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Sind tropische Niederschläge ergiebiger als außertropische? - So verhält es sich mit Regen in den Tropen

Der Regenwald ist die humideste Zone der Tropen.
Der Regenwald ist die humideste Zone der Tropen.
Unter der tropischen Klimazone wird jenes Gebiet verstanden, das von den beiden Wendekreise der Erde begrenzt wird. Es handelt sich dabei also um den Erdbereich, der beiderseits des Äquators liegt und von Monat zu Monat recht konstante Temperaturen aufweist. Was aber mit Niederschlägen? Sind auch jene konstant und vor allem - sind tropische Regen ergiebiger als außertropische?

Niederschläge in den Tropen

Tatsächlich ist die durchschnittliche Niederschlagsmenge in vielen Bereichen der Tropen höher als die der meisten außertropischen Gebiete. Sie fragen sich, warum das so ist? Im Grunde lässt sich die Natur des Tropenregens am besten über die tropische Sonne erklären.

  • So liegen viele Teile der Tropen in unmittelbarer Äquatornähe. Hier steht die Sonne überdurchschnittlich hoch. Ihnen ist sicher klar, dass dadurch nun eine besonders starke Sonneneinstrahlung erfolgt, welche wiederum besonders viel Wasser verdunsten lässt.
  • Die Übermengen an verdunstetem Wasser werden also zu Luftfeuchtigkeit. Wenn Sie schon einmal in den Tropen waren, werden Sie sicher bemerkt haben, dass ein Europäer sich dort eben durch die hohe Luftfeuchtigkeit selbst mit dem Atmen eher schwer tut.
  • Die durch die Verdunstung extrem feuchte Luft erwärmt sich unter der noch immer starken Sonneneinstrahlung nun weiterhin konstant, bis die Luftmassen so warm sind, dass sie schließlich aufsteigen, abkühlen und abregnen.
  • Das beschriebene System jedoch gilt nicht gleich für jeden tropischen Bereich, sondern allein für den tropischen Äquator. In Kolumbien sind die entstehenden Niederschläge mit einer Durchschnittsmenge mit 10.000 Millimetern pro Jahr besonders hoch.
  • Dass nicht die Klimazone der Tropen, sondern viel mehr die Äquatornähe vieler tropischer Gebiete für ergiebigere Niederschläge ausschlaggebend ist, geht auf das dortige Phänomen der Passatwinde zurück, die abgeregnete Luft von den Wendekreisen wieder zum Äquator zurücktreiben. 
  • Die mittlerweile eigentlich trockenen Luftmassen werden dabei von den Winden über den Ozean getrieben, wo sie sich wieder mit Feuchtigkeit aufladen und am tropischen Äquator angekommen schließlich wieder abregnen. Die Ozeannähe ist zusammen mit den Winden so ferner einer der wichtigsten Gesichtspunkte für die hohen tropischen Niederschlagsmengen.

Wo der tropische Regen kaum ergiebiger ist als der außertropische

  • Wie oben angemerkt hängt die Niederschlagsmenge in den Tropen vor allem von der Äquatornähe und ihren Passatwinden ab. In den südostasiatischen Tropen ist nun beispielsweise kein Passatwind zu finden, hier herrscht das Windsystem Monsun. Das meint nun, dass während des Sommerhalbjahres sintflutartiger Regen entsteht, wobei während des Winterhalbjahres extreme Trockenzeit herrscht. 
  • Je weiter man sich nun vom Äquator entfernt, desto weniger Niederschläge wird man verzeichnen können. So meinen die Tropen als Klimazone einen unvergleichlich weiten Raum, wobei die Einordnung eines Gebiets in die tropische Klimazone nicht viel mehr aussagt, als dass im entsprechenden Gebiet keine thermischen Jahreszeiten herrschen.
  • Betrachten Sie sich nun den gesamten Tropenraum, so werden Sie feststellen können, dass in 5 verschiedene Vegetationszonen unterschieden werden muss. Der niederschlagsreichste Raum ist dabei der tropische Regenwald, der zwischen 9,5 und 12 humide Monate ausbildet.
  • In der Feuchtsavanne liegen die humiden Monate bereits nur mehr zwischen 7 und 9, wobei die Trockensavanne nur über 4,5 bis 7 humide Monate verfügt. Die Dornstrauchsavanne und die Wüste bilden schließlich jene innertropischen Vegetationszonen, deren durchschnittliche Niederschlagsmenge pro Jahr nicht ergiebiger, sondern eher weniger ergiebig ist, als die vieler außertropischer Gebiete.
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