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Spanisches Weihnachtsessen und andere Traditionen

Turron ist ein traditionelles spanisches Weihnachtsgebäck.
Turron ist ein traditionelles spanisches Weihnachtsgebäck.
Die Weihnachtszeit beginnt in Spanien mit einer Sonderziehung der Lotterie. Anstelle von Weihnachtsbäumen gibt es Krippen, und die Geschenke bringen die Heiligen Drei Könige. Aber auch ein üppiges Weihnachtsessen und der Besuch der Christmette, gehören hier zum Weihnachtsfest dazu. Während der Festtage darf das "Turron", ein traditionelles spanisches Weihnachtsgebäck aus gerösteten Mandeln, Zucker und Honig, auf keinen Fall fehlen.

Krippen anstelle von Weihnachtsbäumen

Es gibt viele verschiedene Weihnachtsbräuche in Spanien. Einige davon unterscheiden sich zu den Bräuchen, wie Sie sie in Deutschland kennen:

  • In Spanien wird die Weihnachtszeit traditionell am 22. Dezember mit der Ziehung der Weihnachtslotterie begonnen. Diese Lotterie-Sonderziehung gibt es bereits seit 1812. Gemessen an der ausgespielten Gewinnsumme, ist dies die größte Lotterie der Welt.
  • Der eigentliche Heiligabend, der "Nochebuena", wird mit einem abendlichen Weihnachtsessen im Kreis der Familie gefeiert. Anschließend wird die "Misa de Gallo", die Mitternachtschristmette, besucht.
  • Feiertage in Spanien sind ebenfalls der 25. und 26. Dezember. Auch an diesen Tagen können Sie sich auf ein üppiges Essen freuen. Am ersten Weihnachtsfeiertag steht üblicherweise ein Mittagessen im Familienkreis im Mittelpunkt des Feiertages. 
  • Passen Sie am 28. Dezember gut auf, wenn Ihnen eine Geschichte erzählt wird. Der Brauch will es, dass an diesem Tag originelle, sowie glaubhafte Falschmeldungen verbreitet werden. Selbst die Presse beteiligt sich an diesem Brauch. Prüfen Sie also genau nach, ob es sich um eine wahre oder erfundene Geschichte handelt, die Sie erzählt bekommen. Bekannt ist dieser Tag als "Fest der unschuldigen Kinder". Dies hat seinen Ursprung im Matthäusevangelium und dem Kindermord von König Herodes.
  • In Spanien werden Sie keine geschmückten Weihnachtsbäume finden. Dafür schmücken die Spanier Ihre Wohnungen mit liebevoll hergerichteten Weihnachtskrippen. 
  • Eine Besonderheit finden Sie den Krippen in Katalonien: Hier gibt es eine kleine Figur mit herabgelassener Hose. Dieser "caganer" ("Scheißerchen") wird meist abseits der heiligen Szenerie, außerhalb des Stalls, aufgestellt und ist ein Glücksbringer. Viele interpretieren ihn als Zeichen für den natürlichen Kreislauf der Natur. Besonders bei den Kindern ist die Figur beliebt. Manch einer erlaubt sich auch einen Scherz und tauscht ihn mit anderen Figuren, wie dem Josef, aus. Das sorgt für Belustigung bei den Anwesenden.

Die Städte und Ortschaften werden mit Lichterketten und Sternen über den Straßen geschmückt. In den Schaufenstern werden ebenfalls Krippen aufgestellt. Besonders prachtvoll wird in Andalusien geschmückt. 

Die Geschenke bringen die Heiligen Drei Könige

Geschenke gibt es in Spanien erst am 6. Januar. Viele Städte feiern die Ankunft der "Reyes Magos", der heiligen Könige, am 5. Januar mit einem Umzug durch die Stadt.

  • Am Vorabend stellen die Kinder Wasser und Brot, sowie Ihre Stiefel vor die Türen. Am 6. Januar finden Sie die Stiefel gefüllt mit Geschenken vor der Tür. Unartige Kinder finden, anstelle der Geschenke, Kohlestücke vor.
  • In Katalonien wird am Dreikönigstag noch ein weiterer Brauch gepflegt: Die Geschenke befinden sich hier im sogenannten "Tió de Nadal", dem Weihnachtskorb oder wortwörtlich übersetzt, dem weihnachtlichen Holzklotz. Dieser ist mit einem Tuch bedeckt. Mit Stöcken wird singend auf den Korb eingeschlagen, um diesen zur Herausgabe der Geschenke zu bringen.

In den letzten Jahren wird die angelsächsische Tradition der Beschenkung an Heiligabend, immer üblicher. Viele Familien bevorzugen diese Tradition, da die schulpflichtigen Kinder so mehr Zeit haben, mit den neuen Spielsachen zu spielen. Findet die Bescherung am 6. Januar, dem letzten Ferientag statt, bleibt den Kindern weniger Zeit für die Geschenke.

Spanisches Weihnachtsessen ist üppig und reichhaltig

Wenn Sie zur Weihnachtszeit in Spanien sind, machen Sie sich auf reichhaltige Festessen gefasst. Spanisches Weihnachtsessen ist immer sehr opulent. Das Essen besteht aus mehreren Gängen. Neben Hauptgängen wie Truthahn oder Lamm werden viele Häppchen mit Wurst, Cremes und Suppen serviert.

  • Probieren Sie unbedingt das "Turron". Dies ist eine Süßigkeit, welche aus gerösteten Mandeln, Eiern, Zucker und Honig hergestellt wird. Sie darf bei keinem Essen fehlen.
  • Neben dem Turron gibt es viele weitere traditionelle Desserts in der Weihnachtszeit. Hierzu zählen aus Marzipan geformte Figuren oder auch die Polvorones, ein spanisches Gebäck aus Mürbeteig.
  • Abgeschlossen werden die Weihnachtstage ebenfalls mit einem Festessen. Im Mittelpunkt steht hier der "Rosco de Reyes", der Königskuchen. Hierbei wird in einen ringförmigen Kuchen eine Figur eingebacken. Derjenige, der die Figur beim Essen findet, ist König für einen Tag.

Wer die Weihnachtsfeiertage in Spanien verbringt, sollte auf jeden Fall an einem leckeren spanischen Weihnachtsessen teilnehmen. Empfehlenswert ist auch der Besuch eines Umzugs am Heilig-Drei-Königstag.

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