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Verwandtschaftsgrade ermitteln - so gelingt die Ahnenforschung

Achivmaterial hilft beim Ermitteln von Verwandtschaftsgraden.
Achivmaterial hilft beim Ermitteln von Verwandtschaftsgraden. © Benjamin_Klack / Pixelio
Wissen Sie eigentlich, mit wem Sie über mehrere Ecken verwandt sind? Mag der Großteil der Bevölkerung seine direkten Verwandten wie leibliche Eltern, Geschwister, Cousins und Großeltern auch kennen, so gilt das ganz sicher nicht für entfernte Verwandtschaft mit indirekten Verwandtschaftsgraden. Und sogar der, der seine indirekten Verwandten kennt - was ist nochmal der Bruder des Mannes der Cousine für einen? Anhand von Ahnentafeln lässt sich mehr über Verwandtschaftsbeziehungen herausfinden.

Verwandtschaftsgrade per Ahnentafel ermitteln

  • Das wohl wichtigste Tool, um Verwandtschaftsfragen auf die Spur zu kommen, ist die Ahnentafel. Verwandtschaftsgrade lassen sich daran problemlos ablesen. Besteht zu Ihrer Familie keine Tafel, so legen Sie doch selbst eine an! Erster Schritt dazu: fundierte Nachforschungen, bei denen es allerhand Grundsätze zu beachten gibt.
  • Sie sollten wissen, dass Sie sich zunächst am besten nur mit einer bestimmten Generation auseinandersetzen. Ist die erste Generation erforscht, so machen Sie sich anschließend an die nachfolgende und ergänzen Ihre Ergebnisse. Wichtig ist das deswegen, weil Sie während Ihrer Forschung leicht den Überblick verlieren können und so am Ende keine begründeten Verwandtschaftsgrade ermitteln, sondern mehr oder weniger unbewiesene, vielleicht mögliche Verwicklungen.
  • Dazu verlassen Sie sich beim Nachforschen in keinem Fall auf mündlich tradierte Informationen zu einzelnen Verwandtschaftgraden. Zwar können Sie Ihre Eltern und Großeltern gerne über Ihren Stammbaum und mögliche Verwandtschaften ausquetschen, jedoch sollten Sie darauf achten, alle erhaltenen Informationen anschließend durch schriftliche Quellen zu belegen. Sind keine schriftlichen Beweise zu finden, so sollten Sie davon absehen, eine solche Information in Ihren Stammbaum aufzunehmen.
  • Beginnen Sie Ihre Nachforschungen nach Verwandtschaftsgraden am besten, indem Sie Angaben über sich selbst, Ihre direkten Geschwister und alle weiteren direkten Verwandten sammeln, um sie in eine Ahnentafel einzutragen. In eine solche Tafel schreiben Sie neben Namen und Geburts- bzw. Sterbedaten vor allem Orte und Berufe der einzelnen Personen.
  • Die römische Ziffer I kennzeichnet dabei Sie selbst, Ihr Elternpaar ist mit römisch II zu beschildern, wobei Sie sie im Einzelnen mit lateinisch 2 und 3 auszeichnen. Achten Sie immer darauf, dass Männer mit geraden und Frauen mit ungeraden lateinischen Ziffern beschriftet werden müssen. Für jede neu erforschte Generation beginnen Sie eine neue römische Zahl.
  • Haben Sie die Ahnentafel schließlich fertig gestellt, so werden Sie Verwandtschaftsgrade - einfacher geht es kaum - an den einzelnen Ziffern ablesen können. 

Ahnentafel mit Archivinformationen erstellen

  • Um eine tatsächlich zuverlässige Ahnentafel zu erstellen, nutzen Sie am besten Ihr Familienstammbuch als Grundquelle. Hier finden Sie Geburts- sowie Sterbe-, Hochzeits-, Scheidungs- und Taufdaten.
  • Auch Namenslexika können Ihnen bei der Erstellung der Ahnentafel helfen. Schreibung und Lautung Ihres Nachnamens können Hinweise für Berufe und Ursprungsorte Ihrer Familie sein - damit also auch für Zusammenhänge mit indirekten Verwandten.
  • Wollen Sie in Ihre Tafel auch weit entfernte Verwandtschaftsgrade mit aufnehmen, so wenden Sie sich am besten ans Pfarramt und nehmen Einsicht in Kirchenbüchern. Auch Grund- und Bürgerbücher des Standesamts listen brauchbare Informationen zu Geburten auf, die Ihnen bei der Erstellung der Tafel helfen können. Finden Sie in den genannten Archiven nichts, das Ihnen die Fertigstellung der Tafel erleichtert, so können Sie im Staatsarchiv an Volkszählungslisten und Adressbücher gelangen.
  • Daneben sind Schulakten, Testamente und Einwohnermeldelisten beliebte Quellen für Ahnenforscher, welche auch Ihnen die Ergänzung Ihrer Ahnentafel um alle möglichen Verwandtschaftsgrade erleichtern können.Jedoch sollten Sie wissen, dass der Datenschutz Ihnen an der ein oder anderen Stelle in die Quere kommen kann.

Letztendlich ist anzumerken, dass das Erstellen einer Ahnentafel schon einmal ein paar Jahre in Anspruch nehmen kann. Existiert zu Ihrer Familie schon eine Tafel, aus der sich Verwandtschaftsgrade ablesen lassen, so können Sie sich also wirklich glücklich schätzen, weil es Ihnen viel Zeit und Nerven spart.

helpster.de Autor:in
Sima Moussavian
Sima MoussavianFür Sima liegt die Schule noch nicht weit zurück. Sie erinnert sich noch gut an die Inhalte. In ihrer Freizeit lernt Sima gerne neues und probiert sich dabei auch im Heimwerken.
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