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Strauchschnitt gelungen durchführen

Achten Sie beim Strauchschnitt auf eine scharfe Schere.
Achten Sie beim Strauchschnitt auf eine scharfe Schere.
Sträucher im Garten entfalten erst dann ihre ganze Pracht, wenn sie richtig geschnitten werden. Der Strauchschnitt gelingt mit ein paar Regeln.

Sträucher zurückschneiden

Viele Gehölze haben von Natur ein harmonisches Aussehen. Trotzdem geht es in vielen Gärten nicht ganz ohne formgebendes Schneiden. Viele Zier- und Beerensträucher entfalten sich durch einen regelmäßigen Strauchschnitt besser. Zudem bilden sie mehr Früchte und Blüten aus.

Außerdem können Sie durch das Schneiden dem schnellen Altern der Sträucher vorbeugen. Bedenken Sie jedoch, dass durch einen Rückschnitt die Wuchskraft von Gehölzen nicht begrenzt wird, sondern einen Neutrieb fördert. Unterschieden werden Erziehungsschnitt, Erhaltungsschnitt und Verjüngungsschnitt.

Das richtige Werkzeug auswählen

Sie benötigen für den Strauchschnitt eine Astschere und eine Gartenschere. Die Gartenschere brauchen Sie zum Schneiden dünner Zweige. Mit der Astschere können Sie auch dickere Triebe und Äste problemlos kürzen. Letztendlich bestimmt die Aststärke, welches Werkzeug Sie verwenden.

Benutzen Sie nur scharfe Scheren, denn glatte Schnitte verheilen besser. Besorgen Sie sich zudem ein Wundverschlussmittel, das größere Wunden schützt und auch bei einem Baum Verwendung findet.

Für den Schnitt den richtigen Zeitpunkt wählen

Bei Blütensträuchern richtet sich der Zeitpunkt des Schnitts nach der Blüte. Sträucher, die erst im Sommer blühen, schneiden Sie schon während der Wintermonate zurück. Bis spätestens März sollte der Strauchschnitt erfolgen. Sträucher, die schon zeitig im Frühjahr blühen, schneiden Sie zurück, nachdem sie ausgeblüht haben.

Bei vielen Solitärgehölzen wie zum Beispiel Zaubernuss, Magnolie oder auch Goldregen genügt es, diese nur alle paar Jahre vorsichtig auszulichten. Wintergrüne Laubgehölze wie Rhododendron, Kirschlorbeer und Koniferen benötigen in den meisten Fällen überhaupt keinen Schnitt. Gönnen Sie ihnen im Frühjahr oder Herbst einen kleinen Formschnitt, falls dies notwendig ist.

Den Strauchschnitt richtig durchführen

Grundsätzlich gilt für den Strauchschnitt, dass Äste nur bis zur Ansatzstelle oder bis zur nächsten Verzweigung abgeschnitten werden. Achten Sie darauf, dass der Schnitt glatt und in leichter Schräglage erfolgt. Er darf keinesfalls zerfranst oder gar gebrochen sein.

Den Erziehungsschritt nehmen Sie im Frühjahr, direkt nach der Pflanzung vor. Damit wird der Strauch in seine optimale Form gebracht. Kürzen Sie die Triebe um ein Drittel ein. Stufen Sie die Seitentriebe nach außen hin ab. Belassen Sie einige längere Mitteltriebe.

Beim Erhaltungsschnitt in den folgenden Jahren werden die Sträucher lediglich ausgedünnt. Entfernen Sie altes und schwaches Holz sowie abgeblühte ältere Triebe an der Basis oder an der Ansatzstelle für die jüngeren Triebe.

Des Weiteren sollten Sie alle Triebe, die nach innen in den Strauch wachsen, entfernen. Das Gleiche gilt auch für Triebe, die übermäßig weit nach außen wachsen und für sogenannte Wild- oder Wassertriebe.

Ein Verjüngungsschnitt ist bei all jenen Sträuchern wichtig, die nur an diesjährigen Trieben blühen. Hierzu zählen beispielsweise Johanniskraut, Fingerstrauch und auch der Sommerflieder. Schneiden Sie diese Sträucher im zeitigen Frühjahr bis auf wenige Augen zurück. Auch alte Gehölze, die nicht ausreichend gepflegt wurden, vertragen einen solchen Rückschnitt.

Grundsätzlich sollten Sie beim Strauchschnitt beachten, dass in allen Bereichen der Pflanze genügend Sonnenlicht einfallen kann. Nur so können aus den Knospen schöne Blüten entstehen.

Das Schnittmaterial entsorgen

An abgeschnittenen Zweigen finden sich relativ schnell Pilze und andere Schädlinge ein, die auch die Pflanze befallen und schädigen. Deshalb sollten Sie das Schnittgut unmittelbar nach dem Strauchschnitt entsorgen.

Das Schnittmaterial kann klein geschnitten in die Biotonne oder als Gartenabfälle zum örtlichen Bauhof gebracht werden. Wenn Sie das Material klein häckseln, sollten Sie es selbst kompostieren. In manchen Gemeinden können Sie den Strauchschnitt auch als Bündel entsorgen.

Beim Schnitt von Sträuchern gilt es, eine einfache Regel einzuhalten: Öfter ein bisschen an der Form arbeiten und dadurch einen arbeitsaufwendigen Rückschnitt vermeiden.

helpster.de Autor:in
Martin Lembke
Martin LembkeMartin ist ausgebildeter Landmaschinenmechaniker. Er lebt auf dem Land und bewirtschaften einen großen Obst- und Gemüsegarten. Hier ist er handwerklich stark gefragt und kann sich auch seinem größten Hobby den Autos widmen.
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