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VW Käfer 1303 Cabrio - das sollten Sie beim Kauf beachten

Rost ist beim Käfer ein Problem.
Rost ist beim Käfer ein Problem.
Es war das letzte seiner Art - das VW Käfer 1303 Cabrio stellte den Schlusspunkt der in Deutschland gebauten Cabrios auf Basis des VW Käfers da. Ab 1972 wurde das offene Krabbeltier im Auftrag von Volkswagen beim Karosseriebetrieb Karmann in Osnabrück gebaut, welcher schon mit dem Karman Ghia für VW ein Kultauto gefertigt hat. Heute ist der VW Käfer 1303 als Cabrio leider eine Rarität, die es im guten Zustand nur schwer zu finden gibt. Sollten Sie sich dennoch zum Kauf dieses Kultfahrzeugs entschlossen haben so sollten Sie einige Dinge dabei beachten.

Was Sie benötigen:

  • Zeit
  • Geld
  • eventuell technisches Verständnis
  • hohe Leidensfähigkeit
  • Spaß am Schrauben

Der VW Käfer 1303 Cabrio - wichtige Fakten zum offenen Millionenseller

Der VW Käfer war für VW über Jahrzehnte hinweg das Überlebenselixier. Bis zum Jahr 1974, dem Start der Produktion des VW Golf, machte der Verkauf der Knutschkugel einen Großteil des Umsatzes der Wolfsburger aus. Zum Start des VW Golf befand sich gerade der 1303 im Produktionszyklus, der ab 1972 bei Karmann auch als Cabrio gebaut wurde. Dieses Auto wurde wahrlich zum Volkscabrio und erfreute sich großer Beliebtheit. Das Käfer Cabrio wurde auf Basis des 1303 gebaut, viele Sondermodelle und einige Designbesonderheiten zeichneten den Wagen bis zum Ende seiner Produktion im Jahre 1980 aus:

  • Abschied von den kleinen Rückleuchten seiner Vorgänger - die oftmals als "Elefantenfüße" bezeichneten großen ovalen Rückleuchten hielten Einzug.
  • Die Frontscheibe war gewölbt und deutlich größer als beim Vorgängermodell.
  • Größte technische Veränderung zum Vorgängermodell war die beim VW Käfer 1303 Cabrio und seinem geschlossenen Schwestermodell verwendete Zahnstangenlenkung.
  • Der 1303 markierte das Ende der aufgesetzten Frontblinker - ab 1975 wanderten die Blinker in die Frontstoßstange.
  • Das Sondermodell World Cup 74 war das erste Sondermodell auf Basis eines 1303 Cabrios. Gefertigt wurde es für die Fußballnationalmannschaft, die 1974 im Endspiel gegen die Niederlande mit einem 2:1 Sieg den Titel erspielte. 25 Fahrzeuge wurden in Cliffgrün gebaut, die Hauben vorne und hinten waren schwarz. Das Sondermodell Weltmeister 1974 stellt die Fanversion dar und wurde in zusätzlichen Farben angeboten.
  • Triple Black ist der Name des letzten Sondermodells - wie der Name vermuten lässt, ist das Fahrzeug sowohl außen als auch innen komplett in Schwarz gehalten. Es wurde 1979 aufgelegt.

Heute gibt es das VW Käfer 1303 Cabrio nur noch selten, gut erhaltene Stücke sind sehr begehrt und leider auch entsprechend teuer. Genauso häufig trifft man leider jedoch auf die unvermeidlichen Tuningsünden, wo der offene Käfer in einer tiefergelegte Diskothek verwandelt wurde.

Tücken beim Kauf eines VW Käfer 1303 Cabrios - das gilt es zu beachten

Sie haben sich zum Kauf eines Käfer Cabrios auf Basis des 1303 entschlossen. Über dreißig Jahre nach dem Ende der Produktion sind von diesem Fahrzeug nicht mehr viele unterwegs und bei denen, die es noch gibt, gilt es zu unterscheiden zwischen den Blenderfahrzeugen, die zwar toll aussehen, technisch jedoch mangelhaft sind, und den wirklich guten Fahrzeugen, die sowohl technisch als auch optisch in einem guten Zustand sind. Grundsätzlich gelten hier wie bei jedem Autokauf dieselben Regeln, jedoch hat der VW seine kleinen Besonderheiten, die es zu beachten gibt:

  • Wenn Sie sich zum Kauf eines VW Käfer 1303 Cabrios entschieden haben, sollten Sie in erster Linie leidensfähig sein. Die Fahrzeuge sind über dreißig Jahre alt und einer Ausfahrt ins Grüne folgen meistens Tage in der Werkstatt. Jedoch ist die Technik im Vergleich zu vielen anderen Oldtimern äußerst solide.
  • Rost ist beim Käfer ein typisches Problem, Volkswagen war in den 1970 Jahren nicht im Vorreiter in Sachen Rostschutz, auch durch die Verwendung eher minderwertiger Bleche. Die häufigsten Stellen sind der Verdeckkasten hinter der Rückbank sowie Radkästen, Schweller und Rahmenkopf.
  • Der Motor gilt bei guter Pflege als nahezu unverwüstlich, lassen Sie jedoch von hochgezüchteten Tuningsünden die Finger.
  • Ersatzteile gibt es noch reichlich zu auch annehmbaren Preisen.
  • Vergleichen Sie mehrere Fahrzeuge und planen Sie ebenso einen Geldbetrag für weitergehende Reparaturen ein. Ein komplett fehlerfreies Fahrzeug wird es nicht geben.
  • Ab etwa 10.000 Euro und höher finden Sie technisch und optisch vernünftige Fahrzeuge.
  • Achten Sie auf die Dichtigkeit des Verdecks sowie auf die Funktionsfähigkeit des Verdeckgestänges.
  • Mittlerweile werden, 30 Jahre nach Ende der Produktion, die Ersatzteile knapp - und leider auch entsprechend teuer. Die gilt sowohl für Karosserieteile als für die Innenausstattung.
  • Im Allgemeinen gilt - lieber ein Fahrzeug mit guter Grundsubstanz als Langzeitprojekt kaufen, statt einen kurzfristigen Blender nachher teuer instand zu setzen.

Keine Frage - ein VW Käfer 1303 Cabrio ist ein automobiler Traum, den sich viele gern erfüllen würden. Doch eine Suche nach dem eigenen Traumwagen kann lange andauern und der Unterhalt und Erhalt des Fahrzeugs dazu noch kostenintensiv sein. Prüfen Sie daher vorliegende Angebote genau und warten Sie lieber einen Tag länger, um eventuell noch etwas Geld zur Seite legen zu können. Dann können auch Sie vielleicht bald mit einem Auto made in Osnabrück die Sonnenstrahlen genießen.

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