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Selbstgemachter Langbogen - eine Bauanleitung

Langbögen sind Sportgeräte und Waffen zugleich.
Langbögen sind Sportgeräte und Waffen zugleich.
Ob als Jagdwaffe oder Sportgerät - der Langbogen ist seit mehreren tausend Jahren Teil des menschlichen Lebens. An der Bauweise hat sich in dieser langen Zeit kaum etwas verändert. Eine Sehne bringt ein biegsames Stück Holz auf Spannung, deren Entladung einen Pfeil auf das Ziel abfeuert - einfach und wirkungsvoll. Damit so ein Schuss wirklich sitzt, braucht es Übung und einen guten Bogen, dessen Herstellung viel handwerkliches Geschick erfordert. Nichtsdestotrotz können sich auch Laien mit der folgenden Bauanleitung an der Herstellung eines Langbogens versuchen.

Was Sie benötigen:

  • geeignetes Holz
  • Taschenmesser
  • Hobel
  • Angelsehne

Um einen guten Langbogen herzustellen, ist es mit einer einfachen Bauanleitung wie dieser normalerweise nicht getan. Wer aber nur ein wenig basteln möchte und keinen Sportbogen erwartet, kann sich seinen eigenen Bogen bauen. Für professionelle Sportgeräte benötigt es Einiges an Erfahrung und geschickte Hände. Das ändert allerdings nichts daran, dass auch das Fabrikat eines Laien gefährlich werden kann. Gehen Sie deshalb verantwortungsvoll mit Ihrem Langbogen um und benutzen Sie ihn nur auf dafür vorgesehenen Schießanlagen. Richten Sie den Bogen außerdem nicht auf Menschen und Tiere!

Einen Langbogen in Eigenregie herstellen

  1. Die Bauanleitung eines Langbogens beginnt immer mit der Suche nach geeigneten Hölzern. Diese sollten fest und belastbar sein, da sie enormen Kräften standhalten müssen. Als besonders gut geeignet gelten deshalb Esche und Eibe.
  2. Wichtig ist aber, zu welcher Jahreszeit die Hölzer geerntet werden. Wächst der Baum im Frühjahr und Frühsommer, ist das Holz weich und deshalb eher ungeeignet. Deshalb sollte die Ernte auf den Herbst verlegt werden. Grundsätzlich wäre es möglich, einen ganzen Stamm unter großem Aufwand so zu spalten, dass daraus mehrere Bögen entstehen. Einfacher ist es, einen 3 bis 4 cm dicken Ast zu suchen. Er sollte gerade und astfrei gewachsen sein und in der Länge etwa zwei Meter betragen.
  3. Ist ein geeigneter Ast gefunden, können Sie mit der Bearbeitung beginnen. Als Erstes wird die Rinde abgezogen. Dabei sollten Sie sehr vorsichtig vorgehen, um den äußeren Jahresring nicht zu beschädigen. Andernfalls würde die Belastbarkeit des Materials leiden. Es würde quasi eine Sollbruchstelle entstehen. Nutzen Sie deshalb statt eines Hobels ein Taschenmesser, was wesentlich behutsamer geführt werden kann.
  4. Jetzt gilt es, den angehenden Langbogen auf die gewünschte Länge zuzuschneiden und den Bauch des Bogens zu formen. Dazu wird auf der zukünftigen Innenseite etwas Holz entfernt und das Material damit abgeflacht. Die Enden schnitzen Sie dabei etwas dünner als die Mitte. Achten Sie darauf, nicht zu viel Holz wegzuschnitzen, damit die Stabilität erhalten bleibt.
  5. Im vierten Schritt der Bauanleitung des Langbogens wird dem Bogen die typische Form einer flachen 3 gegeben. Dazu muss das noch feuchte Holz auf ein Brett mit zwei gleich starken Rundhölzern gebunden werden. Knoten Sie den Holzbogen bäuchlings an den äußeren Enden und in der Mitte fest.
  6. Die Rundhölzer biegen das Material zwischen den einzelnen Haltepunkten nach außen. Auf diese Weise auf das Brett drapiert, muss der Bogen mindestens drei Tage im Freien lagern, ohne dabei Regen oder Sonne ausgesetzt zu sein.
  7. Nun folgt der letzte Schritt des Langbogenbaus - das Anbringen der Sehne. Am einfachsten ist das, wenn Sie die Enden des Bogens mittig anritzen. Wickeln Sie dann die Sehne mehrfach um ein Ende und führen Sie sie dann durch die vorher geschnittene Kerbe.
  8. Am anderen Ende wird die Sehne ebenfalls durch die Kerbe gezogen und anschließend um die Bogenspitze gewickelt. Der Bogen sollte dabei etwas unter Spannung stehen. Im Grunde ist Ihr Bogen anschließend einsatzbereit. Unter Umständen ist es nötig, die Bogensehne später etwas nachzuspannen. Gehen Sie dann genauso vor.
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