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Synthetischer Opal - Herstellungsweise

Echter oder synthetischer oder imitierter Opal - das ist nicht nur bei diesen Steinen die Frage!
Echter oder synthetischer oder imitierter Opal - das ist nicht nur bei diesen Steinen die Frage!
Im Schmuckhandel wird häufig synthetischer oder imitierter Opal angeboten, zu teilweise erstaunlichen Preisen, die nach Händlerauskunft mit der Herstellungsweise zusammenhängen.

Haben diese Opale noch irgendwelche Gemeinsamkeiten mit den natürlich vorkommenden Opalen, und welche Herstellungsweise wirkt sich wie auf den Preis aus?

Synthetischer Opal und imitierter Opal - ein Unterschied?

Synthetischer und imitierter Opalen sind in der Tat ein großer Unterschied, der sich vor allem auf den Preis auswirkt:

  • Als Opal-Imitation darf jede künstliche Materialverbindung bezeichnet und verkauft werden, die einem Opal nur irgendwie ähnelt.
  • Opalimitationen zeigen oft eine Art streifigen Aufbau, typisch ist, wenn eine Imprägnierung mit Kunststoff vorhanden ist, sie zeigen dann im Gegensatz zu natürlichen Opalen auch völlig abweichende Werte, was die Lichtbrechung und die Dichte angeht.
  • Diese Steine haben weder die gleiche chemische Zusammensetzung, noch eine ähnliche Struktur oder ähnliche physikalische Eigenschaften wie ihre natürlichen Vorbilder, es handelt sich damit ganz klar um Imitationen.
  • Es passiert jedoch durchaus öfter, dass diese Imitationen wissentlich oder aus schlichter Unkenntnis als synthetischer Opal angeboten werden, und besonders die Begrifflichkeit im englischen Sprachraum ist mehr als unklar. So werden artificial opals, man-made opals, lab-created opals, lab-grown opals, impregnated synthetic opals und cultured opals verkauft, alle aufgrund dieser Bezeichnungen nicht klar zuzuordnen, aber meistens Opal-Imitationen.
  • Wenn ein Opal ganz klar nach einer Herstellungsweise produziert wurde, die ihn als synthetischen Opal ausweist (dazu gleich unten), ist die Abgrenzung zum Natur-Opal bei den bisher entwickelten Verfahren meist durch bestimmte Merkmale möglich: Der synthetische Opal “opalisiert” (grob beschrieben: glitzert) zu sehr und zu bunt, man kann oft eine Eidechsenstruktur erkennen, die Farbfelder sind überdeutlich abgegrenzt und das Wachstum bei der Synthese kann von der Seite an einem Säuleneffekt nachvollzogen werden.

Nur eine im Ergebnis klar definierte Herstellungsweise ergibt einen synthetischen Opal

Ein synthetischer Opal ist deshalb auch in seiner Herstellungsweise klar definiert.

  • Diese Definition wurde von der CIBJO (Confédération International de la Bijouterie, Joaillerie, Orfèvrerie des Diamantes, Perles et Pierres) festgelegt, auf Deutsch ist das die Internationale Vereinigung für Schmuck, Silberwaren, Diamanten, Perlen und Steine.
  • Diese CIBJO ist eine Handelsorganisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Deklarationsbestimmungen für Schmuckerzeugnisse zu vereinheitlichen und zu harmonisieren.
  • Dazu gibt sie sogenannte “Blue Books” heraus, in denen alle möglichen Schmuckerzeugnisse näher beschrieben werden, unter anderem gehört dazu “The Gemstone Book”, also das Edelstein-Buch. Und in diesem ist genau festgelegt, wie eine Synthese in Allgemeinen definiert wird: Demnach sind als synthetische Steine nur Steine anzusehen, die zwar künstliche Erzeugnisse sind, aber im Wesentlichen die gleiche chemische Zusammensetzung, Struktur und physikalischen Eigenschaften haben wie ihre natürlich vorkommenden Pendants.
  • Für den Edelopal bedeutet das, dass nur Materialien, die aus Siliciumdioxidpartikeln gleicher Dichte aufgebaut werden, deren Poren zum Teil oder völlig mit Siliciumdioxid gefüllt werden und deren Farbspiel dem eines echten Opals ähnlich ist, als synthetische Opale bezeichnet werden dürfen. Wenn die Poren nur teilweise gefüllt werden, muss der Rest leer bleiben, es darf kein anderes chemisches Material eingebracht werden.
  • Beipiele für synthetische und imitierte Opale auf dem Markt: Der in einem vom Franzosen P. Gilson entwickelten speziellen Herstellungsweise produzierte sogenannte Gilson-Opal wird als synthetischer Opal eingeordnet. Die japanische Firma Kyozera stellt sogenannte Inamori-Opale her, die als "Synthetic Opal Polymer Impregnated" verkauft werden. Da dieses Polymer der Imprägnierung ein Kunststoff ist, gelten diese Opale aufgrund ihres chemischen Aufbaus als Imitationen.

Lassen Sie sich also nicht verwirren bei der Suche nach einem dekorativen Schmuck mit Opalen, wenn der Stein aus dem Ausland kam, kann allein die im Englischen herrschende Begriffsverwirrung dafür sorgen, dass nicht klar ist, ob es sich um einen synthetischen Opal handelt oder ob er als Imitation bezeichnet werden muss. Die Unterschiede in Bezug auf die Herstellungsweise können Sie mit den Informationen aus diesem Artikel selbst erfragen, ansonsten kann Ihnen nur ein Fachmann mit einem Labor helfen, der kann dann auch gleich bei der Unterscheidung eines echten Opals helfen.


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