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Siebdruck selber machen

Für den Siebdruck brauchen Sie Textilfarbe.
Für den Siebdruck brauchen Sie Textilfarbe.
Um ein T-Shirt mit einem eigenen Motiv zu bedrucken, braucht es ein wenig Vorarbeit. Dafür haben Sie nachher ein absolutes Unikat. Der Siebdruck, die professionellste Methode, um Stoff zu bedrucken, lässt sich mit etwas Geschick leicht selber machen.

Was Sie benötigen:

  • Keilrahmen
  • Siebdruckgewebe
  • Druckvorlage
  • Bücher
  • Holztacker
  • lichtempfindliche Emulsion
  • Klebeband
  • Glastisch
  • Rotlichtlampe aus der Fotoentwicklung
  • Gummihandschuhe
  • Schwamm
  • Hochdruckreiniger
  • wasserbasierte Textilfarbe
  • Rakel
  • Baustrahler/Halogendeckenfluter (ca. 500 Watt)
  • Holzbrett/Pappe
  • Stoff/T-Shirt
  • ggf. Entfetter
  • ggf. Heizlüfter
  • ggf. Entschichter

So machen Sie einen Siebdruck selber 

Tragen Sie bei allen angegebenen Schritten Handschuhe und arbeiten Sie in einem gut durchlüfteten Raum. Denken Sie daran, dass Sie mit Chemikalien umgeben, die unter Umständen giftig sein können.

  1. Die Rahmengröße, die Sie benötigen, um einen Druck selber zu machen, berechnet sich aus der Größe des Motivs, das Sie drucken möchten. Rechnen Sie an den Kanten rund um das Motiv noch einmal 10 cm bis zum Rahmen hinzu. Bespannen Sie den Keilrahmen in der richtigen Größe mit dem Siebdruckgewebe. Schneiden Sie das Gewebe so, dass es einige Zentimeter über den Rand absteht, und tackern Sie es fest. Spannen Sie es stark genug, damit es sich nicht wellt.
  2. Falls Sie schon einmal benutztes, aber sauberes Siebdruckgewebe verwenden, müssen Sie es entfetten. Bei neuem Gewebe entfällt dieser Schritt. Streichen Sie das Gewebe mit dem Entfetter ein, lassen Sie es einige Minuten einwirken und spülen Sie es dann mit Wasser ab. Ein Hochdruckreiniger hilft dabei.
  3. Mischen Sie die lichtempfindliche Emulsion an. Dazu mischen Sie die Grundemulsion mit dem flüssigen Aktivator im Verhältnis 1:1. Achten Sie darauf nur so viel Emulsion anzumischen, wie Sie benötigen.
  4. Als Nächstes wird das Sieb mit lichtempfindlicher Emulsion bestrichen. Sie sollten diesen Arbeitsschritt in einer Dunkelkammer bei Rotlicht oder zumindest gedämpftem Licht durchführen. Legen Sie das Sieb auf eine freie Fläche und geben Sie mit einem Löffel etwas Emulsion darauf.
  5. Verteilen Sie die Emulsion mit der Rakel von beiden Seiten, bis das Sieb vorn und hinten flächig mit Emulsion bedeckt ist. Zum Schluss sollte sich keine überschüssige Emulsion mehr auf dem Gewebe befinden.
  6. Lassen Sie die Emulsion im Dunkeln trocknen. Dazu können Sie eine kleine Dunkelkammer aus Tüchern bauen, in die Sie einen Heizlüfter stellen. Lassen Sie das Sieb am besten über Nacht trocknen.
  7. Als Nächstes wird das Sieb mit der Druckvorlage belichtet. Achten Sie darauf, dass Ihre Druckvorlage auf einem normalen Papier möglichst schwarz und lichtundurchlässig ist. Bereiten Sie den Glastisch vor und platzieren Sie den Baustrahler in einem Abstand von 50 cm unter die Glasplatte.
  8. Legen Sie die Druckvorlage normal (nicht spiegelverkehrt!) auf die Glasplatte und platzieren Sie das Sieb darüber. Achten Sie wiederum darauf, dass das Motiv genug Platz bis zum Rahmen hat. Wenn Sie mehrere Motive drucken, sollten diese auch zueinander genug Abstand haben. Legen Sie dann auf das Sieb mehrere Bücher, damit alles aufliegt und sich keine Zwischenräume bilden.
  9. Schalten Sie den Baustrahler an. Die Belichtungsdauer liegt bei etwa 25 Minuten. Eine zu lange Belichtung ist dabei weniger schlimm als eine zu kurze. Warten Sie also ruhig etwas länger.
  10. Waschen Sie jetzt die nicht belichtete Emulsion aus. Dazu nehmen Sie entweder einen Hochdruckreiniger und ein Becken oder einen normalen Duschkopf und einen Schwamm. Befeuchten Sie das Sieb zuerst und waschen Sie die Emulsion nach ein paar Minuten vorsichtig aus.
  11. Lassen Sie das Sieb über Nacht trocknen. Sie sollten es ab jetzt im Dunkeln lagern, da die Emulsion ansonsten nachbelichten könnte und später schwieriger zu entfernen ist, falls Sie das Sieb ein zweites Mal benutzen möchten.
  12. Jetzt können Sie mit dem Sieb drucken. Schieben Sie in das Shirt bzw. den zu bedruckenden Stoff ein Stück Pappe oder ein Holzbrett. Stellen Sie sicher, dass der Stoff glatt ist, und legen Sie das Sieb darauf. Kleben Sie gegebenenfalls andere Motive in der Nähe auf dem gleichen Sieb mit Klebeband ab.
  13. Geben Sie mit einem Löffel Farbe auf einer Seite des Motivs auf - dort, wo das Sieb nicht durchlässig ist. Die Farbe sollte die ganze Länge des Motivs abdecken. Streichen Sie mit der Rakel die Farbe mit etwas Druck und in nur einem Zug über das Motiv.
  14. Heben Sie das Sieb vom Stoff und lassen Sie den Stoff trocknen. Bügeln Sie ihn danach auf links, um das Motiv zu fixieren.
  15. Wenn Sie Ihr Sieb noch einmal benutzen wollen, können Sie die Emulsion mithilfe von Entschichter entfernen. Tragen Sie dabei unbedingt Handschuhe und geben Sie den Entschichter mit einem Schwamm auf das Sieb auf. Lassen Sie es ein paar Minuten einwirken und spülen Sie es dann mit dem Hochdruckreiniger ab. Entfetten Sie das Sieb im Anschluss wie oben angegeben.

Viel Spaß beim Selbermachen Ihres ersten Siebdrucks!

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