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Vogelhaus bauen - so geht's

Ein gut gebautes Vogelhäuschen erfüllt auch hygienische Bedingungen.
Ein gut gebautes Vogelhäuschen erfüllt auch hygienische Bedingungen.
Ein Vogelhaus für den Winter erleichtert den daheimgebliebenen Singvögeln das Überleben. Mit einem Vogelfutterhaus können Sie allen Arten von Vögeln wichtige Nahrung anbieten und es ist leicht selbst zu bauen. Ein Vogelhäuschen aus Kunststoff nach dieser Bauanleitung bietet sich an, weil sie sich leicht reinigen lässt und keinen Raum für Keime bietet.

Was Sie benötigen:

  • Eine stabile Plastikflasche
  • 3 kleine Metallwinkel
  • Ein Plastik-Blumenuntersetzer ca. 12 bis13 cm Durchmesser
  • Eine flache Plastik-Blumenschale 25 cm Durchmesser
  • 2 Weidenruten 40 cm lang
  • Eine Ösenschraube für Holz 4 mm
  • Bindedraht

Das Vogelhaus als Nahrungsquelle

Im Allgemeinen gilt der Grundsatz, dass sich die heimischen Vögel weitgehend selbst versorgen. Sobald aber eine geschlossene Schneedecke liegt, ist das ein täglicher Kampf ums Überleben. Erst dann soll gefüttert und eine Vogeltränke angeboten werden. Die Tränke ist dann sinnvoll, wenn freie Wasserstellen zugefroren sind.

  • Das Vogelhaus soll das Futter trocken halten und es vor Verunreinigung schützen. Dabei müssen Sie unterscheiden, welches Futter für welche Vögel in Frage kommt. Es gibt einige Vogelarten, die kein Körnerfutter annehmen, andere verschmähen große Körner. Gewürztes oder salziges Futter ist generell tabu.
  • Die meisten käuflichen Vogelhäuschen haben einen wichtigen Nachteil: Sie ermöglichen die Verschmutzung des Futters durch Kot. Dadurch können sich Keime verbreiten, die den Vögeln zusätzlich zum Hunger noch Schaden zufügen. Verhindern Sie deshalb, dass Futter, beziehungsweise Wasser und Sitzgelegenheiten am Vogelhaus direkt in Kontakt kommen.

Es spricht nichts dagegen, wenn Sie anstelle von Plastik Ihr Vogelhäuschen aus Holz oder Metall bauen. Sie sollten dann aber auch das gleiche Prinzip für Sauberkeit einhalten. Sorgen Sie immer dafür, dass sich die Vögel nicht in das Futter setzen können.

So bauen Sie eine einfache Vogelfütterung

Nach dieser Anleitung bauen Sie ein Futtersilo mit Dach. Im Gegensatz zum geläufigen Vogelfutterhaus oder Nistkasten aber fehlt der Fußboden. Als Material dient hier Kunststoff, weil er sich leicht bearbeiten lässt und gut sauber gehalten werden kann.

