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Trotzphase mit 3 Jahren - so verhalten sich Eltern richtig

Für Eltern ist die Trotzphase des Kindes im Alter von etwa 3 Jahren eine große Herausforderung.
Für Eltern ist die Trotzphase des Kindes im Alter von etwa 3 Jahren eine große Herausforderung.
Wie aus dem Nichts, verwandelt sich die kleine Johanna aus dem hübschen und lieben kleinen Lockenkopf in eine richtige Furie in Miniformat. Da sie die Schokolade aus dem Regal direkt neben der Kasse nicht mitnehmen darf, lässt sie alle Sirenen aufheulen und will, vor lauter Wut, alle Schokoladen aus dem Regal werfen. Beim Versuch sie festzuhalten, kratzt, beißt und tritt sie Sie und hört einfach nicht auf, fürchterlich zu schreien. Was also tun in diesem Moment an der Supermarktkasse, während etwa zwanzig Augenpaare sich rollend und böse blinzelnd auf Sie richten? Wie sollten sich Eltern in der Trotzphase Ihrer Kinder mit 3 Jahren richtig verhalten?

Was Sie benötigen:

  • Geduld
  • Einfühlungsvermögen
  • Liebe

Die Trotzphase, die Ihr Kind im Alter von etwa 3 Jahren durchmacht, ist ein sehr wichtiger Teil in seiner Persönlichkeitsentwicklung. Ihm wird zum ersten Mal bewusst, wie sehr es in seiner Handlungsfähigkeit eingeschränkt ist. Zwischen Wunsch und Wunscherfüllung liegt ein scheinbar unüberwindbarer Weg. Das kann schon eine äußerst frustrierende Erfahrung sein. Außer der Tatsache, dass Kinder ihre Gefühle einfach noch nicht kontrollieren können, besteht auch das Problem, dass sie in ihrem Vokabular noch sehr begrenzt sind, und es ihnen daher nicht möglich ist, ihren Standpunkt verbal deutlich zu machen.

Oft wird Eltern empfohlen "einfach ruhig zu bleiben" und die Trotzreaktion so gut wie möglich zu überstehen. Damit Sie jedoch wirklich ruhig bleiben können, müssen Sie Ihr Kind erst einmal richtig verstehen.

Stellen Sie sich die Szene im Supermarkt einfach aus einer anderen Perspektive vor. In Ihrer imaginären Szene stehen Sie alleine an der Kasse im Supermarkt. Sie werden von einer leckeren Schachtel Pralinen sehr verführerisch angelächelt. Was tun Sie? Natürlich greifen Sie zu und nehmen sie mit. Was nun, wenn ein zwei Meter großer Herr Ihnen auf die Schulter klopft und Ihnen verbietet die Schachtel zu kaufen, mit der Begründung es gäbe gleich Mittagessen und es würde Ihnen den Appetit verderben? Ich garantiere Ihnen, Sie würden auch hysterisch mit Ablehnung reagieren und nach dem Sicherheitsdienst rufen.

Sie sehen also, die Reaktion Ihres Kindes ist völlig normal. Vor allem gibt es keinen Sicherheitsdienst, den Ihr Kind zur Hilfe rufen könnte.

Die Trotzphase ist eine wichtige Phase, in der sich erst viele Mechanismen regulieren müssen. Bestrafen Sie Ihr Kind daher für sein Verhalten nicht mit Ablehnung oder gar Aggression. Dies könnte ihm nämlich vermitteln, dass es etwas sehr Böses ist, seine Gefühle zu äußern und die eigenen Wünsche an andere Menschen heranzutragen. Um im Leben jedoch erfolgreich zu bestehen, ist es, wie Sie ja selbst wissen, oft nötig, hinter den eigenen Wünschen zu stehen. Dieser für das spätere Leben so wichtige Impuls wird im Alter von 3 Jahren erst einmal während der Trotzphase gegeben und trainiert. Haben Sie daher Verständnis für die erwachende Persönlichkeit Ihres kleinen Sprösslings.

Trotzphase mit 3 Jahren – einige Tipps für ratlose Eltern

  • Setzen Sie klare Grenzen. Überfordern Sie Ihr Kind jedoch nicht ständig mit Verboten. Gestalten Sie Ihr Zuhause so, dass sich das Kind frei bewegen und spielen kann, ohne ständig vorsichtig sein zu müssen.
  • Bleiben Sie konsequent - sowohl in Ihren Aussagen als auch in Ihrem eigenen Verhalten.
  • Geben Sie Ihrem Kind Aufgaben, in denen es die Gelegenheit hat, eigenständig zu sein und etwas ganz alleine zu machen. Loben Sie es mehrmals bei erfolgreich bestandener Aufgabe, um sein Selbstbewusstsein zu stärken.
  • Reagieren Sie bei Trotzanfällen Ihres Kindes nicht aggressiv. Das bringt es nur noch mehr durcheinander. Wenn der Wutanfall zu Hause stattfindet, ist es manchmal hilfreich, sich abzuwenden und dem Kind keine Beachtung mehr zu schenken. So lernt es, dass diese Strategie nicht zur Wunscherfüllung führt.
  • Seien Sie nach einem Trotzanfall nicht nachtragend. Meist ist das Kind selbst über seinen Gefühlsausbruch so entsetzt, dass es erst einmal Zuneigung von Ihnen benötigt.
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