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Ohrloch dehnen - so geht's richtig

Vor dem Einsetzen eines Tunnels muss das Piercing gedehnt werden.
Vor dem Einsetzen eines Tunnels muss das Piercing gedehnt werden.
Wenn Sie ein Flesh Tunnel oder Plug einsetzen wollen, müssen Sie Ihr Ohrloch erst einmal auf die richtige Größe erweitern - da ist das Dehnen unverzichtbar. Doch wie funktioniert das und was gilt es bei der Prozedur zu beachten?

Warum ein Ohrloch erweitern?

  • Dehnen ist die Erweiterung des Stichkanals nach vollständigem Abheilen. Dadurch kann dickerer Schmuck getragen werden und der Tragekomfort erhöht sich.
  • Grundsätzlich kann man jedes Piercing dehnen, das häufigste ist allerdings das Lobe-Piercing. Das sind die gewöhnlichen Ohrloch-Piercings. Darin kann man Flesh Tunnel oder Plugs einsetzen.
  • Sie sollten das Erweitern des Stichkanals immer als permanenten Eingriff sehen. Man sagt zwar, dass Piercings unter 6 mm sich wieder verschließen, sicher ist das allerdings nicht. Überlegen Sie sich also vorher, ob Sie das wirklich wollen.

Die Vorgehensweise beim Dehnen der Ohrlöcher

  • Bevor Sie anfangen zu dehnen, sollte Ihr Piercing vollständig abgeheilt sein. Je länger, desto besser. Es muss sich eine robuste Haut gebildet haben. Nur diese lässt sich ohne Komplikationen erweitern. Normalerweise rechnet man mit drei Monaten Abheilungszeit.
  • Sie beginnen die Erweiterung des Stichkanals mit einer Dehnungsspirale geringer Stärke und arbeiten sich dann in Schritten zu größeren Durchmessern hoch. Kaufen Sie am besten ein Set Expander oder Dehnungsspiralen im Internet.
  • Duschen Sie Ihr Ohrloch warm ab, um das Gewebe zu entspannen. Reiben Sie den Expander mit Vaseline ein und führen es ohne viel Druck ein.
  • Zwischen den einzelnen Dehnungsschritten muss viel Zeit liegen, damit sich die Haut anpassen kann. Dehnen Sie in 4 mm Schritten mit je 1,5 Monaten Pause dazwischen bis zum gewünschten Durchmesser.
  • Verwenden Sie wegen der Infektionsgefahr während des Erweiterungsprozesses nur Materialien wie Teflon, Stahl, Titan und biokompatible Kunststoffe. Andere Materialien erhöhen das Risiko einer Infektion.

Mögliche Komplikationen beim Dehnen

  • Wenn Sie zu schnell dehnen, kann die Haut einreißen und anfangen zu bluten. Dann hilft es nur, wieder einen Schritt zurückzutreten und kleineren Schmuck einzusetzen. Die Infektionsgefahr ist dann auch besonders hoch, behandeln Sie Ihr Ohrloch also zweimal täglich mit Desinfektionsmittel.
  • Es kann auch der Blow out- oder Einziehungseffekt auftreten. Da die Haut nicht genügend Zeit hatte, sich zu dehnen und anzupassen, stülpt sie sich nach dem Entfernen des Piercings nach außen oder zieht sich zusammen.
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