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Von der Hand in den Mund leben - Herkunft der Redewendung

Von der Hand in den Mund leben - eine altbekannte Redewendung.
Von der Hand in den Mund leben - eine altbekannte Redewendung. © Dieter_Schütz / Pixelio
Immer wieder wird man mit Redewendungen konfrontiert, welche nicht gleich auf Anhieb verständlich erscheinen. Während die einen eher kreative Wortschöpfungen sind, haben andere einen historischen Hintergrund. Die Redewendung "Von der Hand in den Mund leben" basiert in diesem Zusammenhang auf den folgenden Wurzeln:

Der Redewendung "Von der Hand in den Mund leben" liegt diese Historie zugrunde

  • Mit der Redewendung "Von der Hand in den Mund leben" hat es eine ganz besondere Bewandtnis. Die grundsätzliche Aussage soll diesbezüglich lauten, in Armut zu leben, das "sauer verdiente Geld" umgehend wieder ausgeben zu müssen und keine Ersparnisse mehr zur Verfügung zu haben.
  • Drei wichtige Worte sind es, die die Kernaussage dieser Redewendung bilden: Leben, Hand und Mund. Seit jeher weiß man, dass man nur dann leben bzw. existieren kann, wenn man sich regelmäßig mit Nahrungsmitteln versorgt bzw. versorgen kann. Sofern es also die individuell zur Verfügung stehenden Mittel zulassen, diese zu erwerben, um sie sich sodann "mit der Hand in den Mund" stecken zu können.
  • Wer die Ansicht vertritt, die Redewendung "Von der Hand in den Mund leben" rühre etwa aus der Nachkriegszeit, irrt. Sicherlich war das Leben in jener Epoche überaus hart und grausam. Viele Menschen gingen seinerzeit vor Hunger elend zugrunde, weil sie schlichtweg nicht die Mittel hatten, um sich lebensnotwendige Nahrungsmittel zu beschaffen.
  • Alles, was man "in die Finger bekam", wurde buchstäblich sofort "dem Munde zugeführt". Wer also schnell war, konnte sich die meisten Happen sichern und darüber hinaus gewährleisten, dass niemand ihm so schnell sein Essen streitig machen würde.

Das Mittelalter - oft die Grundlage für Sprüche und Weisheiten

  • Man darf durchaus behaupten, dass im Mittelalter buchstäblich "von der Hand in den Mund gelebt" wurde. Was sich jedoch nicht ausschließlich auf die zum Teil höchst armseligen Verhältnisse bezieht, sondern gleichwohl auf die damalige Tischkultur.
  • So steckte man sich das Essen nicht etwa mit einem Löffel oder einer Gabel (denn die war aufgrund ihrer angeblich unchristlichen Eigenschaft seinerzeit tabu) in den Mund. Sondern man nahm einfach die Hände als "Esswerkzeuge" zur Hilfe.

Wer etwas zu essen zur Verfügung hatte, verzehrte dies zumeist an Ort und Stelle. So hat sich diese Eigenart - wenn auch zumeist nur wörtlich - doch bis ins heutige Zeitalter hinein erhalten.

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