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Welcher Nadelbaum verliert im Winter seine Nadeln?

Welcher Nadelbaum verliert im Winter seine Nadeln?2:20
Video von Brigitte Aehnelt2:20

Nadelgehölze sind dafür bekannt, immergrüne Pflanzen zu sein. Es gibt einen Nadelbaum in unseren Breitengraden, der im Winter seine Nadeln verliert.

Auch wenn Nadelbäume als immergrüne Pflanzen gelten, gibt es einen, dessen Nadelkleid sich verhält, als wäre er ein Laubbaum. Die europäische Lärche ist der einzige Baum, der seine Nadeln im Winter abwirft. Anders als Kiefer, Tanne und Fichte eignet sich eine Lärche nicht als Weihnachtsbaum. 

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© Sandra Borchert

Im Winter verliert sie ihre Nadeln

Die europäische Lärche, mit lateinischem Namen "Larix decidua" gehört zur Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Zum Winter hin färben sich die dünnen, in Büscheln stehenden Nadeln der Lärche zunächst goldgelb. Später wechseln sie ins Rostbraun.

Der Baum verliert seine Nadeln im Winter komplett. Nur die Zweige mit den kleinen Zapfengruppen bleiben zurück. Sie eignen sich im Winter wunderbar für Dekorationszwecke. Wenn die Natur wieder zum Leben erwacht, bietet die Lärche ebenfalls einen höchst erfreulichen Anblick: In frischem, hellem Frühlingsgrün wachsen ihre Nadeln wieder nach. 

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© Sandra Borchert

Interessantes zur europäischen Lärche

Beheimatet ist die europäische Lärche ursprünglich in Bergregionen. Bei Wanderungen in den Alpen können Sie die größten Vorkommen dieses Nadelbaumes erleben. Aber auch in den Karpaten, den Sudeten, der Tatra und in Polen gibt es Lärchenvorkommen. Wenn die Lärchen im Herbst an den Berghängen golden leuchten, bieten sie einen prachtvollen Anblick. 

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© Sandra Borchert

Als Zierbaum hat sich die Lärche mittlerweile auch in Ortschaften angesiedelt. An innerstädtischen Standorten ist sie häufig nicht so gern gesehen, denn es bildet sich im Herbst unter dem Baum ein dichter rotbrauner Nadelteppich, der von den Anwohnern beseitigt werden muss. 

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© Sandra Borchert

Steckbrief der europäischen Lärche
Botanischer Name Larix decidua
Familie/Gattung Kieferngewächse/Pinaceae
Baumarten Nadelbäume
maximale Wuchshöhe bis zu 40 Meter
Nadeln 10 bis 60 büschelständige Nadelblätter
Frucht eiförmige bis kugelige Zapfen
Rinde

graubraun bis braun

rissig

Wurzelform

Tiefwurzler

Tellerwurzeln

Standort halbschattig bis sonnig
Anspruch an den Boden humose Böden
pH-Wert sauer bis alkalisch
Wuchsform herabhängend mit alten Nadelbasen

 

Die Lärche - ein relativ anspruchsloser Nadelbaum

Die Lärche braucht viel Licht und ihre Krone muss sich ausweiten können, dann fühlt sie sich wohl. Sie ist recht anspruchslos in Bezug auf die Bodenverhältnisse. Oft ist die Lärche eine der ersten Pflanzen, die sich nach einer Naturkatastrophe wieder von allein ansiedeln.

Der Nadelbaum kann bis zu 40 Meter hoch werden. Sein Holz hat die härteste und schwerste Beschaffenheit der europäischen Nadelnutzhölzer. Es wird gern als Bau- und Möbelholz verwendet, für Dachkonstruktionen ebenso wie für Dielen und Parkettböden, Treppen oder im Außenbereich. 

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© Sandra Borchert

Vorteile des Nadelverlustes im Winter

Lärchen eigen sich sehr gut als Ergänzung zu Laubbäumen in Mischwaldkulturen wie Buchen-, Eichen- und Hainbuchenwäldern. Zudem werden sie in den Bergregionen als Lawinenschutz angepflanzt. Dadurch, dass sie ihre Nadeln im Winter verlieren sowie durch ihre spezielle Holzbeschaffenheit bieten sie Sturm und Schnee wenig Widerstand. Dies ist eine Eigenschaft, die die Lärche in Bergregionen besonders wertvoll macht. 

Der Nadelbaum wächst in jungen Jahren recht schnell. Nach 15 Jahren etwa verlangsamt sich jedoch das Wachstum wie bei den Kiefern üblich. Ein Lärchenbaum kann 200 bis 600 Jahre alt werden und sein Stammdurchmesser erreicht etwa 100 bis 200 Zentimeter.