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Spiegelreflexkamera für Einsteiger - so gelingen Ihnen die ersten Aufnahmen

Spiegelreflexkamera für Einsteiger - so gelingen Ihnen die ersten Aufnahmen2:13
Video von Marie Pertz2:13

Immer mehr Menschen entdecken eine neue Leidenschaft für sich: Das Fotografieren. Vor allem Spiegelreflexkameras boomen wie selten zuvor. Als Einsteiger wird man mit vielen neuen Technikdetails konfrontiert. Da muss man sich erstmal einen Überblick verschaffen.

Wer sich eine Spiegelreflexkamera zulegt, sich vorher aber noch nie eingehend mit Fotografie beschäftigt hat, den Programmschalter auf 'Automatik' stellt und wie mit einer x-beliebigen Kompaktkamera wild drauf los schiesst, verkennt das enorme Potential, das in diesen modernen Kameras steckt. Die Technik und die Objektive sind darauf ausgelegt, ästhetisch ansprechende Bilder zu machen. Wer die Grundlagen beherrscht, sich eingehend mit Blendenzahlen, Belichtungszeiten, ISO-Werten und Brennweiten beschäftigt, wird schnell sehr viel mehr Freude mit seinem neuen Spielzeug haben. Auch nach anfänglichen Fehlversuchen sollte man jedoch nicht sofort aufgeben. Man sagt, dass die ersten 10.000 Fotos die schlechtesten seien. Gut Ding will Weile haben.

Technik für Einsteiger

  • Brennweite. Die Brennweite ist die Einheit, mit der der Bildausschnitt eines Objektivs bezeichnet wird. Je größer diese Zahl, desto kleiner wird der Bildausschnitt. Während ein Weitwinkelobjektiv mit 18 mm ein sehr umfangreiches Abbild des Motivs ergibt, so reduziert sich bei einer Brennweite von 200 mm der Bildausschnitt um ein vielfaches, das Motiv erscheint größer und näher. Standard auf den meisten digitalen Spiegelreflexkameras ist ein Zoomobjektiv, das einen großen Brennweitenbereich abdeckt, oft vom Weitwinkel- bis in den Telebereich. Damit ist ein Einsteiger gut beraten: Ein Dreh am Objektiv genügt und man ist für jede Situation gewappnet.
  • Blende. Für Einsteiger erst mal am verwirrendsten dürfte die Blende sein. Sie bestimmt, wie viel Licht an den Sensor dringt und wie groß die Schärfeebene ist. Je kleiner die Zahl, desto offener die Blende, desto geringer die Schärfeebene. Mit offener Blende und einem Motiv im Vordergrund entsteht ein schöner Effekt: Ein Unschärfebereich im Hintergrund. Soll eine Landschaft fotografiert werden oder Wert auf ein möglichst scharfes Bild gelegt wird, so ist der Blendenwert möglichst hoch zu wählen. Allerdings muss man bedenken, dass bei hohem Blendenwert die Belichtungszeit länger wird, da weniger Licht durch die Linse kommt. Tagsüber sollte das kein Problem sein, abends und nachts wird man aber ohne Stativ Schwierigkeiten bekommen.
  • Belichtungszeiten. Die Belichtungszeiten geben an, wie viel Zeit die Kamera braucht, um genug Informationen (also Licht) einzufangen, um so den Sensor ausreichend zu belichten. Die Werte bei gängigen Kameramodellen gehen von 1/4000 Sekunde bis zu einer halben Minute. Bei Werten ab etwa 1/60 Sekunde und länger sollte man ein Stativ verwenden, um die Bilder nicht zu verwackeln. Der Wert der Belichtungszeit ist direkt abhängig vom Blendenwert. Je höher der Blendenwert, desto länger ist die Belichtungszeit und umgekehrt, je niedriger der Blendenwert, desto geringer die Belichtungszeit. Überlegen Sie sich vorher, ob Sie ein möglichst scharfes Bild haben oder mit der Unschärfe spielen wollen.
  • ISO-Wert. Digitalkameras haben ebenso wie die üblichen analogen Filme einen Empfindlichkeitswert: Die ISO-Zahl. Je niedriger diese Zahl, desto schärfer ist das Bild. Dafür muss allerdings auch lange genug belichtet werden. Je höher die ISO-Zahl, desto kürzer werden die Belichtungszeiten. Allerdings auf Kosten der Bildqualität. Es entsteht ein als störend empfundenes Bildrauschen und zwar dadurch, dass die Elektronik im Gehäuse versucht, fehlende Informationen zu errechnen. Besonders in großen, gleichfarbigen Flächen wird dieses Bildrauschen sichtbar. Man sollte also mit möglichst niedriger ISO-Zahl arbeiten, um ein gutes Ergebnis zu erreichen.

Motivautomatik vermeiden - lieber mit der Spiegelreflexkamera experimentieren

  • Jede Digitalkamera besitzt Motivautomatiken, mit der sich in jeder Situation schöne Fotos machen lassen. Wer jedoch tiefer in die Materie einsteigen und anspruchsvollere Fotos machen will, der sollte darauf verzichten und lieber mit manuellen Programmen experimentieren.
  • Einsteigern sei die Zeitautomatik empfohlen. Damit lassen sich schnell und einfach befriedigende Ergebnisse erzielen. Das Programm ist bei den meisten Kameramodellen mit einem 'A' gekennzeichnet. Dabei bestimmen Sie den Blendenwert (was das ist, wissen Sie jetzt ja), die Kamera berechnet für Sie automatisch die Belichtungszeit.
  • Experimentieren Sie, egal wo, mit Schärfe und Unschärfe, mit nahen und weit entfernten Objekten, mit Vordergrund und Hintergrund. Bei einem 'Klick' allein wird es dabei sicher nicht bleiben.