigen Faschingsbräuche entwickelten sich aus den verschiedenen Strömungen heraus.
  • Die Faschingszeit liegt in der Zeit des Überganges vom Winter zum Frühjahr. Zeiten des Überganges waren, besonders früher als sich die Menschen Naturphänomene nicht wissenschaftlich erklären konnten, geprägt von Angst.
  • Aus dieser Angst heraus entwickelten sich Bräuche und Traditionen. Die Menschen zogen furchterregende Masken und Gewänder an, versammelten sich und zogen laut lärmend durch die Straßen. Auf diese Weise wollten sie die bösen Geister vertreiben, die der erwachenden Natur schaden könnten.
  • Die Brauchtumsforschung sieht die Anfänge des Faschings mehr im Bürgertum. Nach dieser Theorie feiern wir Fasching, weil sich früher die Handwerksgesellen maskierten und unerkannt durch die Stadt zogen. Auf diese Weise konnten sie ihren Ärger über die Obrigkeit Luft machen. Noch heute wird diese Tradition in den Rosenmontagsumzügen aufrechterhalten.
  • Für die katholische Kirche gilt der Narr in der Faschingszeit als Bild für einen törichten, sündigen Menschen. Die Kirche billigte in den Tagen vor der Fastenzeit ein Leben in Saus und Braus, damit sich die Menschen dann wieder auf die wahren Tugenden besinnen konnten.
  • Für den heutigen Menschen spielen all diese Gründe, Fasching zu feiern, kaum noch eine Rolle. Vielmehr ist die Faschingszeit eine willkommene Abwechslung zum hektischen Alltag. Man verkleidet sich und legt damit seinen Alltagsmenschen ab. 
  • Wir feiern Fasching und schlüpfen dabei in unterschiedliche Rollen. Wir spielen jemand ganz anderen, verhalten uns anders und können dies tun, ohne aufzufallen. Auf diese Weise gewinnen wir Abstand zum Alltag und schöpfen neue Kraft.

Ob man nun Fasching oder Fastnacht feiert oder sich im Karneval tummelt, ist unwichtig. Wer aber Feste bewusst feiert und genießt, wird ausgeglichener in seinen Alltag zurückkehren.

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