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Seltene Berufe - diese Möglichkeiten bietet der Instrumentenbau

Musikinstrumetenbauer haben viele Möglichkeiten.
Musikinstrumetenbauer haben viele Möglichkeiten. © Rainer_Sturm / Pixelio
Lehrer, Kfz-Mechaniker oder Friseurin – diese Tätigkeiten gehören nicht gerade zu den seltenen Berufen, weniger häufiger kommen da schon die zahlreichen Berufe im Instrumentbau vor. Für Musikbegeisterte bieten sich hier die unterschiedlichsten Möglichkeiten.

Ein eher seltener Fall - die Kombination von Hobby und Beruf 

Musikinstrumentenbauer haben oft großes Glück, denn sie können die Instrumente, auf denen sie schon immer gerne spielten auch selbst bauen und damit Hobby und Beruf kombinieren. Etwas Glück gehört allerdings dazu, wenn es mit einem entsprechenden Beruf klappen soll, denn Arbeitsplätze in diesem Bereich gibt es nicht so viele wie in vielen anderen Berufen.

  • Der Beruf des Instrumentenbauers ist zwar kein völlig exotisches Gewerbe, aber er zählt doch zu den eher seltenen Berufen. Dabei gibt es „den“ Instrumentenbauer schlechthin nicht, denn im Musikinstrumentenbau existieren etliche Spezialgebiete.
  • Zu den Ausbildungsberufen in diesem Bereich zählen der Geigenbauer, der neben Geigen auch andere Streichinstrumente baut, der Holzblasinstrumentenmacher, der zum Beispiel Flöten, Fagotte oder Saxophone baut, der Handzuginstrumentenmacher, der Ziehharmonikas, Akkordeons aber auch Mundharmonikas herstellt,  der Metallblasinstrumentenmacher, in dessen Bereich die Herstellung von Blechblasinstrumenten wie etwa Trompeten, Posaunen und Hörnern fällt, der Zupfinstrumentenmacher, der Saiteninstrumente wie Lauten oder Gitarren baut, der Orgelbauer, der Orgeln und Harmonien baut sowie der Klavier- und Cembalobauer.
  • Bei all diesen Berufen handelt es sich um Tätigkeiten, die eine drei Jahre dauernde Lehrzeit voraussetzen, Ausnahmen sind der Beruf des Orgel- und Harmoniumbauers sowie der Beruf des Klavier- und Cembalobauers, für den eine Lehrzeit von dreieinhalb Jahren erforderlich ist. In beiden Berufen findet noch einmal eine Spezialisierung in der Ausbildung statt, nämlich beim Klavier- und Cembalobauer entweder auf den Klavier- oder auf den Cembalobau, beim Orgel- und Harmoniumbauer wiederum auf den Pfeifenbau oder auf den Bau der Gehäuse mit allem, was dazugehört.
  • Wer im Instrumentenbau arbeiten möchte, braucht ein gewisses handwerkliches Geschick, dies gilt ganz besonders für den Geigenbau, der reines Handwerk ist, während die anderen Instrumente zum Teil auch in Industriebetrieben hergestellt werden. Instrumentenbauer reparieren die betreffenden Instrumente, auf deren Bau sie sich spezialisiert haben - auch deshalb können Sie nicht nur in Werkstätten oder Industriebetrieben arbeiten, sondern manchmal auch in Musikhäusern mit einer angeschlossenen Werkstatt. 
  • Eine bestimmte Schulbildung ist für die Instrumentenbauer nicht vorgeschrieben, unverzichtbar aber sind Musikkenntnisse, in aller Regel sollten Sie selbst eines der Instrumente, die Sie bauen wollen, spielen, wenn Sie einen entsprechenden Beruf ergreifen wollen.

Alle Berufe bieten Weiterbildungsmöglichkeiten

All die Berufe im Instrumentenbau bieten auch Weiterbildungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten.

  • Musikinstrumentenbauer, die sich weiterbilden wollen, haben die Möglichkeit, die Meisterschule zu besuchen und sich später als Meister selbstständig zu machen oder Führungsaufgaben zu übernehmen. So können sie beispielsweise eine Werkstatt oder Abteilung leiten oder auch Instrumente entwerfen, Mitarbeiter anleiten oder Arbeitsabläufe koordinieren und überwachen.
  • In einigen Bereichen, beispielsweise im Holzblasinstrumentenbau, gibt es auch die Möglichkeit, sich auf die Restaurierung zu spezialisieren und sich als Restaurator selbstständig zu machen oder etwa in einem Museum historische Instrumente zu pflegen und zu restaurieren.
  • Eine weitere Möglichkeit ist ein Studium im Fach Musikinstrumentenbau, das sowohl im wissenschaftlichen als auch im praktischen Bereich vermittelt, wie man Streich- und Zupfinstrumente entwerfen, künstlerisch gestalten, bauen und restaurieren kann. Inhalte des Bachelorstudiums, an das sich ein Masterstudium anschließen kann, sind unter anderem die europäische Musikgeschichte, die Geschichte der Musikinstrumente sowie das Design von Instrumenten. Voraussetzung, um einen Studienplatz zu bekommen, ist in der Regel eine Ausbildung als Geigenbauer oder Zupfinstrumentenmacher, zumindest aber der Nachweis, dass der Bewerber oder die Bewerberin praktische Erfahrung im Musikinstrumentenbau gesammelt hat. Absolventen eines Studiums haben gute Chancen auf eine Führungsposition beispielsweise im Bereich der Konservierung.

Die einzelnen Bereiche des Musikinstrumentenbaus gehören also zweifellos zu den eher seltenen Berufen. Für manchen, der nicht Berufsmusiker werden kann oder möchte, der aber dennoch sein Hobby zum Beruf machen möchte, kann die Tätigkeit als Instrumentenbauer dabei zum Traumberuf werden.

helpster.de Autor:in
Anna Adamsberg
Anna Adamsberg Als Lokaljournalistin mit einem tiefen Interesse an Büchern und Literaturwissenschaft widmet sich Anna gerne Themen rund um Schule, Kultur sowie Hobby & Freizeit
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