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Versmaß erkennen - 5 Übungen

Vielleicht erinnern Sie sich noch an Ihre Schulzeit, wenn es im Deutschunterricht um Poesie ging und um die verschiedenen Versmaße. Die Namen Daktylus, Trochäus, Jambus und Anapäst sind Ihnen vielleicht noch bekannt, aber wie kann man sie im Gedicht erkennen?

1. Durch lautes Lesen Versmaße erkennen

Auch wenn es einem komisch vorkommt, ein Gedicht für sich alleine laut zu lesen - für die Erkennung des Versmaßes ist es mehr als hilfreich. Dadurch, dass Sie die Worte laut lesen, achten Sie automatisch auf die richtige Betonung, und in diesem Fall dürfen Sie ruhig ein bisschen übertreiben. Je deutlicher sich unbetonte und betonte Silben voneinander unterscheiden, desto leichter ist es, ein bestimmtes Muster im Text zu erkennen.

2. Bestimmte Versmaße unterscheiden und zuordnen

Wenn Sie sich den Text laut vorgelesen haben und die richtigen Betonungen festgestellt haben, können Sie mit der Zuordnung beginnen. Stellen Sie sich die Frage, welchem Schema der Rhythmus der Worte folgt. Sind Hebungen und Senkungen der Stimme bzw. betonte und nicht betonte Silben immer abwechselnd vorhanden, oder folgen 2 unbetonte Silben auf eine betonte? Dies ist der Schlüssel zum nächsten Schritt, in dem Sie die genauen Versmaße erkennen können.

3. Jambus und Trochäus - betont oder unbetont?

Jambus und Trochäus sind die beiden Versmaße, in denen sich betonte und unbetonte Silben abwechseln. Der Jambus bezeichnet ein Metrum, in dem zuerst eine leichte und dann eine schwere Zählzeit folgt. Darum ist der Name eigentlich irreführend, denn das Wort "Jambus" wird auf der ersten Silbe betont, steht also im Versmaß des Trochäus, bei dem zuerst eine betonte und dann eine unbetonte Silbe erfolgt. Nehmen Sie sich einfach das Werk eines großen Dichters und Sie werden schnell fündig werden.

4. Daktylus und Anapäst - mehrhebige Versmaße

Daktylus und Anapäst sind jene Versmaße, in denen zwei unbetonte auf eine betonte Silbe folgen (Daktylus) bzw. eine betonte auf zwei unbetonte (Anapäst). Im Gegensatz zu Jambus und Trochäus reicht es hier, die Namen Daktylus und Anapäst richtig auszusprechen, mit der Betonung auf der ersten bzw. der letzten Silbe, um zu wissen, wonach man im Gedicht suchen muss. Die Redewendung "Wehret den Anfängen!" ist ein bekanntes Beispiel für einen Daktylus, der auch in der Lyrik oft verwendet wird.

5. Reimschema erkennen - Kreuzreim, Paarreim & Co.

Wenn Sie nun das richtige Versmaß bestimmt haben, fehlt nur noch das Reimschema, denn auch hier gibt es Unterschiede. Bei einem Kreuzreim reimen sich beispielsweise die jeweils übernächsten Zeilen, nach dem Schema abab. Ein Beispiel ist das Gedicht: "Dunkel war's, der Mond schien helle / Schnee bedeckt die grüne Flur. / Als ein Auto blitzeschnelle / langsam um die Ecke fuhr." Bei einem Paarreim reimen sich dagegen die jeweils aufeinanderfolgenden Verse, nach dem Schema aabb.

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