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Sind Tintlinge giftig?

Auch wenn die Pilze schön aussehen, sind nicht alle essbar.
Auch wenn die Pilze schön aussehen, sind nicht alle essbar.
Haben Sie schon einmal Tintlinge gegessen? Sie schmecken besonders intensiv, denn nicht alle Pilze sind giftig. Falls Sie sich für den Speisepilz entscheiden, sollten Sie auf einige Dinge achten.

Was Tintlinge sind

Nicht alle Tintlinge sind giftig. Möchten Sie ihn selber suchen, sollten Sie besser einen Pilzexperten hinzuziehen, falls Sie selbst keiner sind.

  • Die Tintlinge, die nicht giftig sind, heißen Schopftintlinge. Experten nennen ihn Coprinus comatus oder auch Spargelpilz, Tintenpilz oder Porzellantintling.
  • Diese Pilzart gehört zur Familie der Champignonverwandten und er ist in Europa zu Hause. Allerdings ist dieser Speisepilz nicht lange haltbar. Verdirbt er, werden Sie wissen, woher er den Namen Tintenpilz hat: Nach einiger Zeit zerfließt er tintenartig.
  • Der Schopftintling hat einen Hut, der fünf bis zehn Zentimeter hoch und in etwa drei bis sechs Zentimeter breit ist. Je älter er wird, desto mehr öffnet er sich, sodass der Hut bräunlich und glockenförmig aussieht. Seitlich des Hutes sehen Sie, dass an der Außenseite des Pilzes Schuppen auftreten.
  • Dünn und weiß ist das Fruchtfleisch. Je älter er wird, desto mehr lösen sich die Lamellen und der Hut auf und werden zu einer tintenartigen Flüssigkeit. Dies nennen Experten Autolyse. Das findet deshalb in der Natur statt, weil der Pilz sich so weiter verbreitet.
  • Geht es Ihnen auch manchmal so, dass Sie bei einem Waldspaziergang in der Pilzsaison gar nicht …

  • Sie finden den Tintling auf Wiesen und an Wegrändern. Manchmal ist er auch in Wohnsiedlungen auf gedüngten Rasenflächen in Gruppen zu finden. Ab April können Sie bis in den November die Fruchtkörper genießen.

Giftig wird es für Sie, wenn Sie den Schopftintling mit dem genießbaren Faltentintling verwechseln "Coprinus atramentatrius". Trinken Sie Alkohol zusammen mit dem Faltentintling, werden Sie Vergiftungserscheinungen spüren (unter anderem Übelkeit und Erbrechen).

So giftig ist der Faltentintling

Die Faltentintlinge können Sie mit den Schopftintlingen verwechseln. Deshalb ist Vorsicht geboten, weil er giftig werden kann.

  • Den Faltentintling erkennen Sie daran, dass er an der Stielbasis einen Wulst hat, der gerandet ist. Der Hut sieht eiförmig aus, und je älter er wird, desto kegeliger wird er. Deshalb können Sie ihn auch mit dem Schopftintling verwechseln. Die Größe ist in etwa gleich mit einem Durchmesser von drei bis sechs Zentimeter.
  • Der Unterschied ist, dass das Fruchtfleisch nicht weiß ist, sondern grauweiß bis aschgrau. Der Hut sieht allerdings ähnlich aus wie beim Schopftintling, weil der Rand im Alter zerrissen ist. Er riecht mild und angenehm - genauso ist auch der Geschmack.
  • Sie finden ihn in Laubwäldern aber auch an Wegen und sogar in Parkanlagen von April bis November. Beachten Sie, dass der Pilz nur "im Alter" essbar ist. Der Pilz ist dann dunkel. Der junge Pilz ist hell. Allerdings können Sie ihn nicht in Verbindung mit Alkohol essen. Denn dann ist er giftig.
  • Das liegt daran, dass der Pilz einen hohen Anteil an Coprin hat. Coprin ist ein Pilzgift. Dieses Gift kommt auch im Glimmertintling vor und im Netzstieligen Hexenröhrling.
  • Coprin ist deshalb giftig, weil es beispielsweise beim Erhitzen in Glutaminsäure zerfällt. Dies ist eine biologisch wirksame Substanz. Es hemmt ein Enzym (Acetaldehyddehydrogenase). Dieses Enzym ist aber wichtig, weil es bei der Verstoffwechselung von Trinkalkohol (Ethanol) wirkt. Durch Coprin wird es blockiert und verursacht so das sogenannte Coprinus-Syndrom.
  • Sie bekommen dadurch Schweißausbrüche und Ihr Gesicht wird sich rot verfärben, die Körperhaut verfärbt sich lila. Ihre Nasenspitze und die Ohrläppchen bleiben weiß. Dies kann vier Tage dauern.

Sie sollten deshalb auf jeden Fall zu einem Arzt. Essen Sie den Pilz, ohne dabei Alkohol zu trinken, ist er nicht schädlich.

helpster.de Autor:in
Iris Gödecker
Iris GödeckerIris ist in Westfalen geboren und hat lange im Gesundheitswesen gearbeitet. Heute ist sie als freie Autorin und ehrenamtlich in der Trauerhilfe tätig. Somit eine Expertin für die Kategorie Medizin und Familie.
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