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Segeln - die Windstärke richtig einschätzen

Segeln im Einklang mit der Natur
Segeln im Einklang mit der Natur
Am Wochenende zur Entspannung mit dem Segelschiff auf dem Meer unterwegs zu sein, ist für viele Freizeitsegler ein Traum. Gerade wenn man nicht häufig auf dem freien Meer segelt, ist es wichtig, die Windstärke richtig einschätzen zu können. Es kann äußerst riskant sein, sich beim Segeln zu überschätzen und so unter Umständen in einen Sturm zu geraten. Mit einigen Hinweisen und etwas Beobachtungsgabe lassen sich Windstärken aber relativ einfach einschätzen.

Die Windstärke erkennen

Eine Windstille, also Windstärke Null, erkennen Sie beim Segeln auf dem Meer daran, dass das Wasser spiegelglatt ist.

  • Bei Windstärke 1 sehen Sie kleine Kräuselwellen, die fast an Schuppen erinnern. Die Wellen brechen aber nicht.
  • Windstärke 2 unterscheidet sich kaum von Windstärke 1, allerdings spricht man hier schon von einer leichten Brise. Die Wellen sind etwas ausgeprägter, brechen aber immer noch nicht.
  • Eine schwache Brise nehmen Sie bei Windstärke 3 wahr. Nun sehen Sie, dass die Wellen sich brechen, allerdings in den meisten Fällen ohne Schaumkronen.
  • Windstärke 4 ist bereits eine mäßige Brise. An vielen Wellen können Sie jetzt schon Schaumkronen sehen.
  • Längere Wellen mit weißen Schaumkronen sehen Sie beim Segeln bei Windstärke 5, die als frische Brise eingestuft wird.
  • Ab Windstärke 6 spricht man nicht mehr von einer Brise. Starker Wind führt zu großen Wellen, die mit weißem Schaum brechen und ihn hinter sich herziehen.
  • Bei steifem Wind, der Windstärke 7, drehen sich die Schaumkronen in Richtung des Windes. Als Segler, der nicht viel Erfahrung hat, kann die sich türmende See schon zu viel Anspruch haben. Dann sollten Sie lieber in Richtung Hafen segeln.
  • Bei Windstärke 8 spricht man von stürmischem Wind. Die Wellen sind relativ hoch und lang.
  • Ab Windstärke 9 befinden Sie sich in einem Sturm auf dem Meer. Das Spritzwasser der Wellenkämme kann Ihnen jetzt schon die Sicht erschweren.
  • In einen schweren Sturm mit sehr hohen Wellen, weißem Schaum, beeinträchtigter Sicht und einer rollenden See sind Sie bei Windstärke 10 geraten.
  • Windstärke 11 ist ein orkanartiger Sturm. Jetzt sollten Sie sich bereits in einer gemütlichen Hafenkneipe befinden und mit einem Bier auf die sichere Ankunft anstoßen.
  • Von einem Orkan spricht man ab Windstärke 12.  Sie hätten nun kaum noch Sicht auf dem Meer, Schaum der Wellen fliegt durch die Luft, das Meer scheint weiß verfärbt.

Gut vorbereitet segeln

Damit Sie nicht überraschend mit Ihrem Boot in einen Sturm mit hohen Windstärken gelangen, sollten Sie sich vor dem Segeln entsprechend vorbereiten:

  • Besorgen Sie sich regelmäßig vor dem Segeln den aktuellen Wetterbericht für das Gebiet, in dem Sie segeln wollen. Zwar gibt es hier keine 100-prozentige Garantie, Sie erkennen aber immer eine Tendenz.
  • Wenn Sie merken, dass die Windstärken steigen und Sie eventuell in Bedrängnis kommen könnten, schließen Sie schnellstmöglich alle Luken und Seeventile. Da es hier um Ihr Leben geht, holen Sie einen Mitsegler, der Luken und Ventile kontrolliert.
  • Rettungswesten sollten Sie in jedem Fall tragen, nun sind sie aber umso wichtiger.
  • Suchen Sie sich auf Ihren Karten einen Hafen, in den Sie einfahren können. Je nach Windrichtung kann dieser entfernt von Ihrem Heimathafen liegen, was Sie aber in Kauf nehmen müssen.
  • Die Koordinaten des ausgewählten Hafens sollten Sie schon jetzt im GPS speichern.
  • Damit Sie und Ihre Mannschaft auch während eines Sturmes sich verpflegen können, versorgen Sie Getränke, Brote, Kekse und ähnliche leicht zu essende Lebensmittel an Deck.
  • Für den Notfall halten Sie außerdem Seenotsignalmittel bereit.
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