Alle Kategorien
Suche

Sommerfell und Winterfell des Pferdes - Struktur und Wirkung kurz erklärt

Im Winter schützt das Winterfell vor der Kälte.
Im Winter schützt das Winterfell vor der Kälte.
Pferde haben verschiedene Fellstrukturen, abhängig von der Jahreszeit und der Gegend, aus der sie ursprünglich stammen. Ein Sommerfell ist glänzend und seidig fein, im Winter schützt die Tiere ihr dichtes Winterfell vor der Kälte.

Der Unterschied zwischen Sommerfell und Winterfell

Pferde haben, wie fast alle anderen Tierarten auch, zwei verschiedene Fellarten mit jeweils unterschiedlicher Struktur und Funktion.

  • Im Sommer tragen Sie ein dünnes und zumeist glänzendes Sommerfell, zum Winter hin verdichtet sich ihr Haarkleid zu einem dichten Winterfell.
  • Sommer- und Winterfell können Sie bei vielen Pferden deutlich in der Farbe voneinander unterscheiden. Gerade bei sehr dunklen Pferden fällt dies auf. Im Sommer sind diese tiefschwarz, das Winterfell hat jedoch oft einen helleren Farbton. Pferde mit einer solchen Fellstruktur nennt man entsprechend Sommerrappen.
  • Das Sommerfell fast aller Rassen ist fein, häufig seidig und glänzend und sorgt für die richtige Körpertemperatur an warmen bis heißen Tagen. Die Haare sind in der Regel sehr kurz, warmer Wind kann bis auf die Haut vordringen, was für Kühlung sorgt.
  • Das Winterfell hingegen besteht aus verschiedenen Arten von Haaren. Den Pferden wachsen viele deutlich längere Haare, die manchmal borstig und stichelhaarig ausfallen. Mit sinkender Außentemperatur wachsen kurze, wollartige Haare, die von den langen Haaren bedeckt werden. Diese Unterwolle wärmt das Pferd, da sich in ihr ein Luftpolster bildet, das durch die Körpertemperatur des Pferdes aufgeheizt wird und nicht nach außen abgegeben werden kann. Das verhindern die langen Deckhaare.
  • Wie dicht das Winterfell eines Pferdes wird, ist teilweise genetisch vorbestimmt. So bekommen Isländer ein deutlich dichteres Winterfell als beispielsweise spanische Pferde. Allerdings spielt auch das entsprechende Klima, in welchem die Pferde sich aufhalten, eine wichtige Rolle. Ein Araber benötigt beispielsweise in seiner natürlichen Umgebung kein Winterfell, ihm reicht das Sommerfell über das ganze Jahr. Wird er jedoch in unseren Gegenden gehalten, bekommt auch er ein dichteres Winterfell, was über die Jahre immer dichter wird, bis er schließlich keine zusätzliche Decke mehr benötigt, um sich warmzuhalten.

Mit diesen beiden Fellarten ist das Pferd optimal an die unterschiedlichen Witterungen angepasst.

Der Fellwechsel ist nicht immer ganz einfach

  • Besonders die Bildung des Winterhaarkleides stellt enorme Ansprüche an den Organismus der Pferde. Sie können hier durch die Beigabe von Leinsamen und Leinöl zum Futter unterstützend einwirken.
  • Manche Pferde sind etwas schlapp, wenn das Winterfell beginnt, zu wachsen. Hier sollten Sie Rücksicht nehmen und die Arbeit etwas herunterschrauben.
  • Natürlich werden Pferde im Winter unter der Arbeit vermehrt schwitzen, da das Fell sehr wärmt und dieses nicht, wie eine Jacke, abgelegt werden kann. Deshalb ist ein ausreichend langes Trockenreiten unter einer Abschwitzdecke nach der Arbeit unbedingt notwendig. Ein Solarium, wenn Ihnen eines zur Verfügung steht, tut sein Übriges.
  • Im Frühjahr zeigt sich der Fellwechsel durch ein vermehrtes Haaren, gerade beim Striegeln werden Sie die Haare büschelweise ausbürsten können.
  • Manchen älteren Pferden fällt es sehr schwer, ihr Winterkleid abzuwerfen. Diesen Tieren sollten Sie helfen und sie ausgiebig bürsten, um das lose Fell vollständig herauszubekommen.
  • Gesunde und noch nicht alte Pferde haben in der Regel keine Probleme, Ihr Winterhaarkleid abzuwerfen und gegen das Sommerfell zu tauschen.

Sie können beobachten, wie sensibel Pferde auf unterschiedliche Witterungsverhältnisse reagieren. Sobald sich im Spätsommer die ersten kühleren Tage ankündigen, verdichtet sich sofort das Fell der Tiere. Oft reagieren Pferde schneller, als wir die Abkühlung wahrnehmen. Wenn Sie also Ihr Pferd gut beobachten, können Sie an seiner Fellstruktur erkennen, ab wann Sie mit kühleren Tagen rechnen müssen.

Teilen: