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Sich einen Wolf laufen - so können Sie vorbeugen

Beim Laufen können schmerzhafte Reibungen entstehen.
Beim Laufen können schmerzhafte Reibungen entstehen.
Nicht nur Jogger oder Wanderer können sich einen Wolf laufen. Der Hautwolf kann jeden treffen. Lesen Sie hier, was Sie vorbeugend gegen dieses unangenehme und mitunter auch sehr schmerzhafte Wundscheuern tun können - und woher die Redewendung eigentlich kommt.

Der Fachbegriff für den Hautwolf ist Intertrigo, was auf Deutsch „wund gerieben“ bedeutet. „Sich einen Wolf laufen“ bedeutet also nichts anderes, als sich wund laufen. Meistens spricht man davon, wenn nach dem Joggen oder Wandern die Innenseiten der Oberschenkel durch die Reibung aufgescheuert sind. Im Grunde kann der Hautwolf überall da auftreten, wo Hautflächen aneinander reiben oder die Kleidung an der Haut scheuert.

So können Sie beim Laufen vorbeugen

  • Achten Sie darauf, dass Ihre Kleidung aus einem atmungsaktiven Material besteht. Synthetische Stoffe wie Nylon begünstigen das Wundwerden.
  • Ziehen Sie beim Laufen eine enge Radlerhose unter die Kleidung. Auch eine Hose, die an den Beininnenseiten gepolstert ist, kann verhindern, dass Sie sich einen Wolf laufen.
  • Cremen Sie die gefährdeten Hautstellen vorher mit Vaseline oder Melkfett ein.
  • Eine weitere, oft betroffene Stelle sind die Brustwarzen. Hier kann es helfen, wenn Sie jeweils ein Pflaster über die Brustwarzen kleben. Das verhindert eine direkte Reibung durch das T-Shirt.
  • Wichtig ist, dass Sie beim Laufen passende Schuhe tragen. Auch hier können sonst schmerzhafte Reibungen auftreten. 
  • Da auch Feuchtigkeit und Schweiß den Hautwolf fördern können, ist eine gute Körperhygiene sehr wichtig. Außerdem sollten Sie sich nach dem Duschen immer gut abtrocknen. 

Sollte es für diese Vorbeugemaßnahmen allerdings schon zu spät sein und Sie haben sich schon einen Wolf gelaufen, können die folgenden Ratschläge Linderung verschaffen.

Wenn der „Wolf“ Sie doch erwischt hat

  • Legen Sie Kamillenumschläge auf die betroffenen Hautstellen oder machen Sie sich Umschläge aus Teebaumöl, die Sie drei- bis viermal am Tag auflegen.
  • Seifen mit Aloe vera wirken beruhigend auf die Haut.
  • Halten Sie ansonsten die betroffenen Stellen trocken und sauber. Verwenden Sie zum Austrocknen eine Kompresse, die Sie zwischen die beiden entzündeten Hautpartien legen, und wechseln Sie diese regelmäßig.
  • Wenn Sie sich den Wolf im Anal- oder Geschlechtsbereich gelaufen haben, helfen Sitzbäder mit Heilerde.
  • Oft wird Babypuder oder Ähnliches empfohlen. Dabei sollten Sie allerdings gut darauf achten, dass die Stelle nicht feucht wird und das Puder anfängt zu klumpen. Das könnte nämlich nach hinten losgehen und die ganze Sache verschlimmern.  
  • Auch wenn die entzündeten Stellen noch so jucken: Nicht kratzen!
  • Sollte die Entzündung nicht abklingen oder sich verschlimmern, suchen Sie einen Hautarzt auf. Gerade wenn der Hautwolf in einer Hautfalte auftritt, kann es auch zu einem Pilzbefall kommen.

Ableitung von „sich einen Wolf laufen“

  • „sich einen Wolf laufen“ wurde vom Hautwolf, dem "Lupus erythematodes“, abgeleitet. Hierbei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die zur Gruppe der sogenannten Kollagenosen (Autoimmunerkrankungen an Bindegewebe und Blutgefäßen) gehört. „Lupus“ ist griechisch und bedeutet „Wolf“.
  • Aufgrund der Symptome - Läsionen der Haut, die mit Rötungen einhergehen - verglichen Ärzte vergangener Zeiten diese Wunden mit Wolfsbissen. Da die Symptome von wund gelaufenen Hautstellen den Bissen sehr ähneln, hat sich der "Wolf" von "Lupus" so eingebürgert.
  • Dank der modernen Medizin ist diese Krankheit inzwischen gut behandelbar, sodass sich tatsächlich nur noch Sportler einen Wolf laufen.

Weitere Autorin: Diana Kossack

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