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Utilitarismus - ein Beispiel für den sozialwissenschaftlichen Begriff

Der Utilitarismus ist ein gerechtes Prinzip.
Der Utilitarismus ist ein gerechtes Prinzip.
Sie kennen den Begriff "Utilitarismus", wissen aber nichts damit anzufangen? Dann helfen Ihnen eine kurze Erklärung und ein anschauliches Beispiel.

Was ist der Utilitarismus?

Der Utilitarismus nach Jeremy Bentham ist ein unter Sozialwissenschaftlern sehr bekanntes Handlungsprinzip. Der Begriff stammt aus dem Lateinischen, genauer vom Wort "utilitas", das so viel wie "Nutzen" bedeutet. Und dieses Wort bezeichnet auch gleich treffend den Kern des Utilitarismus: Es geht darum, so zu handeln, dass daraus ein möglichst großer Nutzen entsteht. Das klingt zunächst erst mal nach einer ziemlich egoistischen Handlungsweise, weswegen es im Utilitarismus noch einen Zusatz gibt: Der Nutzen muss für alle möglichst groß sein, die von der Handlung betroffen sind. Hieraus ergibt sich dann für alle Beteiligten also eine positive Kosten-Nutzen-Rechnung und somit etwas Gutes. Anschaulicher wird der Utilitarismus an einem Beispiel.

Ein Beispiel für das utilitaristische Prinzip

  • Der Utilitarismus lässt sich gut an einer Gruppe von 5 Personen erläutern, die in einem Raum eingesperrt – beispielsweise verschüttet worden ist.
  • Diese Gruppe durchsucht den Raum und einer aus der Gruppe findet eine Tafel Schokolade. Sonst ist nichts Essbares da.
  • Derjenige, der die Tafel gefunden hat, könnte sie nun behalten und ganz alleine essen. Dann wäre er der Einzige, der einen Nutzen daraus zieht und somit ein Egoist.
  • Er könnte auch den beiden Leuten, die ihm aus der Gruppe am sympathischsten sind, etwas abgeben - dann würden allerdings nur 3 der 5 Anwesenden einen Nutzen aus der Tafel ziehen, das Handeln des Mannes wäre demnach nicht utilitaristisch.
  • Wenn er nun aber denkt, dass alle am kräftigsten und zufriedensten sind, wenn sie alle einen Riegel abbekommen und somit auch die Chancen steigen, einen Ausweg aus dem Raum zu finden, dann ist ihm klar, dass es den größten Nutzen für alle bringt, die Schokolade gerecht zu verteilen.
  • Er selbst hat also faktisch weniger Nutzen durch die Schokolade, als er haben könnte, aber mehr Nutzen durch die positive Reaktion der anderen Gefangenen.

Fazit: Der Utilitarismus ist ein gerechtes und bisweilen altruistisches Prinzip.

helpster.de Autor:in
Sarah Müller
Sarah MüllerSarah hat Sozialwissenschaft studiert und sich dadurch mit Kultur auseinandergesetzt. Dabei lernte sie auch technische Themen kennen. Sie hat zu Ernährung und Sport geforscht.
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