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Silvester in Amerika - Traditionen

Feuerwerk an Silvester ist für die USA eher untypisch.
Feuerwerk an Silvester ist für die USA eher untypisch.
Silvester ist in Amerika, im Vergleich zu Deutschland, eher langweilig. Auch das Feuerwerk spielt hier eine untergeordnete Rolle. Dennoch lohnt sich ein Aufenthalt, etwa in New York oder in Pennsylvania – hier kommt zum Jahreswechsel gar deutsches Essen auf den Tisch.

Silvester in den USA - Bräuche

  • International bekannt ist das Ritual am Times Square, das im Jahr 1904 mit der Neueröffnung eines neuen Geschäftsgebäudes der New York Times seinen Anfang nahm. Mehr als eine Milliarde Menschen schauen dabei live am Fernseher zu, wenn sich eine üppig verzierte und beleuchtete Kugel langsam absenkt. Anschließend folgt ein kurzes, aber opulentes Feuerwerk.
  • Feiern und Partys sind natürlich auch in den USA verbreitet. Viele Gastgeber entscheiden sich für einen Maskenball - der Clou dabei ist, dass pünktlich zu Mitternacht alle Gäste ihre Masken abnehmen. Beliebtes Lied an Silvester ist das alte schottische Volkslied "Auld lang syne".
  • Besonders in der afroamerikanischen Gemeinschaft wird dem Abschluss des Kirchenjahrs gedacht. Die Menschen versammeln sich vor den Kirchen und halten eine Nachtwache ab, bei der sie für göttlichen Segen im neuen Jahr beten.
  • Feuerwerk gibt es zwar vereinzelt, dies ist aber kein so großer Publikumsmagnet wie in Deutschland. Ausnahmen bestätigen die Regel. So versammeln sich vor allem Urlauber im Disney Resort in Florida und Disneyland in Anaheim, um den großen Shows und den nächtlichen Feuershows beizuwohnen. Dennoch sind Feiertage wie der 4. Juli oder Thanksgiving in den USA bedeutender als der Jahreswechsel. Zudem ist Pyrotechnik in einigen Bundesstaaten verboten.
  • In Familien wird dem "Nothing goes out"-Ritual große Bedeutung beigemessen. An Silvester darf nichts das Haus verlassen, dazu gehört auch der Müll. Wer diese Regel vernachlässigt, muss damit rechnen, im neuen Jahr vom Glück verlassen zu werden.
  • Am Neujahrstag finden in den USA zahlreiche Sportübertragungen statt, der inoffizielle Name "Football Day" hat sich für den 1. Januar eingebürgert. Ein weiteres Highlight ist die Rose Parade in Pasadena, die im Fernsehen übertragen wird, mehr als eine Million Zuschauer sind live dabei, wenn blumengeschmückte Wagen durch die Straßen ziehen.

Weitere Rituale - Mexiko

  • Besonders im Norden ist Amerika reich an Silvesterbräuchen. In Mexiko verspeist man - ähnlich wie in Spanien - Weintrauben. Bei jedem Glockenschlag des Countdowns wird jeweils eine Frucht gegessen. Jede Traube wird mit einem Wunsch verknüpft.
  • Außerdem dekorieren die Mexikaner ihre Häuser in unterschiedlichen Farben, diese symbolisieren verschiedene Wünsche. So signalisiert Rot den Wunsch nach einer neuen Liebe, Gelb soll eine berufliche Veränderung bringen, Grün steht für den finanziellen Erfolg, wer mit Weiß dekoriert, hofft auf ein gesünderes Leben. Besonders viel Glück hat derjenige, der die Münze erwischt, die im Neujahrsbrot verbacken wird.

New Year's Food - Amerika kulinarisch

Ein Sprichwort aus den Südstaaten fasst es zusammen: "Iss arm an Silvester, iss fett das restliche Jahr". Zum Jahreswechsel kommt in Amerika hauptsächlich einfaches und deftiges Essen auf den Tisch.

  • Das klassische Gericht besteht aus Schinken, Grünkohl, Reis und Schwarzaugenbohnen. Grünkohl (Collard Greens) erinnert mit seiner grünen Farbe an die amerikanischen Dollarnoten und soll im neuen Jahr großen Reichtum bringen. Auch die Bohnen sollen mehr Geld ins Portemonnaie zaubern, sie erinnern optisch an kleine Münzen. Dazu wird "Honey-glazed Ham" gegessen, ein Schinken, der in einer Butter-Honig-Zuckerrüben-Mischung gebacken wird.
  • Mancherorts wird eine Linsensuppe gegessen, die kleinen Hülsenfrüchte sehen ebenfalls aus wie Münzen. In jenen Teilen der USA, die in den Anfangstagen von vielen Deutschen besiedelt wurden, gehört Sauerkraut zur Neujahrsfeier dazu.

Silvester in Süd- und Zentralamerika

Wer an Amerika denkt, hat vor allem die USA im Sinn. Doch was passiert eigentlich zum Jahreswechsel in Süd- und Zentralamerika? Hier sind einige ausgewählte Traditionen im Überblick.

  • In Costa Rica überqueren die Menschen mit Koffern die Straße, dieser Brauch soll neue Abenteuer und Reisen begünstigen.
  • In Ecuador sind Puppenverbrennungen weit verbreitet. Die überdimensionalen Puppen erhalten Hexenköpfe oder auch das Gesicht unbeliebter Politiker und mit ihrer Verbrennung wird das alte Jahr auch symbolisch beendet.
  • In Argentinien ist das Neujahrsschwimmen sehr populär. Zudem schneit es hier Papierflocken. Alte Unterlagen werden zerkleinert, und auf die Straßen geworfen. Auf diese Weise wollen sich die Argentinier von allen Altlasten befreien, bevor das neue Jahr beginnt.

In Amerika ist der Jahreswechsel ein soziales Ereignis, das Menschen einander näherbringt, auf lautes Feuerwerk können viele daher guten Gewissens verzichten.

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