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Verkauf auf Ziel - so funktioniert er

Verkauf auf Ziel - so buchen Sie.
Verkauf auf Ziel - so buchen Sie.
Der Verkauf von Waren ist in der Wirtschaft ein ständig stattfindender Prozess. Dieser muss auf bestimmte Art und Weise buchhalterisch erfasst werden. Wie genau dies funktioniert und worauf Sie bei einem so genannten Verkauf auf Ziel achten müssen, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Bei einem Verkauf auf Ziel gibt es zum einen mehrere Schritte, bis der gesamte Prozess abgeschlossen ist, und zum anderen verschiedene Arten der buchhalterischen Erfassung.

Aufwandsorientierter Verkauf auf Ziel

Bei dieser Methode wird der Verkauf direkt als Ertrag angesehen und auch so verbucht.

  1. Zunächst müssen Sie sich darüber im Klaren sein, welche Posten Ihrer Bilanz angesprochen werden. Bei einem Verkauf auf Ziel nach aufwandsorientierter Methode sind dies für gewöhnlich die Posten "Forderungen" und "Umsatzerlöse".
  2. Da Sie Waren verkaufen, steigen Ihre Umsatzerlöse. Da es sich bei dem Konto "Umsatzerlöse" um ein Ertragskonto handelt, nimmt es im Haben zu.
  3. Aufgrund der Tatsache, dass Sie auf Ziel verkaufen, steigen Ihre Forderungen, da die Bezahlung noch aussteht. Als Aktivkonto steigen Ihre Forderungen im Soll.
  4. Ihr erster Buchungssatz lautet somit "Forderungen an Umsatzerlöse".
  5. Haben Sie beispielsweise Waren im Wert von 500 Euro verkauft, dann lautet der Buchungssatz wie folgt: Forderungen 500 € an Umsatzerlöse 500 €. Damit ist der erste Schritt getan.

Bestandsorientierter Verkauf auf Ziel

Gehen Sie nach dieser Methode vor, müssen Sie nicht den Ertrag durch den Verkauf erfassen, sondern lediglich die Veränderung des Bestands durch den Abgang der verkauften Waren.

  1. Da Sie nun nach der bestandsorientierten Methode vorgehen, müssen Sie zuerst prüfen, welche Posten angesprochen werden. Der Posten "Forderungen" bleibt weiterhin betroffen. Der zweite Posten ist "fertige Erzeugnisse".
  2. Durch den Verkauf von Waren sinkt Ihr Vorrat. Somit nimmt das Aktivkonto "fertige Erzeugnisse" im Haben ab. Die Forderungen steigen wie gewohnt im Soll.
  3. Der Buchungssatz lautet also "Forderungen an fertige Erzeugnisse".
  4. Auf diesen Fall übertragen würde das vorherige Beispiel folgendermaßen lauten: "Forderungen 500 € an fertige Erzeugnisse 500 €". Damit ist der erste Schritt bei der bestandsorientierten Methode erledigt.

Der Abschluss durch Bezahlung

Da Sie Ihr Geld für Ihre verkauften Waren erst später erhalten, muss dieser Vorgang separat erfasst werden.

  1. Weil nun die ausstehende Zahlung erfolgt, sinken Ihre Forderungen. Da "Forderungen" ein Aktivkonto ist, sinkt es im Haben.
  2. Sie erhalten nun das erwartete Geld. Dadurch wird das Aktivkonto "Bank" oder "Kasse" angesprochen, je nachdem, ob es sich um eine Überweisung oder Barzahlung handelt. Ein Aktivkonto nimmt im Soll zu.
  3. Der Buchungssatz lautet somit "Bank an Forderungen".
  4. Auf das altbewährte Beispiel bezogen lautet der Buchungssatz folgendermaßen: Bank 500 € an Forderungen 500 €. 

Dieser Buchungssatz gilt sowohl für die bestandsorientierte Methode als auch für die aufwandsorientierte Methode.

Berücksichtigung der Umsatzsteuer

Wenn Sie bei Ihrer Buchung die Umsatzsteuer berücksichtigen müssen, dann verändert sich Ihr erster Buchungssatz. Der abschließende Buchungssatz bei Bezahlung bleibt bis auf eine Änderung der Zahlen gleich.

  1. Als Beispiel: "Der Verkauf von Waren auf Ziel im Wert von 500 € exklusive 19 % Umsatzsteuer wird nach der aufwandsorientierten Methode durchgeführt". Der Begriff "exklusive" zeigt Ihnen, dass Sie zu den 500 € noch 19 % hinzurechnen müssen. Dies gelingt folgendermaßen: 500 * 1,19 = 595. Der Endbetrag mit Umsatzsteuer lautet 595 €. Wird die Umsatzsteuer hingegen mit dem Begriff "inklusive" ausgewiesen, bedeutet dies, dass die Umsatzsteuer bereits im aktuellen Preis enthalten ist.
  2. Die Umsatzsteuer alleine beträgt demnach 95 €, denn 595 € - 500 € = 95 €. Sie können nun Ihren Buchungssatz aufstellen. Bei dem Konto Umsatzsteuer handelt es sich um ein Passivkonto, welches im Haben zunimmt.
  3. Da nun die Mehrwertsteuer hinzugenommen wurde, steigen auch Ihre Forderungen. Ihr neuer Wert für die Forderungen beträgt nun 595 €. Ihr Buchungssatz sähe wie folgt aus: Forderungen 595 € an Umsatzerlöse 500 € + Umsatzsteuer 95 €.
  4. Der abschließende Buchungssatz bei Bezahlung würde lauten: Bank 595 € an Forderungen 595 €.

Bevor Sie buchen, sollten Sie sich immer vergewissern, nach welcher Methode zu buchen ist. Als Nächstes ist es wichtig zu erkennen, ob die Mehrwertsteuer berücksichtig wird. Erst danach können Sie einen fehlerfreien Buchungssatz aufstellen.

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