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Senfkorn-Senfbaum - Bibelgleichnisse richtig interpretieren

Wächst ein Senfbaum aus solchen Samen?
Wächst ein Senfbaum aus solchen Samen?
Die Geschichte vom Senfkorn, das zum Senfbaum wird, eignet sich gut, um beispielsweise Kindern die Absicht von Gleichnissen nahezubringen. So können Sie es gemeinsam interpretieren.

Was Sie benötigen:

  • Senfsamen
  • Kresse-Samen
  • Küchenpapier

Bibelgleichnisse sind in der Regel im übertragenen Sinne zu verstehen. Doch Sie können viele auch ganz real „nachspielen“, was vor allem in der Arbeit mit Kindern eine sehr nachhaltige Wirkung erzielt. Besonders gut lässt sich das Gleichnis vom Senfkorn, Matthäus 13, 31-32, auf diese Art interpretieren. Darin vergleicht Jesus das Himmelreich mit einem winzig kleinen Senfkorn („das kleinste unter allen Samenkörnern“), das ausgewachsen zu einem Senfbaum wird, („größer als alle anderen Kräuter“), zu dem die Vögel kommen („und wohnen in seinen Zweigen“).

Vom Senfkorn zum Senfbaum – die Interpretation des Gleichnisses

  • Ein Senfkorn hat einen ungefähren Durchmesser von einem Millimeter. Das ist zwar nicht tatsächlich das kleinste Samenkorn – das ist der Orchideensamen – aber dennoch winzig klein.
  • Nach Möglichkeit zeigen Sie den Kindern nach dem Vorlesen des Gleichnisses einige Senfsamen, um die Winzigkeit zu verdeutlichen. Erklären Sie, dass daraus kein wirklicher Baum, wie z.B. eine Eiche, wächst, aber dennoch in wenigen Wochen eine recht große Pflanze. Erläutern Sie auch, das in der Gegend, in der Jesus lebte, solche Pflanzen größer wachsen als hier und deshalb schon groß genug werden, dass sie als „Senfbaum“ bezeichnet werden können und sich tatsächlich Vögel darin niederlassen.
  • Arbeiten Sie gemeinsam mit den Kindern die Tatsache heraus, dass aus etwas Winzigem etwas Großes entstehen kann. Weisen Sie auf andere Beispiele - aus dem täglichen Leben und in der Bibel - hin, wo dies geschieht oder beschrieben wird.
  • So wird z.B. aus einem kleinen Kind ein erwachsener Mensch, der sogar Präsident eines Landes werden kann – oder, wie Jesus, der Erlöser der Menschheit. Auch die „Kehrseite“ können Sie einbeziehen, wie z.B. aus einem unachtsam in die Welt gesetzten Gerücht eine große, persönliche Katastrophe für einen betroffenen Menschen werden kann usw. Die Kinder werden sicher selbst noch viele Beispiele finden und beitragen.

Es muss kein Baum aus einem Senfkorn sein

  • Lassen Sie die Kinder „erkennen“, dass es bei dem biblischen Senfkorn-Senfbaum-Gleichnis nicht auf die hundertprozentige „wasserdichte“ Beweisbarkeit ankommt, sondern auf die Übertragbarkeit in die Lebenszusammenhänge und die christliche Auslegung des Daseinszwecks.
  • Als Beispiel zum „Anfassen“ eignet sich das Aussäen von Kresse-Samen auf feuchtem Küchenpapier. Innerhalb weniger Tage wächst zwar kein Senfbaum, aber immerhin gut schmeckende, grüne Pflänzchen aus unscheinbaren, auch relativ kleinen Samenkörnern. Gerade bei jüngeren Kindern erweckt das einen bleibenden Eindruck von der Kraft des „Erwachsens“, einer Wirkung fast aus dem „Nichts“.
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