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Tauben füttern - Pro und Kontra

So sieht es aus, wenn Stadttauben auf das nächste Füttern warten.
So sieht es aus, wenn Stadttauben auf das nächste Füttern warten.
Das Füttern von Tauben ist ein Thema, das in Deutschland sehr kontrovers und vor allem sehr emotional diskutiert wird. Tierschützer streiten erbittert mit Stadtplanern um die richtige Vorgehensweise.

Die Tauben begleiten den Menschen schon immer

  • Schon in der Antike bei den Pharaonen und den Römern wurde von gebratenen Tauben berichtet, die in den Mund fallen. Neben der Ernährung wurde die Taube aber auch als Briefträger geschätzt. Im Zeitalter vor E-Mails und SMS wurden Brieftauben eingesetzt, um schneller als jede Postkutsche Nachrichten zu übermitteln.
  • Gerade im Ruhrgebiet wurde die Taube als "Rennpferd des kleines Mannes" hobbymäßig gehalten. Im Wettkampf wurden und werden Tauben fliegengelassen, um zu sehen, welches Tier am schnellsten wieder im Heimatschlag ankommt. In Essen befindet sich sogar eine Taubenklinik, die außer Tauben natürlich auch alle anderen Vögel verarztet.
  • Sogar der so verhasste Taubenkot dient als hochwertiger Dünger. In den USA gibt es heute noch Taubenmästbetriebe, die als Nebenprodukt den Dung vermarkten.

Das Leben der heutigen Stadttaube als Kulturfolger 

  • Die Stadttaube, wie sie heute zu Tausenden in den Innenstädten der Städte lebt, stammt von der Felsentaube ab. Zusätzlich gesellten sich noch verflogene Haus- und Reisetauben hinzu.
  • Überall da, wo der Mensch im Überfluss lebt, siedeln sich die Tauben an. In einer Innenstadt, in der es Müll gibt und Menschen immer mal Nahrungsmittel fallen lassen oder sogar absichtlich an Tauben verfüttern, finden sie genügend Nahrung. Gebrütet wird an Mauern, an Häusern und Brücken und überall dort, wo sie ein Nest bauen können.
  • Die Stadttaube, als "Ratte der Lüfte" verschrien, verschmutzt durch Kot und Federn die Innenstädte. Aufgrund der guten Bedingungen vermehren sich die Tiere rasant. Pro Taube können zwei- bis achtmal jährlich je 2 Junge zur Welt kommen.
  • Durch die rasante Vermehrung nimmt das Taubenelend immer weiter zu. Es kommt zu Krankheiten, zu einer höheren Todesrate unter den Tieren und allgemein zu Stress.

Was das Füttern von Tauben bewirkt

  • Füttern Sie Tauben an Stellen, die nicht dafür geeignet sind, so z. B. Innenstädte, vermehren sich die Tauben immer weiter. Das Elend unter den Tieren nimmt zu, weil immer mehr Tiere nachkommen. Der Verschmutzungsgrad durch den Kot nimmt zu.
  • Tauben können auch Krankheiten wie z. B. Salmonellose verbreiten. Auch Taubenzecken sind ein Risiko. Es gibt Häuser in Innenstädten, deren Dachböden von diesen Parasiten bereits verseucht sind.
  • Das Füttern von Tauben ist daher in vielen Städten bereits verboten und wird auch unter Strafe gestellt.
  • Füttern Sie Tauben also bitte nicht!

Als Lösung des Problems wird die Aufstellung von Taubentürmen diskutiert. Diese Türme sind Orte außerhalb der Innenstädte, an denen die Tiere gefüttert werden und Nistplätze vorfinden. Ist solch ein Turm ideal und werden die Bedingungen an ungeeigneten Orten erschwert, so nehmen die Tiere den Turm an. Dort kann man dann eventuell weitere Maßnahmen in Angriff nehmen. So können Taubeneier gegen Gipseier ausgetauscht werden, um Nachwuchs zu vermeiden. Gift, Abschuss und sonstige brutale Maßnahmen sind sicher kein Weg, das Problem zu lösen.

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