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Selbstständig in der Gastronomie - so führen Sie eine Kneipe

Eine gute Kneipe braucht Stammpublikum.
Eine gute Kneipe braucht Stammpublikum.
Wenn es einen Wunsch für Existenzgründungen gibt, der sehr häufig genannt wird, dann gehört das Eröffnen einer Kneipe oder Bar unbedingt dazu. Doch selbstständig in der Gastronomie tätig zu sein und besonders das Führen einer Kneipe verlangt einiges mehr, als Bier richtig zu zapfen und etwas Essbares aufzutischen.

Das Eröffnen und Führen einer Kneipe ist für Branchenfremde keine einfache Sache. Doch selbst wenn Sie das notwendige Kapital gestemmt und die Eröffnung gut gemeistert haben, fangen die eigentliche Arbeit und die Probleme erst an.

Selbstständig in der Gastronomie - Kalkulation der Kosten

  • Als statistisch akzeptable Kostenstruktur in der Gastronomie (Beispiel Pachtgaststätte und Umsatz bis 150.000 Euro) können Sie jeweils 10 Prozent als Miete/Pacht und Energiekosten sowie jeweils 8 Prozent Zinsen/Steuern/Abgaben und Betriebskosten/Verwaltung ansehen. Etwa weitere 17 Prozent kalkuliert man für Personal, 30 Prozent für den Wareneinsatz. Schließlich müssen Sie einen Betriebserfolg kalkulieren, der etwa 15 Prozent ausmachen soll. 
  • Als Gastronomiebetrieb mit Speisenverkauf werden Sie um Personalkosten kaum herumkommen. Gleichzeitig kochen und servieren werden Ihnen die Gäste schnell übel nehmen. 
  • Bei einer Kneipe muss es allerdings nur ein kleines Imbissangebot sein. Das lässt sich zeitnah zwischen Bestellannahme und Bierausschank oder lange davor vorbereiten.
  • Das Sparen beim Wareneinsatz hat in der Gastronomie seine Grenzen. Preiswerter Einkauf guter Waren bietet allerdings Sparpotenzial. 
  • Bei einer an eine Brauerei gebundenen Pachtkneipe ist die Einflussnahme auf den Preis der Getränke beim Einkauf kaum möglich.

Kassenbuch zur ordnungsgemäßen Buchhaltung führen

Wenn Sie selbstständig eine Kneipe betreiben, benötigen Sie einen Überblick über Ihre Finanzen - und das nicht erst nach einigen Wochen, wenn vom Steuerberater die Abrechnung kommt. Am einfachsten erledigen Sie Ihre Buchhaltung mit einem Kassenbuch, indem Sie alle Bargeldbewegungen Ihres Betriebs aufzeichnen.

  • Das heißt konkret, Sie erfassen jeden Geldbetrag, den Sie bar erhalten und bar bezahlen. Alternativ können Sie als Selbstständiger eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung wählen. In diesem Fall ist ein Kassenbuch meist nicht erforderlich.
  • Das Kassenbuch enthält also Bareinnahmen vom täglichen Kneipenbetrieb und Barauszahlungen, beispielsweise beim Wareneinkauf, zum Tanken oder Pachtzahlungen. 
  • Weiterhin werden jegliche Privatentnahmen und Privateinlagen sowie vom Bankkonto abgehobene Geldbeträge erfasst, die in die Kasse als Einlage gelangen. Schließlich verzeichnen Sie die Entnahme von Geld zwecks Einzahlung bei Ihrer Bank. 

Ein Kassenbuch ist zudem die Grundlage, um Ihrer Verpflichtung der Umsatzsteuervoranmeldung nachzukommen. Auch wenn die Pflicht zum Führen eines Kassenbuchs nicht besteht: Die Meldung eingenommener Umsatzsteuer an das Finanzamt auf elektronischen Weg ist in jedem Fall eine.

helpster.de Autor:in
Thomas Detlef Bär
Thomas Detlef BärAls Ökonom ist Thomas ein Experte für Geld und Finanzen. Durch seine berufliche Erfahrung und seine gründlichen Recherchen ist er auch im Bereich Beruf & Karriere ein wahrer Kenner.
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