  1. Trennen Sie von einer 3/4-Liter-Flasche aus Plastik den Boden und den Hals ab. Dieser Zylinder dient als Futtersilo. Er muss mit mehreren Löchern versehen werden, die Sie oben und unten mit einem heißen Nagel hineinbrennen.
  2. Der kleinere Blumenteller hält das Futter im Silo. Er muss ebenfalls mindestens drei kleine Löcher in regelmäßigen Abständen von der Mitte haben. Die Positionen bestimmt das Silo. Hier kann es sein, dass Sie dazu eine Bohrmaschine mit 3-Millimeter-Bohrer brauchen.
  3. Zusätzliche Löcher bohren Sie dann noch weiter außen in den Untersetzer. Sie dienen der Befestigung von kurzen Sitzstangen. Biegen Sie dazu die Weidenzweige als "V", damit sie nicht übereinander liegen müssen. Zum Anbinden dient der Bindedraht. 
  4. Verdrahten oder verschrauben Sie nun das Silo mit dem Untersetzer. Entweder Sie lassen einen schmalen Spalt für kleinkörniges Futter, wie zum Beispiel Hirse oder einen breiten Spalt für Grobkörniges, wie Sonnenblumenkerne. Als Richtwert können sechs oder zehn Millimeter dienen.
  5. Jetzt fehlt noch das Dach. Dort bohren Sie auch kleine Löcher im Durchmesser des Silos oder geringfügig größer. Dort hindurch stecken Sie Drahtbügel, die in die Oberseite der Schale zeigen. Die Enden des Drahtes bekommen jetzt Haken und die Schale drehen Sie um.
  6. Ein weiteres Loch mit vier Millimetern bohren Sie noch im Zentrum der großen Schale. Dort stecken Sie die Ösenschraube hindurch und drehen sie in ein kleines Holzklötzchen auf der anderen Seite. Das ist der Aufhänger für die Fütterung.
  7. Füllen Sie das Futter in das Silo und hängen Sie es in die Drahthaken am Deckel ein. Das Vogelhäuschen ist nun gebrauchsfertig. Hängen Sie es mit der Ösenschraube an einer geschützten Stelle frei auf, damit keine Katze heran kann.

Weichfutter oder Körnerfutter?

Am besten ist es, wenn Sie beide Arten von Futter in ein eigenes Vogelfutterhaus geben. Getrocknet zerkleinerte Früchte oder Rosinen werden von Amseln und Drosseln sehr gern genommen. Körner dagegen gar nicht, abgesehen von Sonnenblumenkernen.

  • Alle kleinen Singvögel fressen neben Weichfutter auch kleine Körner. Für Weizenkörner gibt es sehr wenige Interessenten. Nur Sperlinge nehmen auch Weizen, wenn sie nichts anderes finden.
  • Vermeiden Sie alte Speisereste als Futter, wenn sie scharf gewürzt oder gesalzen sind. Die Tiere bekommen dann Durst, den sie vielleicht nicht löschen können. Gefrorenes Weichfutter müssen Sie unbedingt entfernen, es verursacht Durchfall.
  • An frostfreien Tagen sollten Sie eine professionelle Vogeltränke am Vogelfutterhaus aufstellen. Vermeiden Sie auch dort die Verschmutzung des Trinkwassers durch Kot, damit die Tiere nicht krank werden.

Das Design beim Vogelhaus

Es ist unnötig, das Vogelfutterhaus durch besondere Auffälligkeiten zu markieren. Die Vögel finden das Futter immer. Signalfarben wie Rot oder Gelb schrecken eher ab. Naturbelassene Farben wie Braun, Grau oder Grün sind empfehlenswert.

  • Um dem Ganzen noch ein einladendes Aussehen zu geben, können Sie Ihre Fütterung mit trockenen Zweigen oder etwas Grün von Nadelbäumen dekorieren. Die Sitzgelegenheiten sind den Vögeln immer willkommen.
  • Hängt das Futterhaus an einer geeigneten Stelle, können Sie damit rechnen, dass heruntergefallenes Futter im Frühling keimt und so unfreiwillig zur Gartengestaltung beiträgt.

Nehmen Sie diese Bauanleitung nicht als Vorschrift, sondern als Vorschlag. Jede Lösung, die den Zweck erfüllt, ist eine gute Lösung. Für eigene Ideen gibt es genügend Raum im Rahmen Ihrer Möglichkeiten und Mittel, ganz gleich, ob Sie eine Fütterung oder einen Nistkasten bauen. Sie dürfen dann Ihre Gartengestaltung mit Zwinkern ökologisch nennen. Wenn an Ihrem Vogelhaus reger Betrieb herrscht, haben Sie alles richtig gemacht.

helpster.de Autor:in
Wil Flammiger
Wil FlammigerWil ist gelernter Landwirt mit großem Garten und ausgebildeter Schweißer. Im Laufe der Jahre hat er sich Fertigkeiten im Heim- und Handwerk selbst angeeignet, diese Erfahrungen gibt er schon seit vielen Jahren bei helpster.de weiter.
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